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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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82 Halbtrockenrasen und Weinbergsbrachen<br />

Halboffenland zwischen Magerrasen und<br />

Wald; verbuschte Halbtrockenrasen<br />

an lichte Kiefernwälder grenzende, mit<br />

Wacholderbüschen aufgelockerte Halbtrokkenrasen<br />

höherwüchsige, gras- und staudenreiche Halbtrockenrasen<br />

höherwüchsige, gras- und staudenreiche<br />

Weinbergsbrachen mäßig warmer Lagen<br />

Halbtrockenrasens angewiesen 211 .<br />

Der Buntbäuchige Grashüpfer (Omocestus<br />

ventralis) besiedelt Lebensräume "mit geringem<br />

Raumwiderstand" (DETZEL 1991) 212 .<br />

Gelbwürfeliger Dickkopffalter (Carterocephalus<br />

palaemon): Raupe an Fiederzwenke und anderen<br />

Gräsern; Brauner Würfelfalter (Hamearis lucina):<br />

Eiablage an Echte Schlüsselblume (im Gebiet<br />

wahrscheinlich auch Hohe Schlüsselblume).<br />

Bergzikade (Cicadetta montana) 213 ; Märzveilchen-<br />

Perlmutterfalter (Fabriciana adippe) 214 .<br />

Obligatorischer Nahrungsbiotop für viele "Rasen"-<br />

Schmetterlinge.<br />

Mattscheckiger Braundickkopffalter (Thymelicus<br />

acteon) in "vergrasten" Biotopen 215 : Eiablage in der<br />

Blattscheide dürrer Grashalme.<br />

Hainveilchen-Perlmutterfalter (Clossiana dia):<br />

Raupe an Veilchenarten in "versaumten" Magerrasen.<br />

Zweifarbige Beißschrecke (Metrioptera bicolor): an<br />

südwestexponierten Hängen von Halbtrockenrasen<br />

oder sonstigen thermisch begünstigen Magerrasen<br />

(DETZEL 1991) 216 .<br />

Weinhähnchen (Oecanthus pellucens), Sichelschrecke<br />

(Phaneroptera falcata): besiedelt werden<br />

bevorzugt Brachestadien mit einer mittelhohen<br />

Krautschicht von ca. 30-50 cm, eine fast geschlossene<br />

Verbuschung mit niedrigwüchsigen Gehölzen<br />

wie z. B. Brombeere und Waldrebe wird toleriert<br />

213<br />

Die Art wurde im <strong>Planung</strong>sraum nur südlich von Zweibrücken in den Naturschutzgebieten Monbijou und Wahlbacher Heide<br />

nachgewiesen (NIEHUIS & SIMON 1994).<br />

214<br />

Nach den Beobachtungen von RIEBE (1994) fressen die Raupen von F. adippe ausschließlich an Viola hirta. Weibchen<br />

suchen zur Eiablage lichte Wälder auf; im Untersuchungsgebiet von RIEBE waren dies lichte Kiefernwälder und Eichen-<br />

Hainbuchenwälder. Die Eiablage erfolgt bis zu 1 m entfernt von V. hirta an linear ausgeprägten toten Pflanzenteilen wie<br />

Kiefernnadeln und Gras oder - besonders häufig - in Moospolstern. An Viola mirabilis im Eichen-Hainbuchenwald erfolgten<br />

ebenfalls Eiablagen, jedoch nehmen die Raupen diese Viola-Art nicht als Futterpflanze an. Nur lichte Wälder bzw. ausgeprägte<br />

Waldsaumbereiche mit V. hirta sind als Lebensraum des Märzveilchen-Perlmutterfalters geeignet. Nach EBERT &<br />

RENNWALD (1991) werden auch V. canina und V. odorata als Nahrungspflanze von der Raupe angenommen.<br />

215<br />

Nach Aufgabe der Bewirtschaftung bilden sich grasreiche Biotope, in denen wegen der vielfach durchgeführten Brand-<br />

"pflege" feuerresistente und relativ produktive Gräser (Fiederzwenke, Brachipodium pinnatum) dominiert werden.<br />

Weitergehende Verbuschung mit der Folge starker Beschattung wird von der Art nicht toleriert.<br />

THOMAS (1983) zufolge kommt der Mattscheckige Braundickkopffalter in geschlossenen Populationen vor. Das bedeutet, daß<br />

einerseits innerhalb eines Biotopes hohe Abundanzen erreicht werden, daß andererseits die dazwischenliegenden Biotope jedoch<br />

nicht bzw. kaum besiedelt werden. THOMAS betont, daß die Raupe von T. acteon stark an das Vorkommen von Brachypodium<br />

pinnatum geknüpft ist. Die Dominanz von B. pinnatum im Vegetationsaufbau bestimmt wesentlich die Chancen zur Ausbildung<br />

von großen Populationen von T. acteon.<br />

216<br />

KINDVALL (1996) stellte fest, daß M. bicolor aufgrund des Feuchtigkeitsbedürfnis der frühen Entwicklungsstadien (in<br />

trockenen Jahren) die eher dicht wachsenden, höheren Vegetationsbestände in thermisch begünstigten Biotopen bevorzugt; in<br />

feuchten, regenreichen Jahren werden eher die offenen, weniger stark bewachsenen Biotope bevorzugt. Somit ergibt sich bei<br />

dieser Art eine enge Einnischung in Vegetationsstrukturen in Abhängigkeit vom Wetter. Dies bedeutet, daß v. a. Biotopmosaike<br />

aus verschieden genutzten Magerbiotopen den Lebensraumansprüchen einer Metapopulation von M. bicolor am besten gerecht<br />

werden (vgl. auch KINDVALL 1995 und KINVALL & AHLEN 1992), welche v. a. bei extremen Wettersituationen eine höhere<br />

Sicherheit gegenüber einem lokalen oder regionalen Aussterben bieten.

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