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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Westlicher Pfälzer Wald 191<br />

➔ Dies gilt besonders für strukturreiche Waldränder entlang der Bachauen von Rodalb, Merzalbe<br />

und Schwarzbach sowie im besonderen für das Langenbachtal bei Rodalben in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zur Höhle am Bärenfelsen, die wichtige Leitlinien für die Jagdflüge vieler Arten<br />

sind 438 .<br />

Fließgewässer<br />

Die größten Fließgewässer der <strong>Planung</strong>seinheit sind Schwarzbach und Rodalb sowie die ihr zufließende<br />

Merzalbe im Westen. Im Ostteil des Westlichen Pfälzer Waldes fließen zahlreiche kleinere Bäche, die im<br />

weiteren Verlauf nach Osten hin entwässern.<br />

Der Grad der organischen Belastung der Fließgewässer im nahezu geschlossen bewaldeten Westlichen<br />

Pfälzer Wald ist allgemein geringer als in den übrigen <strong>Bereich</strong>en des <strong>Landkreis</strong>es. Merzalbe,<br />

Schwarzbach und der Oberlauf der Rodalb werden als gering belastet (Gewässergüteklasse I-II) eingestuft,<br />

der obere Abschnitt des Schwarzbachs und viele kleinere Bäche gelten als unbelastet (MU 1993).<br />

Mäßig belastet (Gewässergüteklasse II) ist die Rodalb unterhalb von Lemberg.<br />

Besonders die größeren Fließgewässer können auch hinsichtlich ihrer Struktur als relativ naturnah<br />

eingestuft werden, worauf die Aufnahme der meisten Abschnitte von Rodalb, Merzalbe und<br />

Schwarzbach - Ausnahmen bilden verbaute Strecken in Ortschaften - durch die Biotopkartierung<br />

hinweist. Dagegen sind viele Quellbäche und Bachoberläufe durch Fichtenaufforstungen in ihrer<br />

Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz deutlich beeinträchtigt.<br />

Trotz geringer organischer Belastung der Fließgewässer und einer auf weiten Strecken naturnahen<br />

Bachstruktur wurde die Wasseramsel nur an Wellbach und Modenbach im Osten der <strong>Planung</strong>seinheit<br />

festgestellt (ROTH 1994). Die Gebirgsstelze ist in der <strong>Planung</strong>seinheit etwas häufiger. Nachweise<br />

typischer Fließgewässerlibellen liegen mit Ausnahme der Vorkommen der Zweigestreiften Quelljungfer<br />

(Cordulegaster boltonii) im Quellbereich des Krötenbächl, am Hundsbächel und am Dinkelbächel nicht<br />

vor. Hierfür dürften in erster Linie Kartierlücken verantwortlich sein; bei den Vögeln sind neben einer<br />

möglichen Beeinträchtigung der Wasserorganismen durch Versauerung bzw. Schmutzeinleitungen v. a.<br />

eine fehlende Habitateignung der Bäche zu diskutieren 439 .<br />

Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

1) Erhalt aller naturnahen Strecken, Auen und Quellbereiche der Fließgewässer einschließlich ihrer<br />

Lebensgemeinschaften (vgl. Kap. E. 2.4.1).<br />

� Erhalt der typischen Lebensgemeinschaften der Mittelgebirgsfließgewässer.<br />

� Erhalt der Restpopulationen bedrohter Pflanzen- und Tierarten als Wiederausbreitungszentren zur<br />

Renaturierung ökologisch beeinträchtigter Fließgewässerabschnitte.<br />

2) Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Zustandes aller Fließgewässersysteme (vgl. Kap.<br />

E. 2.4.2).<br />

� Ökologische Verbesserung von Gestalt und Verlauf des Gewässerbetts sowie der Überflutungsauen.<br />

438<br />

Nach MÜHLBACH (1993) jagen viele Fledermausarten vorzugsweise entlang von Grenzlinien von gehölzbestandenen zu<br />

offenen Biotopen, wobei gewässernahen Gebieten aufgrund eines größeren Insektenangebots eine besondere Bedeutung<br />

zukommt.<br />

439<br />

Im flachen lothringischen Hügelland sind durch die Wasseramsel besiedelte Bäche durch ein steiniges Bachbett, Uferböschungen<br />

mit Ufergehölzen und kleinere Wasserkaskaden charakterisiert (MARZOLIN 1996). Nester finden sich primär unter<br />

Brücken und vergleichbaren technischen Bauwerken. Die Siedlungsdichte liegt in solchen als eher ungünstig für die<br />

Wasseramsel zu bezeichnenden Bächen bei 1 BP/10 km.<br />

Für die Wieslauter wurde von Anglern geschildert, daß es aufgrund des starken Kanu-Verkehrs in den vergangenen Jahren zu<br />

Vertreibungseffekten kam und daß es andererseits möglich war, die Siedlungsdichte der Wasseramsel durch Anbringen<br />

künstlicher Nisthilfen zu erhöhen (Erörterungstermin zur Regelung des Gemeingebrauchs der Wieslauter am 28.8.97 bei der VG<br />

Dahner Felsenland).

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