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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Trockenrasen, (trocken-warme) Felsen, Gesteinshalden und Trockengebüsche 85<br />

10. Trockenrasen, (trocken-warme) Felsen, Gesteinshalden und Trockengebüsche<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Dieser Biotoptyp kommt im <strong>Planung</strong>sraum v. a. im Dahn-Annweiler Felsenland und im Pfälzerwald an<br />

isoliert stehenden Felstürmen, Felsmauern und Felsnasen vor. Das Erscheinungsbild ist durch den<br />

Wechsel unbewachsener Fels- oder Felsgrusbereiche, farnreicher Felsspaltenvegetation und von<br />

Zwergsträuchern dominierter Felsheiden gekennzeichnet 224 . Häufig wurzeln einzelne krüppelwüchsige<br />

Eichen oder Kiefern in Felsspalten oder schließt sich ein Eichentrockenwald an die Felsvegetation an.<br />

Die für Felsen ungewöhnlich günstige Wasserversorgung ermöglicht eine üppige Moos- und<br />

Flechtenvegetation.<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden 225, 226 :<br />

Felsspalten 227<br />

in kalkarmen, frischen, nicht zu nährstoffarmen<br />

Felsspalten in wintermilden Tieflagen<br />

auf (beschatteten) Standorten mit feinerdereichen<br />

Stellen<br />

besonders luftfeuchte und frische Spalten an<br />

Buntsandsteinfelsen in wintermilder meist<br />

stark beschatteter süd- oder westexponierter<br />

Lage<br />

Felsgrus- und Felsband-Standorte<br />

sehr flachgründige, trocken-warme, südexponierte,<br />

voll besonnte, kalkreiche Felsböden<br />

Asplenietum septentrionalis-adianti-nigri (Gesellschaft<br />

des Schwarzen Streifenfarns) 228<br />

Crocynio-Asplenietum billotii (Gesellschaft des Eiblättigen<br />

Strichfarns) 229<br />

Alysso alyssoides-Sedion albi (Thermophile südmitteleuropäische<br />

Kalkfelsgrus-Gesellschaften) 230<br />

Felsköpfe und -rippen saurer Gesteine Genisto pilosae-Callunetum (Sandginsterheide) 231<br />

224<br />

Eine detailierte Beschreibung der Vegetation der Buntsandsteinfelsen des <strong>Planung</strong>sraumes ist bei LÜPNITZ & STEGER<br />

(1989) zu finden.<br />

225<br />

Diese gehören folgenden gesellschaftsarmen, pflanzensoziologischen Klassen bzw. Verbänden an: Asplenietea (Felsspaltenund<br />

Mauerfugengesellschaften), Sedo-Scleranthetea (Sandrasen- und Felsgrusfluren), Berberidion (Berberitzengebüsche).<br />

226<br />

Viele der Ausbildungen des Biotoptypes (v. a. die Vegetationsbestände der Felsspalten und -bänder) können auch an<br />

anthropogenen Felsstandorten von Ruinen, Stütz- und Trockenmauern vorkommen, die im <strong>Planung</strong>sraum vielfach in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zu den natürlichen Felsstandorten vorhanden sind. Es bestehen daher auch bei den kennzeichnenden<br />

Tierarten enge Beziehungen zum Biotoptyp 21.<br />

227<br />

Für die Biotopausbildung der kühl-frischen Felsspalten vgl. auch Biotopsteckbrief 14.<br />

228<br />

Die Gesellschaft kommt relativ häufig an den Buntsandsteinfelsen des Pfälzerwaldes und speziell des Dahner Felsenlandes<br />

vor (vgl. LÜPNITZ & STEGER 1989).<br />

229<br />

Die sehr seltene Gesellschaft kommt isoliert vom atlantischen Hauptareal an Buntsandsteinfelsen des südlichen Pfälzerwaldes<br />

und der angrenzenden Nordvogesen vor (SCHULZE & KORNECK 1971, OBERDORFER 1992, POTT 1992).<br />

230<br />

Diese Trockenrasengesellschaft kommt lediglich auf Melaphyrfelsen im Glan- und Lautertal vor. Die Vorkommen sind der<br />

letzte Ausläufer des Nordpfälzischen Verbreitungsgebietes. LÖHR (1966) beschrieb die Bestände an den Grieser Felsen im LK<br />

Kaiserslautern.<br />

231<br />

Die Sandginsterheide ist als natürliche Gesellschaft an Buntsandsteinfelsen des Dahn-Annweiler Felsenlandes und des<br />

Pfälzerwaldes weit verbreitet (LÜPNITZ & STEGER 1989). Sie bildet hier sehr häufig Komplexe mit Trockenwäldern (Luzulo-<br />

Querceten). Sekundäre Standorte befinden sich in aufgegebenen Steinbrüchen.

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