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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Westlicher Pfälzer Wald 183<br />

nungseinheit ausgegangen werden, wofür auch Flurbezeichnungen wie "Am Auerhahn" oder die<br />

"Hahnenhütte" beim Hermersbergerhof sprechen.<br />

In Teilbereichen des Pfälzerwaldes sind die Voraussetzungen für die Wiederentwicklung von<br />

"Auerhuhn-Biotopen" relativ günstig. Kuppen- und Plateaulagen in großräumigen, störungsarmen<br />

Waldgebieten, die durch einen hohen Kiefernanteil geprägt sind, bieten geeignete Ansatzpunkte, durch<br />

gezielte Biotopentwicklung eine Wiederbesiedlung durch das Auerhuhn zu ermöglichen. Dazu ist die<br />

Entwicklung eines Artenschutzprogramms "Auerhuhn" notwendig, das den gesamten Pfälzerwald<br />

umfaßt, und das im Rahmen der <strong>Planung</strong> vernetzter <strong>Biotopsysteme</strong> hier nur räumlich skizziert werden<br />

kann. Die <strong>Planung</strong>seinheit "Westlicher Pfälzer Wald" umfaßt dabei die westlichen Randbereiche eines<br />

potentiellen Siedlungsraumes des Auerhuhns. Dementsprechend müssen sich die Entwicklungsräume für<br />

lichte, heidelbeerreiche Kiefernwälder auf den Ostrand der <strong>Planung</strong>seinheit konzentrieren, wo die Nähe<br />

zu Entwicklungsflächen für Auerhuhnbiotope in angrenzenden <strong>Landkreis</strong>en mittelfristig den Aufbau<br />

nachhaltig gesicherter Auerhuhnpopulationen ermöglicht.<br />

� Erhalt und Entwicklung von heidelbeerreichen, lichten Waldbiotopkomplexen mit günstigen Voraussetzungen<br />

zur Wiederbesiedlung durch das Auerhuhn.<br />

� Berücksichtigung der Lebensraumansprüche spezialisierter Tierarten mit mittleren und großen<br />

Raumansprüchen wie Ziegenmelker, Heidelerche, Auerhuhn, Luchs und Wildkatze.<br />

➔ Sicherung aller Kiefernaltholzbestände mit flächig ausgebildeten Heidelbeerbeständen in der<br />

Krautschicht. Da kulturbedingte Wälder im allgemeinen nicht von der Biotopkartierung aufgenommen<br />

werden, lassen sich exakte Angaben zur Verteilung heidelbeerreicher Waldbestände<br />

nicht machen. Es ist davon auszugehen, daß derartige Biotopausbildungen v. a. auf flachgründigen<br />

Kuppenlagen vorkommen.<br />

➔ In den Kuppen- und Plateaulagen von Eschkopf und Mosisberg, an Blosenberg und Hortenkopf,<br />

östlich vom Hermersbergerhof bis zum Freischbach und - planungseinheitenübergreifend - am<br />

Bauwalder Kopf bei Münchweiler bestehen günstige Voraussetzung zur Schaffung großräumiger<br />

Waldkomplexe mit Lebensraumeignung für das Auerhuhn. Die geländemorphologischen<br />

Voraussetzungen und ein hoher Nadelholzanteil in den Waldbeständen ermöglichen die<br />

Ausbildung von Biotopkomplexen mit mehr als 200 ha Ausdehnung (vgl. Biotopsteckbrief 15).<br />

➔ Einbeziehung der Heidekiefernwälder in großräumig reichstrukturierte und in vielen <strong>Bereich</strong>en<br />

aufgelichtete Waldkomplexe als wichtiger Teillebensraum von Luchs und Wildkatze.<br />

� Schaffung von Vernetzungskorridoren und "Trittsteinbiotopen", die zumindest zeitweise eine Besiedlung<br />

durch das Auerhuhn ermöglichen und dadurch zur Sicherung des Individuen- und Populationsaustauschs<br />

zwischen den Entwicklungsschwerpunkten für Heidekiefernwälder beitragen.<br />

➔ Entlang der Höhenzüge nördlich des Eschkopfs, nördlich des Hortenkopfs und am Weißenberg<br />

sind korridorartig Heidekiefernwälder zu entwickeln.<br />

➔ Am Weißenberg ist die Entwicklung von "Trittsteinbiotopen" anzustreben. Diese sind über die<br />

Vernetzungskorridore in ein großräumiges, landkreisübergreifendes Biotopnetz zu integrieren.<br />

3) Erhalt und Entwicklung sehr lichter Wälder und lockerer, vielfältig verzahnter Übergangsbereiche<br />

zwischen Offenland und Wald mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz (vgl. Kap.<br />

E.2.1.1.e).<br />

Zu Beginn des Jahrhunderts waren wegen der vielfältigen Waldnutzungen (v. a. der Waldweide) sehr<br />

lichte Laub- und Kiefernwälder mit einem ausgedehnten Unterwuchs aus Borstgrasrasen,<br />

Zwergstrauchheiden und Magerwiesen v. a. in den siedlungsnahen <strong>Bereich</strong>en des Pfälzerwalds verbreitet.<br />

Solchen Lebensräumen kommt eine besonders hohe Arten- und Biotopschutzfunktion zu, da eine<br />

Reihe selten gewordener Tierarten eng an diese gut durchsonnten, tiefgestaffelten Übergangszonen vom<br />

Offenland zum geschlossenem Wald mit einem hohen Anteil an Magerbiotopen gebunden sind. Neben

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