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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Prioritäten 227<br />

entwicklung eine Wiederbesiedlung durch das Auerhuhn zu ermöglichen. Dazu ist die Erstellung eines<br />

Artenschutz-Konzeptes notwendig, das den gesamten Pfälzerwald umfaßt. Vordringliches Entwicklungsziel<br />

sind heidelbeerreiche, lichte und strukturreiche Waldbiotopkomplexe mit vielfältigen<br />

Übergängen zwischen Offenland-, Halboffenland- und Waldbiotopen. Neben dem Auerhuhn werden von<br />

solchen Waldbiotopkomplexen Arten wie Ziegenmelker, Heidelerche, Weißer Waldportier oder<br />

Gelbbindiger Mohrenfalter profitieren.<br />

4) Talauen<br />

a) Hornbach mit Schwalb und Felsalbe<br />

b) Schwarzbach mit Auerbach, Wallhalbe, Moosalbe, Rodalb und Merzalbe<br />

c) Saarbach<br />

d) Wieslauter<br />

e) Queich<br />

Bedeutung: Sämtliche Talauensysteme haben eine herausragende Bedeutung als Vernetzungsbänder in<br />

der <strong>Südwestpfalz</strong>. Anhand der Libellenfauna läßt sich die regionale (u. a. Hornbachsystem) bzw.<br />

überregionale bzw. - wegen des Vorkommens der Grünen Keiljungfer - sogar europäische Bedeutung<br />

(Saarbach, Wieslauter) dokumentieren.<br />

Weiterhin zeichnen sich die meisten Bachauen v. a. der Fließgewässersysteme von Hornbach und<br />

Wieslauter durch einen sehr hohen Artenreichtum und eine hohe Biotoptypenvielfalt aus. Diese Vielfalt<br />

ist teilweise auf die lange zurückliegende Schemelwiesenwirtschaft zurückzuführen, die aufgrund ihres<br />

waschbrettartigen Reliefs für eine hohe Standortvielfalt verantwortlich war, an die sich viele<br />

Vegetationsformen anpaßten.<br />

Handlungsbedarf: Viele der Wiesen in den Auen sind inzwischen in einem erheblichen Maße<br />

brachgefallen, so daß die Biotoptypenvielfalt stark zurückgeht. Durch auf Arten- und Biotopschutzziele<br />

abgestimmte Maßnahmen bzw. Bewirtschaftungs- und Pflegesysteme sind die Voraussetzungen für den<br />

hohen Artenreichtum in der <strong>Südwestpfalz</strong> nachhaltig zu sichern. Die Großflächigkeit der offenzuhaltenden<br />

Talsysteme macht v. a. Überlegungen zum Einsatz von Bewirtschaftungssystemen<br />

erforderlich. Hierbei ist primär auf die regional verfügbaren Landwirte mit Pferde- und Schafhaltung<br />

zurückzugreifen.<br />

5) Streuobstbiotope und strukturreiche Offenland-Halboffenlandbiotopkomplexe östlich, nordöstlich<br />

und südöstlich von Dahn<br />

Bedeutung: Die Offenlandbiotope in den Rodungsinseln werden vorwiegend extensiv genutzt, so daß<br />

sich großflächig Magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte mit standortbedingten Übergängen zu<br />

Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden oder zu Feucht- und Naßwiesen ausbilden konnten. Viele dieser<br />

Flächen sind mit Obstbäumen bestanden.<br />

Warzenbeißer, Thymian-Widderchen, Gemeiner Scheckenfalter, Schwarzfleckiger Bläuling und<br />

Graublauer Bläuling kommen vereinzelt in den Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte vor,<br />

insbesondere da, wo Übergänge zu Silikatmagerrasen bestehen; jedoch sind diese Arten seltener, als es<br />

nach der Ausdehnung der mageren Offenlandbiotope zu erwarten wäre.<br />

Streuobstwiesen mit kurzrasigem Magergrünland sind wichtige Lebensräume von Neuntöter, Wendehals<br />

und Grünspecht.<br />

Handlungsbedarf: In den vergangenen Jahren erfolgte eine großflächige Nutzungsaufgabe der ehemaligen<br />

Offenlandbereiche. Die zunehmende Gehölzsukzession verdrängte v. a. die kurzrasigen<br />

Vegetationsbestände. Zudem führten Aufforstungen zu einer fortschreitenden Einengung und Verinselung<br />

der Offenlandbiotope.<br />

In der gesamten <strong>Planung</strong>seinheit ist kurzfristig der Erhalt des derzeitigen Bestands an Mageren Wiesen<br />

und Weiden mittlerer Standorte anzustreben. Vorrangiges Ziel aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes<br />

ist die Aufrechterhaltung einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung auf den Grünlandstandorten.<br />

Hierbei sind v. a. die Verbrachung der ehemals kurzrasigen Vegetationsbestände zu stoppen und<br />

kurzrasige, lückige Vegetationsbestände (v. a. Schadweiden) wiederzuentwickeln. Mittelfristig sind

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