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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Westlicher Pfälzer Wald 181<br />

Der laubholzreichste <strong>Bereich</strong> des gesamten Pfälzerwaldes liegt in dieser <strong>Planung</strong>seinheit. Den Angaben<br />

der Forsteinrichtung zufolge sind hier v. a. alte Laubholzbestände stark ausgebildet. Jedoch relativieren<br />

die Daten der Biotopkartierung und die Ergebnisse der ornithologischen Kartierung von ROTH (1994)<br />

diesen ersten Eindruck für die gesamte <strong>Planung</strong>seinheit.<br />

Konzentrationen von alten Laubholzbeständen liegen besonders in den nördlichen und nordöstlichen<br />

<strong>Bereich</strong>en der <strong>Planung</strong>seinheit. Hier werden die Daten aus der Forsteinrichtung in vielen <strong>Bereich</strong>en<br />

durch eine Häufung biotopkartierter Flächen bestätigt. Einen Schwerpunktraum für Altholzbestände<br />

bildet demnach v. a. das Gebiet nördlich von Leimen.<br />

Bei ausschließlicher Betrachtung des Altholzbestandes halten sich Buche und Eiche in der <strong>Planung</strong>seinheit<br />

in etwa die Waage. Es bestehen jedoch räumliche Unterschiede mit einer Dominanz alter<br />

Furniereichenbestände im Nordteil und einem Überwiegen alter Buchenbestände im Südwesten und<br />

Südosten. Die Verteilung der alten Laubholzbestände auf die Altersklassen ist für die gesamte <strong>Planung</strong>seinheit<br />

hochgerechnet als relativ ausgeglichen anzusehen. In einigen Teilräumen bestehen aber<br />

beträchtliche Defizite an nachwachsenden Beständen, die mittel- bis langfristig Engpässe hinsichtlich<br />

des Altholzangebotes erwarten lassen. Dies gilt in erster Linie für die Waldgebiete mit hohem Anteil an<br />

großen Alteichenbeständen im Norden und Nordosten. Am Großen Hundsberg, am Hahnenkopf, am<br />

Hortenkopf und am Hohen Heltersberg existieren über 150- und 200jährige Eichenbestände, die teilweise<br />

über 50 und 100 ha groß sind. Jüngere Eichenbestände sind dagegen nur auf kleineren Einzelflächen<br />

vorhanden.<br />

Die Analyse der vorliegenden Daten zu altholzbewohnenden Vogelarten von ROTH (1994) weist auf<br />

eine deutlich ungünstigere Lebensraumsituation hin, als sie die Informationen der Forsteinrichtung<br />

vermuten lassen. Dies gilt besonders für die Gebiete mit ausgedehnten, alten Furniereichenwälder,<br />

während die <strong>Bereich</strong>e mit höherem Buchenanteil zumindest regelmäßig, wenn auch nicht immer in hoher<br />

Dichte, von charakteristischen Arten besiedelt werden. Dies läßt sich nur teilweise durch Erfassungslücken<br />

begründen, denn auch die Biotopkartierung gibt relativ wenige Nachweise von<br />

Grauspecht, Mittelspecht und Hohltaube an. Lediglich die Vorkommen des Schwarzspechts, der<br />

Nadelholzbestände als Nahrungsbiotop nutzen kann, verteilen sich relativ gleichmäßig über den gesamten<br />

Westlichen Pfälzer Wald. Im Bezug auf die Eichenwälder ist besonders das nahezu völlige<br />

Fehlen des Mittelspechts herauszustellen. ROTH (1994) kartierte die Art nur an einer Stelle zwischen<br />

Ruppertsweiler und Lemberg weit abseits der großen Eichenbestände im Norden der <strong>Planung</strong>seinheit.<br />

Offensichtlich werden auch bei hohem Bestandsalter nicht die Lebensraumqualitäten erreicht, die der<br />

Mittelspecht als Charakterart alter Eichenwälder benötigt; dazu zählen u. a. große Stammdurchmesser<br />

und durchsonnte, dürrholzreiche Kronenbereiche. Altholzbewohnende Vogelarten konzentrieren sich nur<br />

westlich vom Hahnenkopf und westlich von Münchweiler. Hier weisen eine hohe Siedlungsdichte des<br />

Grauspechts bzw. das mehrfache gemeinsame Auftreten von Schwarzspecht und Hohltaube auf das<br />

Vorhandensein naturnaher, strukturreicher Laubwälder hin. Ältere Nachweise des Rauhfußkauzes liegen<br />

von den Wäldern östlich des Hohen Heltersberg vor (SIMON, mdl. Mitt.).<br />

� Sicherung der Altholzbestände in der <strong>Planung</strong>seinheit innerhalb der großflächig zusammenhängenden<br />

Waldbestände als Lebensraum von Hohltaube, Grau- und Schwarzspecht (vgl. Kap. E.2.1.1.a,<br />

b).<br />

➔ Erhalt und Entwicklung eines ausreichend engen Netzes an (Buchen-)Altholzinseln.<br />

➔ Kernzentren für den Erhalt von Altholzbeständen sind die Flächen mit aktuell hoher Bedeutung<br />

für altholzgebundene Vogelarten. Dies sind insbesondere die <strong>Bereich</strong>e am Hahnenberg und<br />

westlich davon sowie das Waldgebiet zwischen Münchweiler und Rodalben.<br />

➔ Vor allem die Eichenalthölzer am Großen Hundsberg, am Hahnenberg, am Hortenberg und am<br />

Hohen Heltersberg sind solange von einer Endnutzung auszunehmen, bis weitere Bestände in<br />

ausreichender Zahl nachgewachsen sind.<br />

� Entwicklung von reichstrukturierten Laubwaldbeständen mit einem vielfältigen Lebensraumangebot<br />

für spezialisierte Tierarten.

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