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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Dahner Felsenland 211<br />

nommen werden, lassen sich exakte Angaben zur Verteilung heidelbeerreicher Waldbestände<br />

nicht machen. Es ist davon auszugehen, daß derartige Biotopausbildungen v. a. auf flachgründigen<br />

Kuppenlagen vorkommen.<br />

➔ In den Kuppen- und Plateaulagen östlich von Erlenbach, westlich von Bobenthal sowie südwestlich<br />

von Schönau bestehen (planungseinheitenübergreifend) günstige Voraussetzungen zur<br />

Schaffung großräumiger Waldkomplexe mit Lebensraumeignung für das Auerhuhn. Die geländemorphologischen<br />

Voraussetzungen und ein hoher Nadelholzanteil in den Waldbeständen ermöglichen<br />

die Ausbildung von Biotopkomplexen mit mehr als 200 ha Ausdehnung (vgl. Biotopsteckbrief<br />

15).<br />

➔ Einbeziehung der Heidekiefernwälder in großräumig reichstrukturierte und in vielen <strong>Bereich</strong>en<br />

aufgelichtete Waldkomplexe als Teillebensraum von Luchs und Wildkatze.<br />

� Schaffung von Vernetzungskorridoren und "Trittsteinbiotopen", die zumindest zeitweise eine Besiedlung<br />

durch das Auerhuhn ermöglichen und dadurch zur Sicherung des Individuen- und Populationsaustauschs<br />

zwischen den Entwicklungsschwerpunkten für Heidekiefernwälder beitragen.<br />

➔ Entlang der Höhenzüge zwischen Erfweiler und Schwanheim sowie westlich von Nothweiler<br />

(hier im Komplex mit naturnahen Laubwäldern) sind korridorartig Heidekiefernwälder zu entwickeln.<br />

➔ Am Wolfshorn westlich von Schwanheim ist die Entwicklung von "Trittsteinbiotopen" anzustreben,<br />

die über Vernetzungskorridore in ein großräumiges Biotopnetz einzubinden sind.<br />

3) Erhalt und Entwicklung sehr lichter Wälder und lockerer, vielfältig verzahnter Übergangsbereiche<br />

vom Wald zum Offenland mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz.<br />

Aufgrund der vielfältigen Waldnutzungen, v. a. der Waldweide, waren sehr lichte Laub- und Kiefernwälder<br />

mit einem durch die Beweidung geprägten Unterwuchs aus Borstgrasrasen und Magerwiesen<br />

ehemals in den siedlungsnahen <strong>Bereich</strong>en des Pfälzerwalds verbreitet. Solchen Lebensräumen kommt<br />

eine besonders hohe Arten- und Biotopschutzfunktion zu, da eine Reihe selten gewordener Tierarten eng<br />

an gut durchsonnte, tiefgestaffelte Übergangszonen vom Offenland zum geschlossenen Wald mit einem<br />

hohen Anteil an Magerbiotopen gebunden sind. U. a. haben Heidelerche, Ziegenmelker, Weißer und<br />

Kleiner Waldportier, Rostbinde, Gelbbindiger Mohrenfalter und eine große Zahl weiterer<br />

wärmeliebender Insektenarten ihre bevorzugten Lebensräume in lichten Waldbiotopen.<br />

Von den angesprochenen Arten liegen aus der <strong>Planung</strong>seinheit kaum neuere Nachweise vor. Ältere<br />

Hinweise der Biotopkartierung auf die Heidelerche beziehen sich auf an Wald grenzende Feuchtbiotopkomplexe<br />

im Pfälzerwoog, am Reinigshof und im Triebborntal nördlich von Dimbach; der<br />

Ziegenmelker ist für das NSG "Rohrweiher und Rösselweiher" angegeben (LfUG 1981), was ein Indiz<br />

für das Vorhandensein lockerer Übergänge vom Wald zum Offenland ist. Aktuell fehlen Nachweise<br />

dieser Arten (ROTH 1994). Der Weiße Waldportier mit Bindung an magere Offenlandbiotope in<br />

Waldnähe kommt vereinzelt an Talrändern bei Büttelwoog und im Schwobtal bei Schönau vor (eig.<br />

Beob.). Auf waldnahen, vegetationsarmen Flächen im <strong>Bereich</strong> des ehemaligen Militärgeländes westlich<br />

von Petersbächel treten Weißer Waldportier und Rostbinde gemeinsam auf (eig. Beob.). Bereits erfolgte<br />

Aufforstungen der aufgegebenen Militärflächen lassen diese Lebensräume in absehbarer Zeit<br />

verschwinden.<br />

Aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes besteht die Notwendigkeit, sehr lichten Wäldern und lockeren<br />

Waldrändern mit einem hohen Anteil an offenen, z. T. vegetationsarmen Flächen in der gesamten<br />

<strong>Planung</strong>seinheit wieder mehr Fläche einzuräumen. Dabei sind besonders die Randbereiche der<br />

Wiesentäler und die Umgebung der Felsen für die Entwicklung tiefer und eng verflochtener Übergänge<br />

vom Offenland zum geschlossenen Wald prädestiniert. An den Felsen hätte dies zusätzlich positive<br />

Effekte für den Wanderfalken, der zu stark zugewachsene Felsen nicht als Brutplatz nutzen kann. Neben<br />

Eiche und Buche kann vor allem an südexponierten Steilhängen auch die Kiefer als im Pfälzerwald<br />

wahrscheinlich autochthone Art größere Anteile in der Baumschicht einnehmen.<br />

� Erhalt und Entwicklung eines in Rheinland-Pfalz selten gewordenen Biotoptyps.

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