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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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132 Pioniervegetation und Ruderalfluren<br />

das Aussterben vieler Ackerwildkräuter. Die größte Gefahr für die noch verbliebene Ackerwildkrautvegetation<br />

ist die zunehmende Nutzungsaufgabe von Äckern (OESAU 1993).<br />

Biotop- und Raumansprüche 398<br />

nahezu senkrecht abfallende Steilwände aus<br />

grabbarem Material<br />

Material unterschiedlichster Festigkeit im<br />

Steilwand-Fußbereich<br />

mehr oder weniger horizontal liegende Rohbodenflächen<br />

sonnenexponierte Hänge mit vegetationsarmen<br />

<strong>Bereich</strong>en<br />

trocken-warme <strong>Bereich</strong>e (z. B. Böschungen) mit<br />

zweischichtigen, lockerwüchsigen Ruderalfluren;<br />

ruderalisierte (Mager-)Wiesen<br />

trockene Stengel von z. B. Königskerzen, Disteln<br />

oder dürre Ranken von Brombeeren in<br />

mehrjährigen Brachen<br />

Uferschwalbe: Brutröhren in sandig-bindigen,<br />

vegetationslosen, i. d. R. mehr als 2 m hohen Steilwänden<br />

mit möglichst geringen Ton- und Schluffgehalten<br />

und freien An- und Abflugmöglichkeiten<br />

(GLUTZ von BLOTZHEIM & BAUER 1985).<br />

Niströhren diverser Wildbienenarten (z. B. die<br />

Sandbiene Andrena agilissima, die Seidenbiene<br />

Colletes daviesanus, die Pelzbiene Anthophora acervorum,<br />

die Furchenbienen Lasioglossum parvulum<br />

und L. limbellum) sowie deren Kuckucksbienen (vgl.<br />

WESTRICH 1989a, 1989b, ERLINGHAGEN 1991).<br />

Kreuzkröte: Sommer- und Winterquartier;<br />

Bienenwolf (Philanthus triangulum) (Weichsubstratbrüter);<br />

Ameisenlöwen (z. B. Myrmeleon<br />

formicarius, M. europaeus 399 ): Fangtrichter.<br />

Diverse Sandbienen (Andrena sp.) und ihre Kuckucksbienen<br />

aus der Gattung Nomada oder Sphecodes (vgl.<br />

KREBS & WILDERMUTH 1975);<br />

Sandlaufkäfer, z. B. Cicindela hybrida.<br />

Flußregenpfeifer: vegetationsarme Flächen mit<br />

grobkörnigem Substrat.<br />

Steinschmätzer: oft an süd- bis östlich exponierten<br />

Flächen.<br />

Schwarzkehlchen: in mittelhohen, grasreichen Staudenfluren<br />

mit flächendeckend, aber locker entwickelter<br />

Unterschicht, Oberschicht: einzelne überragende<br />

Hochstauden oder weitverteilte Einzelbüsche (als<br />

Jagd- und Singwarten); Nestanlage bevorzugt an<br />

Böschungen unter überhängender Vegetation<br />

(NIEHUIS et al. 1983) 400 .<br />

Z. B. Maskenbienen (Hylaeus brevicornis, H. communis),<br />

Mauerbienen (Osmia tridentata, O. leucomelana,<br />

O. claviventris) oder Keulhornbienen (Ceratina<br />

cyanea).<br />

398<br />

Dieser Biotoptyp hat für Hautflügler (Bienen und Wespen) eine überragende Bedeutung (vgl. WESTRICH 1989a, 1989b).<br />

Aufgrund der Kleinflächigkeit und Dynamik der (Nist-)Habitate der Wildbienen kann hier nicht auf Unterschiede in den<br />

Besiedlungspräferenzen (z. B. Bodenarten) oder auf notwendige Mikrostrukturen eingegangen werden. Es werden lediglich<br />

Grundelemente des Biotoptyps beschrieben. Tierökologische Details zur Nutzung dieser Mikrostrukturen sind z. B. WESTRICH<br />

(1989a, 1989b) zu entnehmen. Die anhand vegetationskundlicher Kriterien vollzogene Differenzierung zwischen stickstoffreichen<br />

und stickstoffarmen / trockenen Standorten dürfte sich primär über das Nektar-, das Pollenpflanzen- und das Nistangebot<br />

auf die Besiedlung durch Wildbienen auswirken. Hinzu kommt die Dauerhaftigkeit der Besiedlungsmöglichkeiten. Für erdbewohnende<br />

Hymenopteren dürften die Existenzmöglichkeiten aufgrund der Schnelligkeit des Sukzessionsablaufs an stickstoffreichen<br />

Standorten kürzer als an nährstoffarmen und trockenen Standorten sein (vgl. LÜTTMANN et al. 1991).<br />

399<br />

Vgl. Biotoptyp 10: Trockenrasen, (trocken-warme) Felsen, Gesteinshalden und Trockengebüsche.<br />

400<br />

Einheitlich gegliederte, sehr hoch- und dichtwüchsige bzw. stärker verbuschte Brachflächen werden nicht besiedelt.<br />

Im Pfälzerwald ist das Schwarzkehlchen die Charakterart der hochstaudenreichen, verbrachten Feuchtwiesen (ROTH 1994, vgl.<br />

auch MULLER 1997).

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