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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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moorkomplexen.<br />

Dahner Felsenland 217<br />

4) Erhalt und Entwicklung von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte (vgl. Kap. E.2.2.2).<br />

Magere Wiesen und Weiden kommen in der <strong>Planung</strong>seinheit verbreitet in den offenlandbestimmten<br />

<strong>Bereich</strong>en im Osten und Nordosten vor, in etwas geringerer Ausdehnung auch um die Ortschaften<br />

entlang des Saarbachtals. Vielfach sind großflächige Biotopmosaike mit Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden<br />

ausgebildet, so in der Umgebung von Fischbach, bei Hirschthal, westlich von Bundenthal,<br />

bei Busenberg, bei Erfweiler und östlich von Hauenstein. Magere Wiesen und Weiden als Bestandteil<br />

von Feuchtbiotopkomplexen liegen insbesondere im unteren Wieslautertal und bei Lauterschwan;<br />

daneben sind Biotopmosaike aus Magerwiesen mittlerer Standorte und Feucht- und Naßwiesen auch in<br />

quelligen Hangbereichen bei Nothweiler vorhanden. Besonders im Gebiet um Schwanheim, aber auch in<br />

vielen anderen Gebieten mit hohem Anteil an Magergrünland sind größere Streuobstwiesen entwickelt.<br />

Typische Arten des (bewirtschafteten) Magergrünlands sind in der <strong>Planung</strong>seinheit seltener, als es nach<br />

der Ausdehnung des Biotoptyps zu erwarten wäre. Warzenbeißer, Thymian-Widderchen, Gemeiner<br />

Scheckenfalter, Schwarzfleckiger Bläuling und Graublauer Bläuling kommen vereinzelt in den Mageren<br />

Wiesen und Weiden mittlerer Standorte vor, insbesondere da, wo Übergänge zu Silikatmagerrasen<br />

bestehen. Vorkommen dieser Arten sind u. a. bei Nothweiler, am Segelflugplatz bei Bundenthal,<br />

südwestlich von Busenberg und östlich von Hauenstein bekannt; der Buntbäuchige Grashüpfer<br />

(Omocestus ventralis) wurde von SIMON (mdl. Mitt.) östlich von Hirschthal angetroffen.<br />

Während zum Braunkehlchen noch mehrere Angaben durch die Biotopkartierung gemacht werden, fehlt<br />

die Art in der aktuellen ornithologischen Kartierung (ROTH 1994) völlig. Auffällig ist dagegen die z. T.<br />

hohe Siedlungsdichte von Vogelarten wie Neuntöter und Schwarzkehlchen, die Wiesenbrachen oder<br />

mäßig verbuschte Magerwiesen als Lebensraum bevorzugen. Die oberflächlich betrachtet günstige<br />

Situation der mageren Grünlandbiotope im Dahner Felsenland täuscht demnach über tiefgreifende<br />

Veränderungen der Offenlandbiotopkomplexe hinweg. Verbrachung, Verbuschung und die Aufforstung<br />

nicht mehr landwirtschaftlich genutzter Flächen führen zum fortschreitenden Verlust an<br />

bewirtschaftungsabhängigen Magerbiotopen.<br />

� Berücksichtigung der Lebensräume gefährdeter Tierarten mit mittleren Raumansprüchen<br />

(Braunkehlchen, verschiedene hochspezialisierte Tagfalterarten).<br />

� Sicherung von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte als Teil vielfältiger Magerbiotopkomplexe.<br />

➔ In der gesamten <strong>Planung</strong>seinheit ist der Erhalt des derzeitigen Bestands an Mageren Wiesen und<br />

Weiden mittlerer Standorte anzustreben. Vorrangiges Ziel aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes<br />

ist die Aufrechterhaltung einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung auf den<br />

Grünlandstandorten.<br />

➔ Die Lebensräume hochspezialisierter Tagfalter, Heuschrecken u. a. sind z. B. in der Umgebung<br />

von Hirschthal, bei Nothweiler, am Segelfluplatz westlich von Bundenthal, südwestlich von<br />

Busenberg und östlich von Hauenstein zu sichern. Viele der hier vorkommenden Arten sind auf<br />

trockenwarme Ausbildungen des Biotoptyps mit niedrigwüchsiger Vegetation angewiesen.<br />

➔ Die Magerwiesen und -weiden im Unterwuchs der Streuobstbestände im Osten und Nordosten<br />

der <strong>Planung</strong>seinheit sind als wichtiger Teillebensraum der Streuobstwiesen, z. B. für Neuntöter,<br />

Wendehals und Grünspecht, zu sichern. Den Ansprüchen der Arten u. a. an kurzrasiges Magergrünland<br />

innerhalb ihres Lebensraums ist nachzukommen.<br />

➔ Im Schwobtal bei Schönau ist auf Teilflächen eine deutliche Intensivierung der Grünlandnutzung<br />

auf großflächig brachgefallenen und aufgeforsteten Flächen anzustreben.<br />

� Entfernen von Aufforstungen innerhalb der Magergrünlandbestände.

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