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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Pioniervegetation und Ruderalfluren 131<br />

trittbelastete Biotope v. a. Gesellschaften aus der Klasse Plantaginetea<br />

majoris (Breitwegerich-Gesellschaften)<br />

wärme- und trockenheitsertragende Pioniervegetation<br />

in aufgelassenen Sand- und Kiesgruben<br />

Thero-Airion (Kleinschmielen-Rasen) 390<br />

halbruderale Pionier-Trockenrasenbiotope Gesellschaften v. a. aus der Klasse Agropyretea<br />

intermedii-repentis, so unter anderen:<br />

- oberflächlich verdichtete, etwa staufeuchte,<br />

wechseltrockene steinschuttarme Lehm- und<br />

Tonböden<br />

- regelmäßig abgeflämmte Ackerraine und<br />

Böschungen v. a. des Maifeldes<br />

Ackerwildkrautgesellschaften 391<br />

- Poo-Tussilaginetum farfarae (Huflattich-Flur);<br />

Charaktergesellschaft der Abgrabungen (vgl.<br />

FISCHER in GRUSCHWITZ 1987)<br />

- Agropyron repens-Gesellschaft, Brachypodium<br />

pinnatum-Gesellschaft<br />

Kalkäcker Caucalidion platycarpi<br />

(Haftdoldengesellschaften) 392 :<br />

- Caucalido-Adonidetum flammeae (Haftdolden-<br />

Adonisröschen-Gesellschaft) 393<br />

- Linarietum spuriae (Tännel-Leinkraut-Gesellschaft)<br />

394<br />

basenarme Sandäcker Aperion spica-venti (Windhalm-Gesellschaften):<br />

- Papaveretum argemone (Sandmohngesellschaft)<br />

395<br />

- Alchemillo-Matricarietum (Kamillen-Gesellschaft)<br />

396<br />

- Sclerantho-Arnoseridetum minimae (Lämmersalat-Gesellschaft)<br />

397<br />

Gefährdung und Beeinträchtigungen<br />

Die Hauptgefährdung der Ruderal- und Pioniervegetation liegt in der Beseitigung ihrer Wuchsplätze<br />

durch fortschreitenden Abbau oder Verfüllung. Weiterhin führt der Einsatz von Herbiziden v. a. im<br />

<strong>Bereich</strong> von Ackerrainen zur Vernichtung des Biotoptyps. Zunehmende Gehölzsukzession verursacht<br />

ohne Einfluß des Menschen ebenfalls ein Verschwinden des Biotoptyps. Die Modernisierung mit<br />

einhergehender Strukturnivelierung in der Landwirtschaft nach 1945 bewirkte den starken Rückgang und<br />

390<br />

Kleinschmielen-Rasen wurden in mehreren Sand- und Kiesgruben im Nordpfälzer Bergland (v. a. bei Hütschenhausen)<br />

kartiert.<br />

391<br />

OESAU (1973, 1993) gibt eine detaillierte Übersicht über die Ackerwildkrautgesellschaften des Pfälzerwaldes. Floristische<br />

Angaben für den gesamten <strong>Planung</strong>sraum machen LANG & WOLFF (1993).<br />

392<br />

Die Gesellschaften kommen auf Kalkäckern im Zweibrücker Hügelland vor.<br />

393<br />

Die Gesellschaft kommt selten auf trocken-warmen, steinigen Kalkäckern vor. Die namengebenden Charakterarten sind<br />

jedoch im <strong>Planung</strong>sraum ausgestorben (LANG & WOLFF 1993).<br />

394<br />

Die Tännel-Leinkraut-Gesellschaft kommt auf kalkreichen, schwach staunassen Mergel- und Lehmäckern vor.<br />

395<br />

Die Sandmohngesellschaft kommt im Pfälzerwald auf Sandäckern mit Winterroggen vor.<br />

396<br />

Die Kamillen-Gesellschaft ist die häufigste Getreidewildkrautgesellschaft im <strong>Planung</strong>sraum (OESAU 1993).<br />

397<br />

Die Lämmersalat-Gesellschaft besiedelt die bis zur Gegenwart nur wenig gedüngten und bearbeiteten, nährstoffarmen<br />

Sandäcker im oberen Queichtal bei Dahn (OESAU 1993; vgl. OESAU 1996).

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