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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Als landkreiskennzeichnende Arten werden vor allem<br />

<strong>Landkreis</strong>kennzeichnende Tierarten 31<br />

f von Natur aus seltene Arten<br />

� stark im Rückgang befindliche Arten<br />

� Arten, deren arealgeographische, höhen- oder klimatisch bedingte Verbreitungsgrenze durch den<br />

<strong>Landkreis</strong> bzw. die Region führt oder<br />

f Arten von Biotopen, die unter kulturhistorisch bedeutsamen Nutzungsformen entstanden sind<br />

berücksichtigt.<br />

Die Auswahl orientiert sich einerseits an den in den Biotopsteckbriefen erwähnten Arten, d. h. der<br />

Eignung als Leitart unter Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse der <strong>Südwestpfalz</strong>, andererseits<br />

am gegenwärtigen Kenntnisstand über die Vorkommen der Arten.<br />

Bäche und Quellen<br />

Die <strong>Südwestpfalz</strong> wird von den Fließgewässersystemen von Schwarz- und Hornbach im Westen und von<br />

Queich, Saarbach und Wieslauter im Osten durchzogen. Die Bachauen von Schwarz- und Hornbach sind<br />

reichstrukturiert (s. u.), jedoch liegen nur wenige Informationen zu den Fließgewässerorganismen vor.<br />

Die Biotopkartierung nennt einige Fisch- und Rundmäulerarten (u. a. Bachneunauge) und Libellen und<br />

gibt relativ oft Hinweise auf Vorkommen der Wasserspitzmaus; die 26 Nachweise dieser Art<br />

konzentrieren sich auf die Randbereiche des geschlossen bewaldeten Gebietes der Region. Die im Osten<br />

fließenden Gewässer sind etwas besser untersucht; dies gilt v. a. für das Saarbachsystem. Hier und an der<br />

Wieslauter kommen einige in Rheinland-Pfalz und Deutschland sehr seltene Libellenarten vor; zudem ist<br />

die Libellengemeinschaft der Fließgewässer sehr vollzählig ausgebildet.<br />

Die Belastung der Fließgewässer in der Region durch organische Abwässer ist nach der Gewässergütekarte<br />

1992 (MU 1993) vielfach als problematisch einzustufen. Im westlichen Teil der <strong>Südwestpfalz</strong><br />

beeinflußt die Stadt Pirmasens die Gewässerqualität erheblich, so daß Felsalbe und Blümelbach als stark<br />

verschmutzt eingestuft werden mußten. Die Fließgewässersysteme von Horn- und Schwarzbach sind<br />

weitgehend "mäßig belastet" (Güteklasse II). Im Osten der <strong>Südwestpfalz</strong> bzw. innerhalb des Pfälzerwaldes<br />

sind große Teile der Fließgewässer nur "gering belastet" (Gewässergüte I-II). Jedoch sind die<br />

Fließgewässerabschnitte, die im Einflußbereich von Ortschaften liegen (u. a. Dahn bis Niederschlettenbach,<br />

Sauer unterhalb von Fischbach), über größere Fließstrecken "mäßig belastet" (Gewässergüte<br />

II).<br />

Die Verbreitung fließgewässertypischer Vogel-, Fisch- und Libellenarten mit hoher Empfindlichkeit<br />

gegenüber Gewässerbelastung deckt sich grob mit der angesprochenen Verteilung geringer belasteter<br />

Gewässer. Zu diesen Arten zählen u. a. Gebänderte und Blauflügel-Prachtlibelle; in Abhängigkeit von<br />

der Gewässerbeschattung erfolgt die Längsverteilung der Arten am Gewässer, wobei die Gebänderte<br />

Prachtlibelle die offenen, gut besonnten <strong>Bereich</strong>e eines Gewässers, und die Blauflügel-Prachtlibelle die<br />

eher beschatteten Gewässerabschnitte bevorzugt. Die Gebänderte Prachtlibelle kommt an deutlich<br />

weniger Fließgewässern vor als die Blauflügel-Prachtlibelle; sie erreicht jedoch an diesen Gewässern oft<br />

hohe Abundanzen. Ihr Vorkommensschwerpunkt im <strong>Planung</strong>sraum liegt im Saarbachsystem; in den<br />

übrigen <strong>Bereich</strong>en des <strong>Planung</strong>sraumes bzw. der <strong>Südwestpfalz</strong> fehlt die Gebänderte Prachtlibelle nahezu<br />

vollständig.<br />

Die Zweigestreifte Quelljungfer wurde im Westen der Region relativ selten nachgewiesen, während sie<br />

im Osten an vielen Bächen vorkommt. Hier bildet sie oft zusammen mit der Blauflügel-Prachtlibelle eine<br />

typische Libellenartengemeinschaft. Die Gestreifte Quelljungfer wurde nur in der <strong>Planung</strong>seinheit<br />

Dahner Felsenland im <strong>Bereich</strong> von Königsbruch und Spießwoogtal nachgewiesen (NIEHUIS 1986).<br />

Von überregionaler Bedeutung sind die Vorkommen der Gemeinen Keiljungfer (Gomphus<br />

vulgatissimus) u. a. am Saarbach (VG Dahn) und v. a. der Grünen Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia).<br />

Beide Arten kommen im <strong>Planung</strong>sraum und in der <strong>Südwestpfalz</strong> nur in den <strong>Planung</strong>seinheiten "Bergland<br />

der oberen Lauter" und "Dahner Felsenland" vor. Die grenzüberschreitenden Vorkommen (vgl.<br />

JACQUEMIN 1992, KITT 1995) sind von europäischer Bedeutung (vgl. SCHORR 1996). Die<br />

Wieslauter weist in einigen <strong>Bereich</strong>en (u. a. nördlich von Hinterweidenthal) nahezu das vollzählige<br />

Libellenarteninventar eines Fließgewässers auf.

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