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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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78 Wiesen und Weiden mittlerer Standorte<br />

Biotopausprägungen mit hochwüchsigem,<br />

v. a. von Doldenblütlern bestimmtem Blühhorizont<br />

Nahrungshabitat für Wildbienen (z. B. Andrena<br />

proxima: Pollenquelle sind Doldenblütler wie Wiesenkerbel<br />

und Wiesen-Bärenklau, WESTRICH<br />

1989a, 1989b).<br />

Entwicklungs- und Nahrungshabitat für Bockäfer<br />

(z. B. Phytoecia cylindrica, Agapanthia villosoviridescens;<br />

Larven bevorzugt in Doldenblütlern,<br />

vgl. KLAUSNITZER & SANDER 1981, JACOBS<br />

& RENNER 1988).<br />

niedrigwüchsiges Grünland mit Gehölzen Nahrungsbiotop für diverse Vogelarten (z. B. Neuntöter).<br />

Erst Mähwiesen ab einer Größe von 1 ha sichern den Aufbau von Populationen bei Arthropoden, die eine<br />

Besiedlung umliegender Biotope ermöglichen. Unterhalb dieser Mindestfläche verschwindet ein Teil der<br />

biotoptypischen Arten (MÜHLENBERG 1985) 196 .<br />

Die Mindestrevierfläche des Wiesenpiepers kann in dicht besiedelten Optimalhabitaten rund 1 ha<br />

betragen. In den zur Ausbildung stabiler Populationen benötigten ausgedehnten Grünlandkomplexen ist<br />

sie meist jedoch größer und kann in weniger dicht besiedelten Habitaten mit rund 2,5 ha angenommen<br />

werden (vgl. MILDENBERGER 1984, GLUTZ von BLOTZHEIM & BAUER 1985, SMOLIS in<br />

HARFST & SCHARPF 1987) 197 . In Norddeutschland weisen Feuchtgrünlandreviere des Wiesenpiepers,<br />

die bei 10 ha/Brutpaar liegen, einen Mindestflächenanteil von 10 % auf, der für die Nahrungssuche<br />

geeignet sein muß (vgl. BAUER & BERTHOLD 1996).<br />

Für den Wiesenpieper sind Nahrungsbeschaffungsflüge über eine Entfernung von 300-400 m, in<br />

Ausnahmefällen auch bis zu 1.000 m außerhalb des eigentlichen Brutreviers nachgewiesen. Meist erfolgt<br />

die Nahrungssuche aber innerhalb der Reviergrenzen in einem Radius von 150 m um den Neststandort<br />

(GLUTZ von BLOTZHEIM & BAUER 1985).<br />

Zusammenfassende Bewertung<br />

Die biotoptypische Tierwelt ist in erster Linie<br />

abhängig von<br />

Vernetzungsbeziehungen besonderer funktionaler<br />

Bedeutung bestehen mit<br />

� einer nicht zu intensiven Nutzung (mäßige<br />

Düngung, keine Vielschnittnutzung, keine<br />

Mähumtriebsweide)<br />

� einem Netz extensiv genutzter Saumbereiche<br />

und eingestreuter Magerwiesen<br />

� einem Mosaik kleinräumig wechselnder Standortverhältnisse.<br />

� Hecken- und Strauchbeständen, Wäldern (Nahrungsbeziehungen)<br />

� Naß- und Feuchtwiesen, Mageren Wiesen und<br />

Weiden mittlerer Standorte, Borstgrasrasen<br />

� Pioniervegetation und Ruderalflora.<br />

niederung (v. a. im Umfeld des Scheidelberger Woogs südlich von Hütschenhausen) und der Bachauen im nördlichen und<br />

westlichen <strong>Landkreis</strong> Kaiserslautern. Einzelvorkommen existieren im übrigen <strong>Planung</strong>sraum in den offenen Talräumen des<br />

Pfälzerwalds und im Raum Zweibrücken (Angaben der Biotopkartierung).<br />

196<br />

Schmale Wiesenstreifen können v. a. für bodengebundene Gliedertiere (Laufkäfer, Wiesen-Spinnen) Trittstein- oder<br />

Korridorfunktion haben (MÜHLENBERG 1985, LÜTTMANN et al. 1991).<br />

197<br />

Der Wiesenpieper ist im <strong>Planung</strong>sraum sowohl Brutvogel mähwirtschaftlich, kleinparzelliert genutzter offener Grünlandfläche<br />

als auch Brutvogel der Feuchtwiesen und der Ackerflächen (u. a. im <strong>Bereich</strong> der Sickinger Höhe, LK <strong>Südwestpfalz</strong>,<br />

ROTH 1994). In geringerem Ausmaß besiedelt er auch trockene Biotope (Magerwiesen, Heiden) sowie in höheren Lagen auch<br />

Kahlschläge (vgl. BRAUN et al. 1991).

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