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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Bergland der oberen Lauter 201<br />

➔ Im Uferbereich des Lagerweihers bei Ludwigswinkel sind Röhrichte als Bestandteil des<br />

Biotoptyps "Tümpel, Weiher und Teiche" zu sichern.<br />

� Entfernung von Aufforstungen in den Bachauen.<br />

➔ Dies gilt besonders für die Nadelbaumaufforstungen im Lautertal nördlich von Hinterweidenthal.<br />

3) Sicherung von Zwischenmooren (vgl. Kap. E. 2.2.4).<br />

Die Zwischenmoorgesellschaften im Bergland der oberen Lauter sind für den Arten- und Biotopschutz<br />

von landesweiter Bedeutung, insbesondere weil der Beeinträchtigungsgrad im Vergleich zu den<br />

Moorbiotopen v. a. in der Westpfälzer Moorniederung verhältnismäßig gering ist.<br />

Die wichtigsten Zwischenmoore in der <strong>Planung</strong>seinheit befinden sich in den Tälern südlich von Eppenbrunn<br />

und im Moosbachtal. Kleinere Bestände sind im NSG "Wolfslöcher" entwickelt. Daneben gibt<br />

es stellenweise Moorbildungen im Verlandungsbereich der Stauteiche im Faunertal und im Wolfsägertal<br />

und in Form von Flachmoorinitialstadien auf Feuchtwiesenbrachen im Stockwoog, im Talkessel<br />

unterhalb des Schmalsteinfelsens und im Wieslautertal zwischen Dahn und Hinterweidenthal. Ihnen allen<br />

kommt eine herausragende Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz in Rheinland-Pfalz zu.<br />

Störungen der Zwischenmoorbiotope (u. a. durch ein starkes Gehölzaufkommen) treten v. a. in Folge von<br />

Entwässerungen auf, die durch Bachbegradigungen und -vertiefungen verursacht werden.<br />

Biotopausbildungen in verlandenden Uferbereichen werden v. a. durch fischereiliche Nutzung der<br />

Gewässer und damit verbundene Eutrophierung oder durch gelegentliches Ablassen der Teiche massiv<br />

beeinträchtigt. Stellenweise entwickeln sich aber auch neue anmoorige Standorte durch Vernässung von<br />

Flächen als Folge ausbleibender Grünlandnutzung und Grabenunterhaltung (LfUG 1995).<br />

Trotz der verhältnismäßig geringen Beeinträchtigungen der Zwischenmoorbiotope z. B. im Moosbachtal<br />

vollziehen sich offensichtlich Veränderungen in deren näherem Umfeld, die zum Verschwinden von<br />

Arten mit sehr speziellen und komplexen Habitatansprüchen führen können. Davon sind z. B. die<br />

Vorkommen von Großem Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia) und Moosbeeren-Scheckenfalter<br />

(Boloria aquilonaris) im Moosbachtal betroffen, die im Rahmen der von WEIDNER (1994)<br />

durchgeführten aktuellen Tagfalterkartierung nicht mehr bestätigt wurden. Ein weiteres Vorkommen des<br />

Großen Wiesenvögelchens auf anmoorigen Wiesen im Zieglertal nördlich von Hinterweidenthal (Angabe<br />

der Biotopkartierung) existiert ebenfalls nicht mehr, so daß beide Arten nur noch am Neutalweiher<br />

südlich von Eppenbrunn vorkommen 442 . Da die jeweiligen Larvenhabitate der Arten in<br />

Zwischenmoorbeständen offensichtlich ausreichend vorhanden sind, sind die entscheidenden Defizite im<br />

näheren Umkreis zu vermuten (z. B. unzureichendes Nektarpflanzenangebot, Änderungen der<br />

Biotopstrukturen, Isolationseffekte).<br />

Floristische und faunistische Wiederbesiedlungspotentiale existieren zur Zeit auf dem Truppenübungsplatz<br />

Bitche grenznah auf französischer Seite (vgl. GENOT 1995).<br />

� Sicherung eines landesweit selten gewordenen Biotoptyps mit sehr hoher Bedeutung für den Artenund<br />

Biotopschutz.<br />

� Berücksichtigung der Lebensräume hochspezialisierter Arten, wie z. B. Moosbeeren-Scheckenfalter<br />

und Großes Wiesenvögelchen.<br />

➔ Die Ziele gelten für alle Ausbildungen von Zwischenmooren im Mosaik mit Röhrichten und<br />

Großseggenrieden, Naß- und Feuchtwiesen sowie Sumpf- und Bruchwäldern. Priorität hat die<br />

Sicherung der Zwischenmoore mit Vorkommen hochspezialisierter Arten im Talkomplex südlich<br />

von Eppenbrunn. Dabei ist auch in besonderem Maße der Erhalt bzw. die Entwicklung<br />

blütenreicher Säume entlang von Wegen etc. für hochspezialisierte Tagfalter sicherzustellen.<br />

442 Bei der aktuellen Übersichtskartierung von WEIDNER wurde nur der Moosbeeren-Scheckenfalter (Boloria aquilonaris)<br />

festgestellt. KRAUS (1993) gibt 1987 als letztes Fundjahr des Großen Wiesenvögelchens (Coenonympha tullia) an.

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