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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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34 <strong>Landkreis</strong>kennzeichnende Tierarten<br />

anderen Faktoren dürfte die Art stark von der Gehölzsukzession beeeinträchtigt worden sein, da sie<br />

gegenüber Kulisseneffekten empfindlich reagiert (vgl. u. a. FÖA Landschaftsplanung 1995); so werden<br />

kleinflächige Biotope (u. a. schmale Täler) mit einseitig angrenzenden Gehölzstrukturen in einem<br />

Abstand von weniger als 60 m nicht mehr besiedelt.<br />

Der Wiesenpieper hat einen deutlichen Siedlungsschwerpunkt westlich des Pfälzerwaldes; nur ein<br />

Vorkommen wurde im Osten der <strong>Südwestpfalz</strong> festgestellt (ROTH 1994). Auch besiedelt die Art nicht<br />

primär die Feuchtwiesen, sondern brütet auch in eher intensiv genutzten Wiesen oder in <strong>Bereich</strong>en, die<br />

vom Bau der A 62 beeinträchtigt worden sind (v. a. in der <strong>Planung</strong>seinheit Sickinger Höhe).<br />

Der Kiebitz, der neben Feuchtwiesen auch zunehmend Äcker als Lebensraum nutzt, kommt nur in den<br />

<strong>Planung</strong>seinheiten Sickinger Höhe und Zweibrücker Hügelland vor (ROTH 1994).<br />

Die Bekassine, eine Art der Naß- und Feuchtwiesen mit Kleinseggenrieden, wurde lediglich einmal von<br />

ROTH (1994) in der Aue des Hornbaches festgestellt. 1980 brütete die Bekassine auch bei Fischbach<br />

(SIMON 1985).<br />

Die Rohrammer kommt v. a. im Zweibrücker Hügelland in den verbrachten Grünlandflächen einiger<br />

Talsysteme in hoher Dichte vor; im Dahner Felsenland ist die Art eher selten.<br />

Von WEIDNER (1994) wurden im Kreis <strong>Südwestpfalz</strong> typische Arten der Feucht- und Naßwiesen der<br />

Violetter Perlmutterfalter (Brenthis ino) an etwa 15 Fundorten, der Braunfleck-Perlmutterfalter<br />

(Clossiana selene) an ca. 20 Fundorten, der Silberscheckenfalter (Melitaea diamina) an zwei Fundorten<br />

festgestellt. Diese Arten konzentrieren sich nahezu vollständig auf die beiden östlichen <strong>Planung</strong>seinheiten<br />

"Bergland der oberen Lauter" und "Dahner Felsenland".<br />

Die an den Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) gebundenen Arten Schwarzblauer Moorbläuling<br />

(Maculinea nausithous) und Großer Moorbläuling (Maculinea telejus) wurden von WEIDNER<br />

(1994) nur im Dahner Felsenland nachgewiesen. Vom Schwarzblauen Moorbläuling wurden fünf Nachweise,<br />

vom Großen Moorbläuling nur ein Nachweis (brachgefallene Wiese bei Hauenstein) erbracht. Das<br />

in der Biotopkartierung in der Schwalbaue angegebene Vorkommen des Schwarzblauen Moorbläulings<br />

konnte von WEIDNER (1994) nicht mehr bestätigt werden.<br />

Unter den feuchtwiesentypischen Heuschreckenarten zählen Sumpfschrecke (Mecostethus grossus),<br />

Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) und Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) zu den<br />

häufigen Arten; die Säbeldornschrecke (Tetrix subulata) ist deutlich seltener (vgl. GNOR 1994).<br />

Röhrichte und Großseggenriede<br />

Röhrichte und Großseggenriede sind typisch für die Bachauen im Kreisgebiet. In den vergangenen<br />

Jahrzehnten haben vielerorts aufgrund der nicht mehr erfolgenden Nutzung der Wiesen in den Auen die<br />

Röhrichte an Ausdehnung zugenommen.<br />

Zu den charakteristischen Vogelarten der Röhrichtbestände in der Region <strong>Südwestpfalz</strong> zählt der<br />

Teichrohrsänger, der schwerpunktmäßig im Zweibrücker Hügelland vorkommt. In deutlich geringerer<br />

Anzahl brütet diese Art im Dahner Felsenland. In den übrigen <strong>Planung</strong>seinheiten fehlt die Art nahezu<br />

vollständig.<br />

MATTHÄUS & LANGE-EICHHOLZ (1987) nennen auch den in Rheinland-Pfalz sehr seltenen<br />

Schilfrohrsänger als Brutvogel der Schilfbestände in einigen Kastentälern des südlichen Pfälzerwaldes,<br />

u. a. im Königsbruch (vgl. WALTER 1989).<br />

Das Schwarzkehlchen zählt zu den charakteristischen Arten der Grenzbereiche zwischen höherwüchsigen<br />

Röhrichten und niedrigwüchsigem Feuchtgrünland. Die Art besiedelt aber auch trockenere<br />

Biotope. Sowohl im Zweibrücker Hügelland als auch im Dahner Felsenland kommt das Schwarzkehlchen<br />

in hohen Siedlungsdichten in den Bachauen vor. Die heutige hohe Siedlungsdichte ist auf das<br />

zunehmende Brachfallen der Wiesen in den Bachauen zurückzuführen, was dieser Vogelart aktuell<br />

hervorragende Existenzbedingungen bietet.<br />

ROTH (1994) wies die Wasserralle in fünf Biotopen in der <strong>Südwestpfalz</strong> nach.<br />

Die Kurzflüglige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) ist auf die höherwüchsige Vegetation z. B. in<br />

Röhrichten und Großseggenrieden angewiesen (zur Habitatbindung der Art vgl. Biotopsteckbrief 5). Die<br />

Art wurde von der GNOR (1994) schwerpunktmäßig für einige Biotope in den Bachauen des Hornbachfließgewässersystems<br />

und im Raum Fischbach dokumentiert. Wenige weitere Vorkommen sind über die<br />

gesamte Region verstreut.<br />

Innerhalb des Pfälzerwaldes bzw. <strong>Planung</strong>sraum haben die Schilfkäfer Donacia aquatica, Plateumaris<br />

sericea, P. rustica und P. consimilis ihren Verbreitungsschwerpunkt in der <strong>Südwestpfalz</strong> (NIEHUIS<br />

1991).

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