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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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40 Quellen und Quellbäche<br />

C. Biotopsteckbriefe 28<br />

1. Quellen und Quellbäche<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Quellen sind andauernde oder temporäre Grundwasseraustritte an der Erdoberfläche. Man unterscheidet<br />

Sicker- und Sumpfquellen (Helokrenen), Sturzquellen (Rheokrenen), Tümpelquellen (Limnokrenen) 29<br />

und den Quellbach. Zum Quellbereich gehört auch die unmittelbare Umgebung, die als Quellwald,<br />

Quellsumpf und Quellflur ausgebildet sein kann. Das Wasser ist relativ nährstoff- und sauerstoffarm und<br />

weist ganzjährig eine gleichmäßige Wassertemperatur von ca. 5-10 °C auf. Quellen und Quellbäche<br />

kommen im <strong>Planung</strong>sraum v. a. im <strong>Bereich</strong> der Wälder mittlerer Standorte und in Erlenbruch- bzw.<br />

-sumpfwäldern vor 30 .<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

an beschatteten, schwach durchsickerten, auch<br />

kalkarmen Stellen mit kühlem und sauberem<br />

Wasser<br />

an unbeschatteten, kalkarmen Quellen, mit<br />

hoch anstehendem Grundwasser 32<br />

Chrysosplenietum oppositifolii (Milzkraut-Quellflur)<br />

31 ; v. a. in bachbegleitenden Erlenwäldern und<br />

Bach-Eschen-Erlen-Quellwäldern<br />

Montio-Philonotidetum fontanae (Quellmoos-Bachquellkraut-Gesellschaft)<br />

33<br />

quellige, kalkreiche Standorte Cratoneuretum commutati (Starknervmoos-(Quelltuff)-Gesellschaft)<br />

34<br />

in der Quellregion als schmaler Bachsaum<br />

oder kleinflächig an Quellmulden auf rasch<br />

durchsickerten, nassen Gleyböden; v. a.<br />

im Übergangsbereich zwischen Krenal und<br />

Epirhithral<br />

Carici remotae-Fraxinetum (Bach-Eschen-Erlen-<br />

Quellwald) 35<br />

28<br />

Bei der Erarbeitung der Biosteckbriefe wurde die ökologische Situation im <strong>Planung</strong>sraum <strong>Südwestpfalz</strong> zugrunde gelegt. Der<br />

<strong>Planung</strong>sraum setzt sich aus den <strong>Bereich</strong>en der <strong>Landkreis</strong>e Kaiserslautern und <strong>Südwestpfalz</strong> und den Kreisfreien Städten<br />

Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken zusammen.<br />

29<br />

Naturnahe Tümpelquellen werden u. a. aus dem Rodenbacher Weihertal bei Kaiserslautern beschrieben (LÖHR 1959).<br />

30<br />

Vielfach lassen die vorliegenden Unterlagen keine Differenzierung bzw. Grenzziehung der Quellbäche von dem sich anschließenden<br />

Bachoberlauf zu.<br />

31<br />

Die Gesellschaft ist nahezu im gesamten <strong>Planung</strong>sraum verbreitet. Verbreitungslücken bestehen in der Kaiserslauterer Senke,<br />

dem Dahner Felsenland und dem westlichen Teil des Zweibrücker Hügellandes (LANG & WOLFF 1993).<br />

32<br />

z. B. im <strong>Bereich</strong> des Caricetum fuscae; vgl. Biotopsteckbrief 4.<br />

33<br />

Die Gesellschaft kommt im Pfälzerwald und in der Kaiserslauterer Senke vor (vgl. Verbreitungskarte in LANG & WOLFF<br />

1993).<br />

34<br />

Die Biotopkartierung nennt im <strong>Planung</strong>sraum nur eine Sinterquelle in der Hexenklamm bei Pirmasens (6811-1002) ohne das<br />

kennzeichnende Kalksintermoos Cratoneuron commutatum.<br />

35<br />

Die Gesellschaft ist in typischer Ausbildung an Quellbächen des Nordpfälzer Berglandes vertreten. In großen Teilen des<br />

Pfälzerwaldes und der Kaiserslauterer Senke kommt sie dagegen aufgrund der extrem basen- und nährstoffarmen Böden nicht<br />

vor. Nach LANG & WOLFF (1993) und SAUER (1993) besitzt die Esche (Fraxinus excelsior) hier keine natürlichen Vorkommen.<br />

Diese Quellbachwälder stehen dem Carici remotae-Alnetum nahe, welches KLAUCK (1987) von ebenfalls sehr basenarmen<br />

Standorten im Hunsrück beschrieben hat.

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