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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Naturräumliche Ausstattung 11<br />

B.2 Die naturräumliche Ausstattung der <strong>Planung</strong>seinheiten<br />

Die <strong>Südwestpfalz</strong> wird im wesentlichen durch zwei unterschiedliche Räume charakterisiert:<br />

1. Zweibrücker Westrich<br />

2. Haardtgebirge (Pfälzerwald, Dahn-Annweiler Felsenland)<br />

B.2.1 <strong>Planung</strong>seinheit 1: Sickinger Höhe<br />

Die <strong>Planung</strong>seinheit ist eine durch zahlreiche Kerbtäler in Riedel und Kuppen gegliederte Hochfläche<br />

mit durchschnittlichen Höhenlagen von 350 m im Südwesten und über 400 m im Nordosten. Die tief<br />

eingeschnittenen Bäche entwässern nach Süden zum Schwarzbach. Der Übergang zum südlich<br />

anschließenden Zweibrücker Hügelland ist fließend. Im Osten bildet das stark zertalte Moosalbtalgebiet<br />

eine breite Übergangszone zum Pfälzerwald. Lediglich im Westen ist die <strong>Planung</strong>seinheit mit der<br />

Sickinger Stufe scharf gegen die Kaiserslauterer Senke abgegrenzt.<br />

Vorherrschend sind die Sandsteine des Oberen Buntsandsteines, die vereinzelt von Muschelkalkresten<br />

überlagert werden. In tief eingeschnittenen Tälern und im Osten der <strong>Planung</strong>seinheit steht der Mittlere<br />

Buntsandstein an. Die Gesteine sind großflächig mit Löß- und Staublehmen überdeckt. Während im<br />

Westen nährstoffreiche Braunerden und über Kalkgestein auch Rendzinen vorherrschen, überwiegen im<br />

Osten basenarme podsolige Braunerden. An den Talhängen sind an Steilhängen Ranker, an flacheren<br />

Hängen Kolluvien verbreitet. In den Talsohlen herrschen bei hohem Grundwasserstand anmoorige<br />

Böden vor.<br />

Die Niederschläge (850 bis 900 mm) nehmen von Westen nach Osten ab. Das Rodalbtal ist mit 750 bis<br />

800 mm das trockenste Gebiet in der Region <strong>Südwestpfalz</strong>. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 7 bis<br />

8 °C, an den Hochflächenrändern 8 bis 9 °C, die mittlere Januartemperatur 0 bis -1 °C und die mittlere<br />

Julitemperatur 16 bis 17 °C. Die Apfelblüte beginnt zwischen dem 10. und 15. Mai, an den Hochflächenrändern<br />

etwa eine Woche früher.<br />

Entsprechend der Bodenverteilung ist der Westteil überwiegend ackerbaulich genutzt, während die<br />

steilen Talhänge und der Ostteil überwiegend bewaldet sind. Die Talsohlen und Quellmulden werden als<br />

Grünland genutzt.<br />

Die heutige potentiell natürliche Vegetation wird großflächig von Hainsimsen-Buchenwäldern (Luzulo-<br />

Fagetum milietosum und typicum) gebildet. Lediglich im <strong>Bereich</strong> der Sickinger Stufe im Westen und am<br />

Südrand sind großflächig Platterbsen-Buchenwälder (Melico-Fagetum lathyretosum) vorhanden. In den<br />

weiten Bachauen wachsen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwälder (Stellario-Carpinetum). Vereinzelt<br />

und überwiegend kleinflächig wachsen in nasseren Talabschnitten auch Erlen-Eschenwälder<br />

(Ribeso-Fraxinetum, Pruno-Fraxinetum, u. ä.) und - sehr selten - Moorbirken-Schwarzerlen-Bruchwälder<br />

(Sphagno-Alnetum glutinosae). Die Quellbäche sind von Erlen-Eschen-Quellbachwäldern (Carici<br />

remotae-Fraxinetum) gesäumt. An den flachgründigen bis felsigen Hangbereichen der steilen Bachtäler<br />

kommen kleinflächig, aber häufig Hainsimsen-Traubeneichenwälder (Luzulo-Quercetum) vor.<br />

B.2.2 <strong>Planung</strong>seinheit 2: Zweibrücker Hügelland<br />

Das Zweibrücker Hügelland ist eine lebhaft durch zahlreiche Täler gegliederte Hügellandschaft mit<br />

Höhenlagen zwischen 300 und 400 m. Der Schwarzbach durchfließt die <strong>Planung</strong>seinheit von Ost nach<br />

West. Eine Besonderheit sind die zahlreichen, als Mardellen bezeichneten, kleinen überwiegend<br />

temporär wassergefüllten, abflußlosen Hohlformen.<br />

Neben dem Oberen Buntsandstein bildet der Untere Muschelkalk das anstehende Gestein. Der Obere<br />

Buntsandstein besteht aus Sandsteinen und dünnen Dolomitbänken, der Untere Muschelkalk aus<br />

Wechsellagen von Dolomiten und Mergeln. Ausgangssubstrat für die Bodenbildung sind v. a. die<br />

überwiegend sehr mächtigen Löß- und Staublehmdecken. Daraus haben sich vorwiegend Braunerden und<br />

unter Stauwassereinfluß auch Pseudogleye und Pelosole entwickelt. Vor allem in Kuppenlagen, bei<br />

fehlender oder erodierter Lehmdecke, sind über anstehenden Dolomiten Rendzinen ausgebildet. In den<br />

sehr breiten Talauen des unteren Schwarzbaches und des Hornbaches sind Gleye und Auenböden<br />

verbreitet.

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