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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Trockenrasen, (trocken-warme) Felsen, Gesteinshalden und Trockengebüsche 87<br />

Ökotone zwischen Rasen- und Gehölzbiotopen<br />

in stark besonnten Hanglagen<br />

höherwüchsige blütenreiche xerotherme<br />

Säume<br />

Trockengebüsche auf extrem trockenheißen,<br />

sonnenexponierten Felsstandorten<br />

flachgründige Felskopf-, Felsgrus- und Felsbandstandorte<br />

mit Sedum album und Sedum<br />

sp.<br />

steinige, felsige bzw. sandig-grusige, mehr<br />

oder weniger horizontal geprägte, vegetationsarme<br />

Standorte<br />

Felsspalten und Schuttfächer aus sandig-grusigem<br />

Material am Fuße von Felssteinwänden<br />

Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma) 240 : Säume<br />

mit lückiger Vegetation, von Felspartien durchsetzt;<br />

Raupe an Lamiaceae (z. B. Aufrechter Ziest) und<br />

Scrophulariaceae (Gamander-Ehrenpreis; Gemeines<br />

Leinkraut, BUSCH 1938); Nektaraufnahme v. a. an<br />

Origanum vulgare, Dianthus carthusianorum und<br />

Allium sphaerocephalon 241 .<br />

Nektarhabitat fast aller biotoptypischer Tagfalter.<br />

Der Punktschild-Prachtkäfer (Ptosima flavoguttata)<br />

oder der Rüsselkäfer Anthonomus humeralis<br />

entwickeln sich v. a. in Weichselkirschen-(Prunus<br />

mahaleb) und Schlehen-(P. spinosa)Beständen (vgl.<br />

NIEHUIS 1988; KOCH 1985).<br />

Die Raupen der Nachtfalterarten Bräunlicher<br />

Felsflur-Kleinspanner (Sterrha eburnata) oder Blaugrauer<br />

Felsen-Steinspanner (Gnophos pullata) leben<br />

an Sedum album und S. reflexum (KINKLER et al.<br />

1981, KRAUS 1993).<br />

Blauflüglige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)<br />

242 , Steppengrashüpfer (Chorthippus<br />

vagans) 243 .<br />

Von den 86 in Mitteleuropa vorkommenden Blütenspannerarten<br />

leben 10 monophag an Pflanzen vergleichbarer<br />

Standorte (vgl. WEIGT 1987).<br />

Nistmöglichkeit für wärmeliebende Insektenarten:<br />

Mauerbienen z. B. Osmia andrenoides, die v. a. Abwitterungshalden<br />

besiedelt; Felsspalten als Nistplatz<br />

werden von Wollbienen Anthidium manicatum,<br />

A. oblongatum, A. punctatum, der Maskenbiene<br />

Hylaeus punctatissimus oder der Furchenbiene Lasioglossum<br />

nitidulum genutzt (WESTRICH 1989a,<br />

1989b: 71, vgl. auch BRECHTEL 1986).<br />

In senkrechten, trockenen, süd- oder südostexponierten<br />

Felsspalten (z.B Bundsandsteinfelsen,<br />

Schieferwände) können v. a. kälteresistente Fledermausarten<br />

wie das Braune Langohr auch außerhalb<br />

von Höhlen und Stollen (vgl. Biotopsteckbrief 20)<br />

überwintern (vgl. ZIMMERMANN & VEITH 1989,<br />

SEILER & GRIMM 1995).<br />

In sandig-grusigen Verwitterungshalden unterhalb<br />

sonnenexponierter Felsbänder legt der Ameisen-<br />

spinosa (vgl. KINKLER 1991).<br />

240<br />

Aktuelle Funde aus dem <strong>Planung</strong>sraum scheinen zur Zeit nicht vorzuliegen (vgl. KRAUS 1993).<br />

241<br />

Beobachtungen der Verfasser am Lemberg/Nahe (LÜTTMANN & ZACHAY 1987).<br />

242<br />

Auch auf Ersatzstandorten (Biotoptyp 19).<br />

243<br />

Die Vorkommen des Steppengrashüpfers im <strong>Planung</strong>sraum konzentrieren sich auf Fels- und sonstige trockenwarme<br />

Rohbodenstandorte im Pfälzerwald und auf den Standortübungsplatz am Großen Fröhnerhof. Daneben ist die Art von den<br />

Unteren Lauterhöhen (ein Fundort am südlichen Ortsrand von Niederkirchen, LK Kaiserslauern) bekannt.

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