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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Pioniervegetation und Ruderalfluren 133<br />

große Steine, Felsbrocken Nester der Mörtelbiene Megachile parietina.<br />

Baumwurzeln Blattschneiderbienen: Megachile centuncularis, M.<br />

versicolor, M. willughbiella.<br />

Mikrostrukturen wie Schneckenhäuser Mauerbienen: Osmia aurulenta, O. bicolor.<br />

artenreiche Pionier- und Ruderalfluren in<br />

großflächig offener Grünland-/Ackerlandschaft<br />

der niederen Lagen<br />

blütenreiche, mäßig trocken-warme<br />

Ruderalfluren<br />

quellwasserbeeinflußte, vegetationsarme Biotope<br />

(in oft anthropogen gestörten Biotopen)<br />

Grauammer 401 , Rebhuhn: wesentlich sind ganzjährig<br />

vorhandene Nahrungsbiotope wie z. B. Hochstauden<br />

oder ausdauernde Ruderalfluren und Baumreihen,<br />

einzeln stehende Bäume oder andere Gehölze<br />

als Singwarten (HAND & HEYNE 1984).<br />

Teillebensraum für Arten der umliegenden bewirtschafteten<br />

Biotope (Acker, Grünland): z. B. für diverse<br />

Laufkäfer 402 (Reproduktions- und Überdauerungsraum<br />

im Winter), verschiedene Schwebfliegen<br />

(Nahrungsraum für Imagines im Sommer)<br />

(LÜTTMANN et al. 1991).<br />

Malven-Dickkopffalter (Charcharodus alceae): Pionierart,<br />

Raupe u. a. an Malva moschata. Kommafalter<br />

(Hesperia comma): Raupe an Gräsern magerer<br />

Standorte (Brachypodium, Festuca ovina); Flußtal-Widderchen<br />

(Zygaena transalpina): Raupe an<br />

Fabaceae (z. B. Hornklee - Lotus corniculatus).<br />

Südlicher Blaupfeil (Orthetrum brunneum) 403<br />

Das Brutrevier eines Steinschmätzers kann unter sehr günstigen Lebensraumbedingungen bereits auf<br />

einem Hektar realisiert sein (BAUER & THIELCKE 1982); i. d. R. ist das Revier jedoch größer und<br />

umfaßt auch in dichtbesiedelten, flächigen Vorkommen durchschnittlich 3-3,5 ha (vgl. NIEHUIS et al.<br />

1983).<br />

Der Flußregenpfeifer kann innerhalb von Kiesgruben (mit Flachwasserzonen) auf Flächen geeigneter<br />

Struktur von ca. 0,4 ha vorkommen (GLUTZ von BLOTZHEIM et al. 1975).<br />

401<br />

Die Grauammer siedelt in Rheinland-Pfalz bevorzugt in den ackerbaulich geprägten Tieflagen mit einem Verbreitungsschwerpunkt<br />

in der Oberrheinebene bis hin zum unteren Nahehügelland. Kleinere Verbreitungszentren bestehen im<br />

mittelrheinischen Becken, im Glan-Alsenz-Bergland und im Mosel-Saar-Gau, wo die Art aber aktuell nicht mehr vorkommt<br />

(RAUDSZUS & WÖRTH 1991). Im Donnersberggebiet ist die Art nach der ornithologischen Kartierung von ROTH (1993) in<br />

den <strong>Landkreis</strong>en Donnersberg und Bad Kreuznach (unveröff.) inselartig im Glan-Alsenz-Bergland und im Alsenzer Hügelland,<br />

in der Kaiserstraßensenke sowie im unteren Nahehügelland bis hin zur Sobernheimer Talweitung verbreitet. Flächig verbreitet ist<br />

die Grauammer im Alzeyer Hügelland.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> wurden mehrere Brutpaare südlich von Zweibrücken sowie im <strong>Bereich</strong> der Rodungsinseln im<br />

südöstlichen <strong>Bereich</strong> des Pfälzerwaldes festgestellt. Vor allem im <strong>Bereich</strong> des Landeplatzes Zweibrücken ist kurz- bis mittelfristig<br />

aufgrund der beabsichtigen Gewerbenutzung mit einer Zerstörung der Brutgebiete zu rechnen. Aus den Angaben der<br />

Biotopkartierung läßt sich ein zweites besiedeltes Gebiet im Ostteil der Unteren Lauterhöhen im Raum zwischen Weilerbach,<br />

Otterberg und der Nordgrenze des <strong>Planung</strong>sraums erkennen (insgesamt auf 11 kartierten Flächen). ROTH (1994) konnte bei<br />

seiner Übersichtskartierung lediglich drei Reviere in diesem Gebiet ermitteln, was auf einen deutlichen Rückgang der Bestände<br />

schließen läßt.<br />

402<br />

LÜTTMANN et al. (1991) wiesen in Ackerrainen des Maifeldes (<strong>Landkreis</strong> Mayen-Koblenz) über 20 Laufkäferarten nach,<br />

deren Bestände allgemein als stark im Rückgang befindlich gelten.<br />

403<br />

Im <strong>Landkreis</strong> Kaiserslautern sind Vorkommen des Südlichen Blaupfeils im wesentlichen auf die Kaiserslauterer Senke<br />

beschränkt. Beobachtungen liegen für das Landstuhler Bruch nördlich von Landstuhl und Kindsbach, Einsiedlerhof, Vogelwoog<br />

und - am Rand des Westlichen Pfälzerwalds - für die Teiche bei Lauterspring vor. OTT (1993) ergänzt den Neuwoogbach bei<br />

Bruchmühlbach als Fundort. Die Beständigkeit der Vorkommen der in Rheinland-Pfalz als Vermehrungsgast geltenden Art ist in<br />

den meisten Fällen gering.

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