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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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52 Tümpel, Weiher und Teiche<br />

vielfältig strukturierte Gewässer mit vollständig<br />

ausgebildeter Vegetationszone<br />

reichstrukturierte Weiher mit vegetationsfreien<br />

Uferpartien<br />

reichstrukturierte Weiher mit einem der Riedzone<br />

vorgelagerten Torfmoos-Schwingrasen<br />

offene Wasserflächen in Verbindung mit gut<br />

strukturierter Röhricht- und Ufervegetation<br />

Libellen: reichstrukturierte Verlandungszone aus<br />

Flachwasser und Röhrichtbeständen; neben Kleinlibellen<br />

(z. B. Coenagrion puella [Hufeisen-Azurjungfer],<br />

Lestes sponsa [Gemeine Binsenjungfer]<br />

oder Ischnura elegans [Große Pechlibelle]) zählen<br />

Großlibellen (z. B. Sympetrum sp. [Heidelibellen],<br />

Aeshna sp. [Mosaikjungfern]) zu den Arten solcher<br />

Gewässer.<br />

Arten der Tauch- und Schwimmblattpflanzenbestände<br />

(z. B. Erythromma najas und E. viridulum<br />

[Großes und Kleines 92 Granatauge]) treten an Weihern<br />

seltener auf.<br />

Käfer: Weiher mit Potamogeton natans werden vom<br />

Schilfkäfer Donacia versicolora (NIEHUIS 1991)<br />

besiedelt.<br />

Wanzen: z. B. Ranatra linearis (Stabwanze) 93 .<br />

Während des Frühjahr- und Herbstdurchzuges<br />

werden Weiher und Teiche als Rast- und Nahrungsbiotope<br />

von verschiedenen Limikolenarten (u. a.<br />

Flußuferläufer, Waldwasserläufer) aufgesucht.<br />

Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) 94 , Torf-<br />

Mosaikjungfer (Aeshna juncea): v. a. in extensiv<br />

genutzten Stillgewässern mit Versauerungstendenz<br />

(vgl. NIEHUIS 1983).<br />

Der Haubentaucher 95 ist auf größere, offene Klarwasserbereiche<br />

zur Jagd auf Wasserinsekten und<br />

Fische angewiesen, Nestanlage v. a. in Röhrichtbeständen.<br />

Reiherente 96 und Knäkente 97 brüten in der Verlandungszone<br />

und der Ufervegetation in Gewässernähe<br />

(WÜST 1981).<br />

92<br />

Im Zuge einer aktuell zu beobachtenden Nordexpansion der Art werden inzwischen flächendeckend alle Stillgewässer<br />

besiedelt, wenn sich eine schwimmende Vegetationsschicht, die feingliedrig sein muß (auch Wasserlinsen oder Grünalgen),<br />

ausgebildet hat (eig. Beob.). Im <strong>Landkreis</strong> Kaiserslautern sind bis auf eine Meldung der Biotopkartierung für den Teich nördlich<br />

von Neuhemsbach (6413-4015) nur Vorkommen in der Kaiserslauterer Senke bekannt (s. Thematische Deckfolien).<br />

93<br />

Diese Art benötigt wenig bewegte Uferzonen mit gut ausgebildeter Wasserpflanzenvegetation (DRANGMEISTER 1982).<br />

94<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum besiedelt die Kleine Moosjungfer zwei Teilbereiche des Pfälzerwaldes, die zugleich den größten Teil der<br />

gesamten pfälzischen Population der Art stellen. Reproduktionsgewässer liegen zum einen in den Woogtälern südlich von<br />

Hohenecken (Kolbenwoog, Gelterswoog, Aschbachtal), der zweite Siedlungsschwerpunkt liegt im südlichen Pfälzerwald in den<br />

Woogen beiderseits des Saarbachs.<br />

95<br />

ROTH (1994) ermittelte Brutvorkommen des Haubentauchers auf zwei Stillgewässern im <strong>Landkreis</strong> Kaiserslautern (Silbersee<br />

bei Landstuhl, Vogelwoog). Die Besiedlung der Stillgewässer in der Westpfalz setzte erst 1985 ein, als erstmals Haubentaucher<br />

auf dem Mohrmühlweiher (<strong>Landkreis</strong> Kusel) brüteten (SIMON 1985).<br />

96<br />

Die Reiherente brütete erstmals 1987 im <strong>Planung</strong>sraum auf den Klärbecken der Stadt Kaiserslautern (SIMON 1987). 1994<br />

erfolgte dann eine Brut an einem Nachklärbecken bei Weilerbach (KLEIN 1995). Das Auftreten der Reiherente im<br />

<strong>Planung</strong>sraum steht im Zusammenhang mit einer Bestandszunahme und Arealausweitung der Art in ganz Mitteleuropa.<br />

97<br />

ROTH (1994) stellte im Rahmen der ornithologischen Übersichtskartierung eine Brut der Knäkente am Billesweiher bei<br />

Neuhemsbach fest. Nach SIMON (1987) sind mehr oder weniger regelmäßige Brutvorkommen der Art in Rheinland-Pfalz nur<br />

vom Oberrhein bekannt. Brutansiedlungen außerhalb der Rheinaue sind im allgemeinen unbeständig.

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