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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

Dahner Felsenland 209<br />

1) Erhalt und Entwicklung von alten Laubwäldern mittlerer Standorte mit besonderer Bedeutung für den<br />

Naturschutz.<br />

Alte Laubholzbestände sind im Dahner Felsenland vorwiegend in den historisch alten Waldgebieten im<br />

Süden und Südwesten verbreitet. Die Gebiete im Norden und Nordosten sind dagegen durch ein<br />

beträchtliches Defizit an Laubholzbeständen gekennzeichnet. Hier bestimmen Kiefernbestände das<br />

Waldbild, die ihren Ursprung in Aufforstungen auf ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen haben.<br />

Während der letzten 150 Jahre hat sich das Verhältnis von Wald zu Offenland in diesem Raum in Folge<br />

von Nutzungsaufgabe stark zugunsten des Waldes verschoben (BENDER 1984). Kleinere Buchenalthölzer<br />

liegen hier lediglich im <strong>Bereich</strong> zwischen Erfweiler und Schwanheim.<br />

In den laubholzreicheren Gebieten der südlichen <strong>Planung</strong>seinheit überwiegen die Buchenbestände die<br />

Eichenbestände im zentralen und östlichen <strong>Bereich</strong>. Westlich von Petersbächel erhöht sich der Anteil an<br />

Alteichenbeständen deutlich. Diese Furniereichenwälder schließen an die eichenreichen Gebiete des<br />

"Berglands der oberen Lauter" an.<br />

Vor allem bei den Buchenbeständen, und hier besonders bei den jüngeren Beständen, zeichnet sich nach<br />

den vorliegenden Daten der Forsteinrichtung ein Defizit ab; nur westlich von Petersbächel liegen<br />

mehrere solcher nachwachsenden, 80jährigen Althölzer. In den übrigen, westlich hiervon gelegenen<br />

buchendominierten Wäldern bestehen zwar z. T. über 50 ha große Bestände, die mehr als 120 bzw. 150<br />

Jahre alt sind, es fehlen aber sehr alte - über 180jährige - Buchenwälder fast völlig.<br />

Bei den Eichenwäldern im Südwesten der <strong>Planung</strong>seinheit ist die Altersstruktur gleichmäßiger auf die<br />

einzelnen Altersklassen verteilt. Neben 100jährigen Beständen existieren besonders um den Großen<br />

Florenberg 150jährige, an Rum-Berg und um den Rössels-Berg auch 200jährige Furniereichenwälder.<br />

Trotz des hohen Alters zeichnet sich aber gerade für die alten Eichenbestände eine aus Sicht des Artenund<br />

Biotopschutzes relativ geringe Bedeutung ab. Von der Biotopkartierung wurden nur wenige<br />

Bestände aufgenommen, und auch die ornithologischen Daten von ROTH (1994) belegen die eher<br />

geringe Bedeutung dieser Wälder für den Arten- und Biotopschutz. So wurde der für Eichenalthölzer<br />

charakteristische Mittelspecht nur an einer Stelle am Adels-Berg festgestellt. Offensichtlich bieten die<br />

dichtgewachsenen, einförmigen Furniereichenwälder mit ihren geringen Stammdurchmessern auch bei<br />

hohem Alter keine geeigneten Lebensmöglichkeiten für diese Art.<br />

Anders als die Eichenwälder sind die Buchenalthölzer in ihrer Funktion als Lebensraum für spezialisierte<br />

Arten als sehr bedeutend einzustufen. Viele der von der Forsteinrichtung ausgewiesenen Buchenbestände<br />

sind auch von der Biotopkartierung erfaßt worden. Die hohe Wertigkeit wird durch eine regelmäßige<br />

Besiedlung des Gebiets zwischen Petersbächel und dem Südostrand der <strong>Planung</strong>seinheit durch Hohltaube<br />

und Schwarzspecht bestätigt.<br />

� Sicherung der Altholzbestände in der <strong>Planung</strong>seinheit, nachhaltige Gewährleistung von Altholz in<br />

genügender Zahl und Dichte innerhalb der großflächig zuammenhängenden Waldbestände (vgl. Kap.<br />

E.2.1.1.a).<br />

➔ Aufgrund der hohen Bedeutung für die Sicherung der Populationen altholzbewohnender Arten,<br />

insbesondere der Arten mit Bindung an Schwarzspechthöhlen, ist ein ausreichend enges Netz an<br />

(Buchen-)Altholzinseln zu sichern und zu entwickeln.<br />

➔ Zentren für den Erhalt von Altholzbeständen sind die Flächen mit aktuell hoher Bedeutung für<br />

altholzgebundene Vogelarten. Dies gilt v. a. für die Gebiete zwischen Schönau und Nothweiler,<br />

um den Großen Florenberg und - planungseinheitenübergreifend - die <strong>Bereich</strong>e südwestlich von<br />

Ludwigswinkel.<br />

➔ Im gesamten Osten und Nordosten der <strong>Planung</strong>seinheit zwischen Bundenthal und Wilgartswiesen<br />

ist der Laubholzanteil insgesamt deutlich zu erhöhen und mittelfristig das bestehende Altholzdefizit<br />

abzubauen.<br />

➔ Vor allem die Buchenalthölzer im Raum zwischen Schönau und der Südostgrenze der <strong>Planung</strong>seinheit<br />

sind so lange von der (generellen) Endnutzung auszunehmen, bis weitere Bestände<br />

in ausreichender Zahl nachgewachsen sind.

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