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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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184 Westlicher Pfälzer Wald<br />

anderen haben Heidelerche, Ziegenmelker, Wendehals, Weißer und Kleiner Waldportier (Britesia circe,<br />

Hipparchia alcyone), Rostbinde (Hipparchia semele), Gelbbindiger Mohrenfalter (Erebia meolans) und<br />

eine große Zahl weiterer wärmeliebender Insektenarten ihre bevorzugten Lebensräume in lichten<br />

Waldbiotopen.<br />

Von den angesprochenen Arten liegen aus der <strong>Planung</strong>seinheit keine aktuellen Nachweise vor. Die<br />

Biotopkartierung macht noch Angaben zum Vorkommen der Heidelerche südlich von Leimen, und<br />

SIMON (1985) erwähnt eine Brutzeitbeobachtung auf einem Kahlschlag bei Merzalben. Daneben wird<br />

das Mosisbruch als Fundort des Weißen Waldportiers erwähnt (Biotopkartierung).<br />

Aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes ist es anzustreben, dem stark aufgelockerten Laubwald in der<br />

gesamten <strong>Planung</strong>seinheit wieder deutlich mehr Fläche einzuräumen. Dabei sind besonders die<br />

Randbereiche um die Rodungsinseln und die (südexponierten) Talränder für die Entwicklung tiefer und<br />

eng verflochtener Übergänge vom Offenland zum geschlossenen Wald prädestiniert. Neben Eiche und<br />

Buche kann vor allem an südexponierten Steilhängen und im Kontaktbereich zu den Vorrangräumen für<br />

die Entwicklung von "Auerhuhn-Biotopen" auch die Kiefer als im Pfälzerwald wahrscheinlich<br />

autochthone Art größere Anteile in der Baumschicht einnehmen. Dies kommt u. a. dem Kleinen<br />

Waldportier zugute, der eng an das Vorkommen der Kiefer in seinem Habitat gebunden ist.<br />

� Erhalt und Entwicklung eines Biotoptyps mit hoher kulturhistorischer Bedeutung im <strong>Landkreis</strong>.<br />

� Erhalt und Entwicklung eines in Rheinland-Pfalz nutzungswandelbedingt selten gewordenen<br />

Biotoptyps sehr hoher Artenschutzbedeutung.<br />

� Berücksichtigung der Lebensräume spezialisierter Arten mit mittleren Raumansprüchen, wie z. B.<br />

Ziegenmelker, Heidelerche, Weißer und Kleiner Waldportier, Rostbinde und Gelbbindiger Mohrenfalter.<br />

➔ Ehemalige Vorkommen bzw. Restvorkommen charakteristischer Tierarten, wie z. B. bei<br />

Merzalben und südlich von Leimen sind als Ausgangspunkte für die Entwicklung sehr lichter,<br />

eichenreicher Waldbestände mit einer von besonnten offenen Stellen (Sandflächen) geprägten<br />

Sandrasen- und Zwergstrauchheiden-Vegetation aufzugreifen. Mittelfristig ist entlang der Talhänge<br />

zwischen Leimen und Merzalben und in geringerem Umfang im Wellbachtal bei Hofstätten<br />

ein zusammenhängendes System von Waldbiotopen mit weidewaldartiger Struktur zu<br />

entwickeln.<br />

➔ Die Übergänge vom Wald zum Offenland im <strong>Bereich</strong> der Rodungsinseln sind stark aufzulokkern.<br />

Dies gilt für die Gebiete um Merzalben, Leimen, Hermersbergerhof und Hofstätten.<br />

4) Erhalt und Entwicklung von Trockenwäldern.<br />

Die Trockenwälder in der <strong>Planung</strong>seinheit sind trockene Hainsimsen-Eichenwälder, in denen die Kiefer<br />

regelmäßig am Bestandsaufbau beteiligt ist. Die Ausbildungen des Biotoptyps liegen allgemein im<br />

<strong>Bereich</strong> der Buntsandsteinfelsen und bilden hier Komplexe mit Wäldern mittlerer Standorte und<br />

Felsbiotopen.<br />

Rezente größere Trockenwaldbestände wurden nur am Kufen-Berg, am Kien-Eck und an den Rappen-<br />

Felsen im Freischbachtal kartiert. Darüber hinaus bestehen standörtliche Entwicklungsmöglichkeiten für<br />

Luzulo-Quercetum-Gesellschaften im <strong>Bereich</strong> der verbreitet, aber zumeist punktuell auftretenden Felsen.<br />

Es ist zu vermuten, daß ebenfalls aktuell Trockenwaldbiotope entwickelt, aufgrund der geringen<br />

Flächenausdehnung aber nicht kartiert worden sind.<br />

� Erhalt aller Bestände von Trockenwäldern, z. T. im Komplex mit Felsbiotopen oder anderen<br />

Waldgesellschaften als Lebensraum spezialisierter Tier- und Pflanzenarten.<br />

� Ausschöpfen der Entwicklungsmöglichkeiten für Hainsimsen-Eichenwälder auf flachgründigen<br />

Standorten um die Buntsandsteinfelsen.

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