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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Naß- und Feuchtwiesen, Kleinseggenriede 59<br />

tigt (GLUTZ von BLOTZHEIM et al. 1977, WÜST<br />

1981) 127 .<br />

Sumpfschrecke (Mecostethus grossus): niedrigwüchsige<br />

Kleinseggen-Sümpfe sowie durch Bewirtschaftung<br />

zeitweise kurzrasige Naßwiesen<br />

(DETZEL 1991) 128 .<br />

Weißrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus):<br />

Naßwiesen, oft in der Nähe von lichten<br />

(Kiefern-)Wäldern 129,130 .<br />

Individuenstarke Populationen von Brenthis ino entwickeln sich v. a. in ausgedehnten, weitgehend ungenutzten<br />

Feuchtgrünlandbiotopkomplexen, in denen Mädesüß-Hochstaudenfluren vorherrschen. Die Art<br />

scheint in der Lage zu sein, entlang von hochstaudengesäumten Gräben über Distanzen von bis zu 5 km<br />

neue Biotope zu besiedeln 131 .<br />

In optimal strukturierten Hochstaudensäumen 132 oder schilfreichen Großseggenrieden kann die von<br />

einem Rohrammerpaar beanspruchte Mindestrevierfläche zwischen 720 m² und 830 m² liegen (vgl.<br />

FRANZ 1989, HEISER 1974); im Regelfall ist ein Revier aber zwischen 1,3-2,3 ha groß (HANDKE &<br />

HANDKE 1982, SCHIESS 1989) 133 .<br />

Für die charakteristischen, auf feuchte Mädesüß-Hochstaudenfluren als Pollen- und Nektarquelle<br />

spezialisierten Wildbienenarten nimmt SCHWENNINGER (in ROWECK 1987) einen Radius von 300 m<br />

als Aktionsraum an, in dem unter günstigen Verhältnissen geeignete (kleinflächige), trockene<br />

Nisthabitate für diese bodennistenden Arten vorhanden sein sollten.<br />

127<br />

Vorkommen im <strong>Planung</strong>sraum konzentrieren sich nach den Angaben der Biotopkartierung auf wenige Feuchtgebiete im<br />

nördlichen Teil, wobei schwerpunktmäßig die Bachauen in den Unteren Lauterhöhen und in der Westpfälzer Moorniederung<br />

besiedelt sind. Isolierte Nachweise liegen für den Westlichen Pfälzer Wald südlich von Hohenecken vor.<br />

128<br />

MALKUS (1997) ermittelte als optimale Lebensräume der Sumpfschrecke "großflächige, extensiv bewirtschaftete Feuchtwiesen<br />

[...], die im Mosaik unterschiedliche Habitate mit wechselnden Bewirtschaftungsweisen aufweisen." Insgesamt zeigte<br />

sich bei den Imagines jedoch keine "eindeutige Präferenz für einen bestimmten Standort", wobei jedoch Flächen mit mittelhoher<br />

Vegetationsstruktur der meist feuchten Standorte die höchsten Individuendichten aufwiesen.<br />

Jedoch bevorzugen die ersten Larvenstadien eindeutig Grünland der feuchten bis nassen Standorte, die extensiv genutzt werden<br />

und z. T. bis in das späte Frühjahr hinein überschwemmt sind. Auf solchen Flächen treten die Larven geklumpt auf. Hierbei bevorzugen<br />

sie eine niedrige bis mittelhohe, lückige Vegetationsstruktur. Meist handelt es sich dabei um Wassergreiskrautwiesen<br />

(Senecioni-Brometum racemosi) und Senken mit Knickfuchsschwanzrasen (Ranunculo-Alopecturetum geniculati).<br />

129<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum ist das Vorkommen des Weißrandigen Grashüpfer weitgehend auf die Westpfälzer Moorniederung<br />

beschränkt (GNOR 1994) (vgl. auch PFEIFER & HASENBEIN 1991).<br />

130<br />

Die ökologischen Ansprüche dieser nordisch-sibirisch verbreiteten Art im Westen ihres Areals sind bisher weitgehend<br />

unbekannt bzw. widersprechen sich in den Darstellungen in vielen Details (vgl. WALLASCHEK 1996: 113ff, DETZEL 1991).<br />

Im Gegensatz dazu scheinen die Kenntnisse über die Lebensraumansprüche beispielsweise in Niedersachsen eher gut zu sein, wo<br />

die Art als euryök angeführt wird (z. B. FRICKE & von NORDHEIM 1992). Folgt man den Biotopbeschreibungen von<br />

ZIMMERMANN & HAFNER (1995), so konzentriert sich die Art in den Mittelgebirgen mehr auf die Naßwiesen in Tälern bzw.<br />

an Waldrändern. FRICKE & von NORDHEIM (1992) ermittelten extensiv genutzte, kurzrasige Mähwiesen und "mittelintensiv"<br />

genutzten Weiden als bevorzugte Lebensräume des Weißrandigen Grashüpfers.<br />

131<br />

KUDRNA (1988) konnte den Violetten Perlmutterfalter in der Hohen Rhön in vielen kleineren Kolonien feststellen, die<br />

teilweise untereinander durch mit Mädesüß bewachsene Gräben verbunden waren; dabei betrug die kürzeste Entfernung<br />

zwischen zwei Kolonien 1 km, die weiteste Entfernung zwischen zwei nächstliegenden Kolonien 4 km. Im Raum Altenkirchen<br />

(vgl. LfUG & FÖA 1991a) mit einem dichten Netz von kleinen Brenthis ino-Vorkommen, beträgt die überschlägig ermittelte<br />

durchschnittliche Entfernung zwischen den einzelnen Teilpopulationen rund 1 km (200-2.300 m), wobei 60 % aller Vorkommen<br />

unter 1.000 m voneinander entfernt liegen. Einzelne dispergierende bzw. an lokalen Blütenkonzentrationen, v. a. von Sumpfkratzdistel<br />

(Cirsium palustre), nahrungssuchende Violette Perlmutterfalter konnten im <strong>Planung</strong>sraum in einer Entfernung von<br />

durchschnittlich 360 m (150-650 m) von den nächsten potentiellen Entwicklungshabitaten auf Feucht- und Magerwiesen bzw.<br />

Borstgrasrasen festgestellt werden, die an die eigentlichen Mädesüß-Hochstaudenfluren angrenzten. LÜTTMANN in HARFST<br />

& SCHARPF (1987) konnte einen markierten Falter in einer Entfernung von 1.500 m vom Fangort wiederfangen.<br />

132<br />

Solche oft nur 2-5 m breiten Biotopflächen sind allerdings durch Mahd während der Brutzeit, z. B. im Zuge der Bewirtschaftung<br />

angrenzender Wiesen oder bei der Gewässerunterhaltung, stark gefährdet (FRANZ 1989).<br />

133<br />

In einer 1,6 km langen Rheinuferzone bei Bendorf (TK 5511) ermittelte HAHN (1981) drei Rohrammerpaare mit einem<br />

durchschnittlichen Flächenanspruch von ca. 2,7 ha/Brutpaar.

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