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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Zweibrücker Hügelland 173<br />

wiesen und auch die Wälder zu integrieren sind. Die zwischen den Grünlandbiotopen liegenden<br />

<strong>Bereich</strong>e - standörtlich dem Melico-Fagetum lathyretosum zuzurechnen - sind möglichst<br />

extensiv ackerbaulich zu nutzen, damit sich einerseits Ackerwildkrautfluren einstellen können,<br />

andererseits aber die Barrierewirkung der Äcker zwischen den Grünlandbiotopen möglichst gering<br />

ist.<br />

Solche <strong>Bereich</strong>e liegen schwerpunktmäßig im Norden der <strong>Planung</strong>seinheit, westlich von Oberauerbach<br />

im <strong>Bereich</strong> des Standortübungsplatzes (auch im <strong>Bereich</strong> der Einöder Höhe ganz im<br />

Westen der <strong>Planung</strong>seinheit) sowie beidseits der A 8 (u. a. "Auf dem Gestütt" 432 ).<br />

Der Anteil von kleineren Halbtrockenrasenbiotopen und von Streuobstbeständen im Biotopmosaik<br />

mit Ackerflächen soll südwestlich von Maßweiler sowie nordwestlich und nördlich von<br />

Walshausen besonders hoch sein. Hier ist eine ackerbaulich genutzte Kulturlandschaft mit hohem<br />

Anteil an extensiv genutzten Grünlandbiotopen zu entwickeln.<br />

� Entwicklung von Biotopmosaiken aus Halbtrockenrasen und lichten Wäldern mittlerer Standorte<br />

bzw. Trockenwäldern.<br />

HARD (1964) schildert die hohe floristische Bedeutung der (zum Teil kleinen) lichten Wälder im<br />

Zweibrücker Hügelland, v. a. im <strong>Bereich</strong> der Pottschütthöhe östlich von Zweibrücken - Contwig.<br />

➔ Die standörtlich dem Melico-Fagetum lathyretosum zuzurechnenden Waldbereiche sind aufzulichten,<br />

und eine Entwicklung zu kleinflächigen Halbtrockenrasen am Waldrand oder in den<br />

stärker aufgelichteten Baumbeständen ist zu fördern.<br />

Dies gilt v. a. für Wälder nördlich von Dellfeld, zwischen Contwig und A 8, das Biotopmosaik<br />

aus Trockenwald und Wald mittlerer Standorte südwestlich von Falkenbusch und die Wälder in<br />

der Peripherie des Flugplatzes Zweibrücken (v. a. NSG Monbijou) (vgl. auch Trockenwälder,<br />

s. o.).<br />

7) Sicherung von Biotopstrukturen im Agrarraum.<br />

Das Zweibrücker Hügelland wird in Teilbereichen intensiv ackerbaulich genutzt. Wie aber die gut<br />

ausgebildeten Artengemeinschaften der kleinstrukturierten Agrarlebensräume zeigen, bestehen vielerorts<br />

noch günstige Lebensbedingungen für typische Artengemeinschaften der Agrarlandschaft. Im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Südwestpfalz</strong> und dem <strong>Bereich</strong> der Kreisfreien Städte Zweibrücken und Pirmasens haben Grauammer,<br />

Wachtel und Rebhuhn in dieser <strong>Planung</strong>seinheit ihren eindeutigen Verbreitungsschwerpunkt. Auch wenn<br />

die Anzahl der Brutpaare der Grauammer - verglichen mit beispielsweise der im <strong>Landkreis</strong> Donnersberg<br />

klein ist (vgl. LFUG & FÖA 1997), so kristallisiert sich hier ein weiterer rheinland-pfälzischer<br />

Verbreitungsschwerpunkt dieser Art, u. a. im <strong>Bereich</strong> des Landeplatzes Zweibrücken heraus.<br />

Nordwestlich von Vinningen kommt im <strong>Bereich</strong> der "feuchteren Äcker" der Kiebitz vor (SIMON, mdl.<br />

Mitt.).<br />

� Erhalt und Entwicklung von Biotopstrukturen im Agrarraum mit Bedeutung für den Arten- und<br />

Biotopschutz.<br />

➔ Entwicklung von Kleinstrukturen (Säume, kleine Ruderalfluren, einzelne Strauchbestände,<br />

Obstbaumreihen entlang von Wegen) in den offenen Ackerfluren. Schwerpunktmäßig sollten<br />

hierzu die Standortpotentiale des Melico-Fagetum lathyretosum ausgeschöpft werden. Wie<br />

WOLF & ZEHFUSS (1982) ausführen, sind im <strong>Landkreis</strong> in den letzten Jahren viele typische<br />

Ackerwildkräuter, v. a. unter den Arten, die basenreiche Standorte präferieren, selten geworden<br />

bzw. ausgestorben (u. a. Feldrittersporn, Gelber Günsel, Sommer-Adonisröschen). In der<br />

<strong>Planung</strong>seinheit existieren v. a. im Umfeld der Halbtrockenrasen großflächig die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für artenreiche Ackerwildkrautsäume.<br />

Besonderes Gewicht sollte weiterhin im unmittelbaren Grenzraum zu Frankreich südlich des<br />

Hornbaches auf die Entwicklung strukturreicher Agrarlandschaften und die Sicherung des Ar-<br />

432 Vgl. hierzu auch SCHMITT (1961).

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