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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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152 Sickinger Höhe<br />

tope bestehen, sollten v. a. hier Lebensräume entwickelt werden, die für hoch anspruchsvolle<br />

Vogelarten wie Steinkauz, Wiedehopf, Raubwürger oder Rotkopfwürger geeignet sind 429 .<br />

� Erhalt und Entwicklung von Streuobstwiesen zur Schaffung von weniger intensiv genutzen <strong>Bereich</strong>en<br />

in der Agrarlandschaft.<br />

➔ Dies gilt für die ortsnahen <strong>Bereich</strong>e der Siedlungen auf den Riedeln der <strong>Planung</strong>seinheit, die<br />

durch großflächig intensive Ackerbaunutzung charakterisiert sind.<br />

� Entwicklung von Streuobstwiesen als Teil des linearen Biotopnetzes in der <strong>Planung</strong>seinheit bzw. zur<br />

Vernetzung von Magerbiotopen.<br />

➔ Dies gilt v. a. für die Biotopkomplexe zwischen Schmitshausen und Weselberg, womit in<br />

Südwest/Nordostrichtung ein Vernetzungsband quer zu den Bachläufen entwickelt werden soll.<br />

Hier werden die standörtlichen Voraussetzungen zur Entwicklung von Obstwiesen auf Borstgrasrasen<br />

oder sehr Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte großflächig ausgenutzt.<br />

Jedoch soll der Anteil der vergleichsweise intensiv genutzten Grünlandbiotope noch relativ hoch,<br />

d. h. zwischen 30-50 % je nach Biotopmosaik, bleiben, um möglichst viele Grenzlinien und<br />

Übergangsbereiche innerhalb der Biotopkomplexe zu entwickeln.<br />

� Entwicklung von Biotopkomplexen aus Streuobstwiesen, Mageren Wiesen und Weiden mittlerer<br />

Standorte und Halbtrockenrasen.<br />

➔ Westlich der Wallhalbe bestehen auf den Standortpotentialen des Melico-Fagetum lathyretosum<br />

die Entwicklungsmöglichkeiten für Halbtrockenrasen. Schwerpunktmäßig lassen sich zwischen<br />

Maßweiler und Schmitshausen, zwischen Reifenberg und Battweiler und besonders großflächig<br />

zwischen Mörsbach und Rosenkopf solche Biotopkomplexe mit einem hohen Artenpotential<br />

entwickeln. Im Nordosten der <strong>Planung</strong>seinheit existieren zudem die standörtlichen Voraussetzungen<br />

zur Entwicklung von Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden in unmittelbarer Nähe zu<br />

den Standorten des Melico-Fagetum lathyretosum, so daß sich hier optimal artenreiche Lebensräume<br />

entwickeln lassen. Durch die rezente Überlagerung mit intensiven Nutzungen existieren<br />

heute jedoch nur noch zwischen Battweiler und Winterbach die für Halbtrockenrasen bzw.<br />

Magerrasenbiotope typischen Tierarten. Diesem <strong>Bereich</strong> kommt eine besondere Bedeutung als<br />

Populationszentrum zu, von dem aus neue <strong>Bereich</strong>e innerhalb der <strong>Planung</strong>seinheit wiederbesiedelt<br />

werden können.<br />

4) Erhalt und Entwicklung von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte (vgl. Kap. E.2.2.2).<br />

Großflächige Magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte sind in der <strong>Planung</strong>seinheit selten (z. B.<br />

südöstlich von Wallhalben, nordöstlich von Höheinöd). Meist liegen die Mageren Wiesen und Weiden<br />

als Biotopmosaike mit intensiv genutzten Wiesen oder - sehr selten - als Biotopmosaike mit Naß- und<br />

Feuchtwiesen vor. Bei Weselberg existieren Biotopmosaike mit Pioniervegetation und Ruderalfluren, die<br />

auf den Bau der A 62 zurückzuführen sind.<br />

Tierartennachweise liegen für die Mageren Wiesen und Weiden kaum vor; ROTH (1994) ermittelte<br />

meist nur Brutreviere von Neuntöter und Grünspecht, die den Biotoptyp als Teillebensraum nutzen. Die<br />

relativ dichte Besiedlung der zentralen und westlichen Gebiete der Sickinger Höhe durch den Neuntöter<br />

gibt Hinweise auf die Existenz sehr kleinflächiger oder linearer Magerbiotope als Bestandteil halboffener<br />

Biotopkomplexe.<br />

Tagfalternachweise liegen nicht vor. Erwähnenswert ist jedoch das Vorkommen der Zweifarbigen<br />

Beißschrecke (Metrioptera bicolor) südlich von Höheinöd, die wärmebegünstigte Biotope bevorzugt<br />

(vgl. DETZEL 1991).<br />

429 Diese Arten kommen oder kamen im naheliegenden Bliesgau vor (vgl. ROTH et al. 1990). Die nächstliegenden Vorkommen<br />

sind in Frankreich; für Lothringen werden sie bei MICHEL (1993) und für das Elsaß bei DRONNEAU et al. (1989)<br />

dokumentiert. Somit existieren regional Wiederbesiedlungspotentiale für die Obstwiesen dieser <strong>Planung</strong>seinheit und das südlich<br />

angrenzende Zweibrücker Hügelland.

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