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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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110 Laubwälder mittlerer Standorte und ihre Mäntel<br />

bestände in großen Buchenaltholzwäldern (vgl.<br />

BAUER & BERTHOLD 1996) 314 .<br />

lichte Eichenwälder Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis): junger Eichenwald<br />

im Regenerationsstadium mit Überhältern<br />

(Buche, Linde, Hainbuche) oder ältere lichte Eichenwälder<br />

ohne Unterholz, aber mit zahlreichen, toten<br />

horizontal ausgebildeten Ästen (MULLER 1996) 315,316 .<br />

struktur- und grenzlinienreiche Laub- und<br />

Mischwälder<br />

Luchs 317 : kleinräumig gegliederte ausgedehnte<br />

Wälder mit hohem Anteil an Altholzinseln, Lichtungen,<br />

Windbrüchen, felsigen Hängen 318 und "morastigen<br />

Zonen" (HEMMER 1993).<br />

Schwarzstorch: großflächige, ungestörte, urwüchsige<br />

Altholzbereiche mit nahrungsreichen Fließ- 319<br />

und Stillgewässern sowie angrenzenden extensiv<br />

genutzten Naß- und Feuchtwiesen (BAUER &<br />

GLUTZ von BLOTZHEIM 1966, MEBS &<br />

SCHULTE 1982) 320 .<br />

Grauspecht: lichte, laubholzreiche Bestände mit<br />

Altholz und viel bodennahem Totholz (Gesamtlebensraum)<br />

(vgl. WEID 1988) 321 .<br />

Trauerschnäpper: lichte, aufgelockerte Wälder<br />

(GLUTZ von BLOTZHEIM & BAUER 1993) 322 .<br />

314<br />

Der Rauhfußkauz ist sehr selten im <strong>Bereich</strong> des Pfälzerwaldes, scheint aber nach SIMON (mdl.) langsam sein Verbreitungsareal<br />

auf den Pfälzerwald auszudehnen. ROTH (1994) gelangen aber 1993 keine Nachweise im <strong>Planung</strong>sraum.<br />

Angaben zum Vorkommen des Rauhfußkauzes in den Nordvogesen bzw. im Bitcher Land sind MULLER (1988) zu entnehmen.<br />

315<br />

Nachweise dieser Vogelart aus dem <strong>Planung</strong>sraum liegen nur aus dem Grenzraum zur Frankreich südlich des Hornbaches<br />

vor; die Art kommt im angrenzenden Saarland (vgl. ROTH et al. 1990) und in den Nordvogesen (MULLER 1995, 1997) vor.<br />

316<br />

GLUTZ von BLOTZHEIM & BAUER (1993) verweisen darauf, daß der Halsbandschnäpper im westlichen Mitteleuropa in<br />

Parklandschaften, parkähnlichen Wäldern und Streuobstwiesen, v. a. wegen der Klimagunst dieser Gebiete, vorkommt. Auch<br />

zitieren die Autoren Literaturquellen aus Nordost-Frankreich, wo die Art "alte Mittelwälder in den ersten Jahren nach Abholzung<br />

der Hauschicht" besiedelt. Deutlich wird, daß der Halsbandschnäpper im Westen seines Areals primär auf lichte, parkähnliche<br />

(Eichen-)Wälder als Lebensraum angewiesen ist (vgl. auch SACHSLEHNER 1995).<br />

317<br />

Seit dem 1.1.1993 liegen 69 gesicherte Meldungen vom Luchs im Pfälzerwald vor; die Luchspopulation wird aktuell auf 8-11<br />

Individuen geschätzt (BERTHOLD 1996). Nachweise existieren aus allen <strong>Bereich</strong>en des Pfälzerwaldes südlich von<br />

Kaiserslautern, wobei sich eine Kernpopulation im <strong>Bereich</strong> des Wellbachtales (überwiegend <strong>Landkreis</strong> Kaiserslautern)<br />

ausgebildet hat. Die Herkunft der Luchse kann in Auswilderungen in den Vogesen und/oder Freilassungen aus Gehegen im<br />

Kaiserslauterner Raum vermutet werden (vgl. HERMANN 1996).<br />

318<br />

Felsen kommt v. a. eine bedeutende Rolle als Lager- und Ruhebiotop zu; auch der Nachwuchs wird unter Felsen (aber auch<br />

unter Wurzeltellern, Tierbauten, sogar in Bunkeranlagen oder Heuschobern) zur Welt gebracht. Die Lagerplätze an Felsen sind<br />

nach mindestens einer Seite hin geschlossen und gegen Wind und Niederschläge geschützt. Südexponierte Lagen werden<br />

bevorzugt (HEMMER 1993).<br />

319<br />

KLAUS & STEDE (1993) betonen die Bedeutung der Gewässernetzdichte in Schwarzstorchbrutgebieten. Sie sehen den<br />

Schwarzstorch als Charakterart von Bachökosystemen mit intakten Fischpopulationen in bzw. in Nachbarschaft zu naturnahen,<br />

reichstrukturierten, ungestörten Waldlandschaften.<br />

320<br />

Die Vorkommen des Schwarzstorches in Rheinland-Pfalz konzentrieren sich auf die Eifel. Möglicherweise hat im Zuge der<br />

Besiedlung der westdeutschen Wälder durch den Schwarzstorch diese Waldvogelart inzwischen auch den Pfälzerwald erreicht.<br />

Jedoch wurde im Rahmen der ornithologischen Kartierung (ROTH 1994) besonderer Wert auf den Nachweis des<br />

Schwarzstorches gelegt; es gelangen keine Nachweise im <strong>Planung</strong>sraum. Zwischenzeitlich wurde die Art aber u. a. bei Fischbach<br />

(<strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong>) (NIEHUIS mdl.) oder 1995 und 1996 verstärkt im Biosphärenreservat Nordvogesen bemerkt<br />

(MULLER 1997). 1997 wurde der Schwarzstorch bei Zweibrücken zweimal beobachtet (NICKLAUS 1997); die Nachweise im<br />

grenznahen Lothringen sind bei FRANCOIS et al. (1993) dokumentiert. Möglicherweise gelingen in den nächsten Jahren<br />

Brutnachweise des Schwarzstorches auch im <strong>Planung</strong>sraum.<br />

321<br />

Am dichtesten besiedelt werden größere "ungepflegte" alt- und totholzreiche Laubwaldkomplexe, da hier die benötigten<br />

Habitatstrukturen, kranke bzw. geschwächte Bäume (bevorzugte Brutbäume) sowie morsches Holz in Bodennähe oder auf dem<br />

Boden (Nahrungshabitat), eng nebeneinander vorkommen (vgl. WEID 1988, SCHERZINGER 1982). In buchenreichen<br />

Waldbeständen werden nach WEID (1988) totholzreiche Flächen deutlich bevorzugt. Im Vergleich zum Schwarzspecht nutzt der<br />

Grauspecht auch jüngere Bestände als Bruthabitat (vgl. KUNZ 1989a).

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