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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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196 Bergland der oberen Lauter<br />

der oberen Lauter" kommt dabei eine wesentliche Funktion zu, da das Gebiet durch die<br />

zusammenhängende Bewaldung prädestiniert ist, nicht nur ausreichend Lebensräume für das Auerhuhn<br />

zur Verfügung zu stellen, sondern auch eine großräumige Vernetzungsfunktion zu den Populationen in<br />

den Nordvogesen zu übernehmen.<br />

� Erhalt und Entwicklung von heidelbeerreichen, lichten Waldbiotopkomplexen mit günstigen Voraussetzungen<br />

zur Wiederbesiedlung durch das Auerhuhn.<br />

� Berücksichtigung der Lebensraumansprüche spezialisierter Tierarten mit mittleren bis großen<br />

Raumansprüchen wie Luchs, Auerhuhn, Ziegenmelker und Heidelerche.<br />

➔ Sicherung aller Kiefernaltholzbestände mit flächig ausgebildeten Heidelbeerbeständen in der<br />

Krautschicht. Die Biotopkartierung weist lediglich am Kleinen Mückenkopf nördlich von<br />

Fischbach einen Waldbestand mit gut ausgebildeter Zwergstrauchvegetation aus. Da kulturbedingte<br />

Wälder im allgemeinen nicht von der Biotopkartierung aufgenommen werden, lassen sich<br />

exakte Angaben zur Verteilung heidelbeerreicher Waldbestände nicht machen. Es ist davon<br />

auszugehen, daß derartige Biotopausbildungen v. a. auf flachgründigen Kuppenlagen vorkommen.<br />

➔ In den Kuppen- und Plateaulagen von Eichelsfirst, an Hohem Kopf und Stephansberg, am<br />

Großen Mückenberg und Braunsberg, um den Großen Eyberg 441 , am Bichtenberg, im Gebiet<br />

zwischen Dahn und Hauenstein, um den Rotenstein sowie an Großem und Kleinem Horberg<br />

bestehen günstige Voraussetzungen zur Schaffung großräumiger Waldkomplexe mit Lebensraumeignung<br />

für das Auerhuhn oder andere Besiedler reichstrukturierter bzw. lichter Wälder.<br />

Die geländemorphologischen Voraussetzungen und ein hoher Nadelholzanteil in den<br />

Waldbeständen ermöglichen die Ausbildung von Biotopkomplexen mit mehr als 200 ha<br />

Ausdehnung (vgl. SCHROTH 1995).<br />

➔ Einbeziehung der Heidekiefernwälder in großräumig reichstrukturierte und in vielen <strong>Bereich</strong>en<br />

aufgelichtete Waldkomplexe als wichtigen Teillebensraum von Luchs und Wildkatze.<br />

� Schaffung von Vernetzungskorridoren und "Trittsteinbiotopen", die zumindest zeitweise eine Besiedlung<br />

durch das Auerhuhn ermöglichen und dadurch zur Sicherung des Individuen- und Populationsaustauschs<br />

zwischen den Entwicklungsschwerpunkten für Heidekiefernwälder beitragen.<br />

➔ Entlang der Höhenzüge zwischen Hinterweidenthal und Hermersbergerhof, östlich von Hinterweidenthal,<br />

am Dahner Berg, um den Großen Roßberg, südlich vom Großen Spießkopf,<br />

zwischen Hohelist und Eichelsfirst sind korridorartig Heidekiefernwälder zu entwickeln.<br />

➔ Am Großen Roßberg und südwestlich Hohelist ist die Entwicklung von "Trittsteinbiotopen"<br />

anzustreben. Diese sind über die Vernetzungskorridore in ein großräumiges, planungseinheitenübergreifendes<br />

Biotopnetz zu integrieren.<br />

3) Erhalt und Entwicklung sehr lichter Wälder und lockerer, vielfältig verzahnter Übergangsbereiche<br />

vom Wald zum Offenland mit besonderer Bedeutung für den Arten und Biotopschutz.<br />

Aufgrund der vielfältigen Waldnutzungen, v. a. der Waldweide, waren sehr lichte Laub- und Kiefernwälder<br />

mit einem durch die Beweidung geprägten Unterwuchs aus Borstgrasrasen und Magerwiesen<br />

ehemals in den siedlungsnahen <strong>Bereich</strong>en des Pfälzerwaldes verbreitet. Solchen Lebensräumen kommt<br />

eine besonders hohe Arten- und Biotopschutzfunktion zu, da eine Reihe selten gewordener Tierarten eng<br />

441 Nach Auskunft des Leiters des Forstamtes Dahn, Herrn Bark, bestehen im <strong>Bereich</strong> des Großen Eyberg großflächige Luzulo-<br />

Fageten. Weiterhin herrsche hier ein erheblicher Druck durch Erholungssuchende. Im Rahmen eines evtl. initiierten<br />

Artenschutzprojektes für das Auerhuhn wäre die Eignung des Großen Eyberges innerhalb des Areals einer Teilpopulation des<br />

Auerhuhns in besonderem Maße zu prüfen. Kleinflächiger lassen sich jedoch hier Biotope für weitere Arten lichter,<br />

reichstrukturierter Wälder entwickeln.

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