09.01.2013 Aufrufe

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

72 Magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte<br />

7. Magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Magerwiesen und -weiden haben sich auf Standorten mit für die landwirtschaftliche Nutzung eher<br />

ungünstigen Klima- und Bodenverhältnissen entwickelt. Sie sind in ihrem Artenspektrum von niedrigbis<br />

mittelhochwüchsigen Gräsern und zahlreichen Krautarten geprägt und entsprechen somit dem Bild<br />

einer "bunten Wiese". Dieser Arten- und Strukturreichtum kann jedoch nur bei extensiver Nutzung (1-<br />

2malige Mahd/Jahr oder Mähwiese mit gelegentlicher Beweidung und ohne Düngung bzw. Aufbringung<br />

von Gülle oder Klärschlamm) erhalten werden.<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden: 174<br />

Glatthaferwiesen (Arrhenatherion) 175,176<br />

colline, z. T. höherwüchsige Wiesen 177<br />

colline bis submontane, relativ niedrigwüchsige<br />

Wiesen<br />

submontane bis montane, relativ niedrigwüchsige<br />

Wiesen<br />

Gebirgs-Goldhaferwiesen (Polygono-Trisetion)<br />

Dauco-Arrhenatheretum (Tal-Glatthaferwiesen)<br />

Alchemillo-Arrhenatheretum (Berg-Glatthaferwiesen)<br />

178<br />

Poo-Trisetetum (Wiesenrispen-Goldhaferwiesen) 179<br />

montane, niedrigwüchsige Wiesen Geranio-Trisetetum (Waldstorchschnabel-Goldhaferwiesen)<br />

180<br />

174<br />

Magere Wiesen und Weiden konzentrieren sich im <strong>Planung</strong>sraum auf das Dahn-Annweiler Felsenland. Im Zweibrücker<br />

Westrich und im Nordpfälzer Bergland kommt der Biotoptyp nur lokal häufig und meist in Verbindung mit Streuobstbeständen<br />

vor. Im Pfälzerwald ist aufgrund des Waldreichtums die Verteilung der Biotope stark dispers. Ein großer Teil der<br />

Magergrünlandbiotope entstand durch Nutzungsintensivierung (v. a. Düngung) aus Magerrasenbiotopen (Halbtrockenrasen,<br />

Borstgrasrasen). Diese Bestände besitzen teilweise (noch) eine eigenartige Mischung aus meist dominierenden Fettwiesenarten<br />

und beigemischten Magerrasenarten (eig. Beob.).<br />

175<br />

Von den Glatthaferwiesen der verschiedenen Höhenstufen des <strong>Planung</strong>sraumes werden alle mageren Ausbildungen, in denen<br />

Arten wie Rotes Straußgras (Agrostis tenuis) oder Rotschwingel (Festuca rubra) bestandsbildend auftreten und weitere<br />

Magerkeitszeiger wie Feld-Hainsimse (Luzula campestris), Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) oder Kleines Habichtskraut<br />

(Hieracium pilosella) vorkommen, zum Biotoptyp 7 gerechnet. Die regelmäßig stark gedüngten, hochwüchsigen, obergrasbzw.<br />

doldenblütenreichen Ausbildungen der Glatthaferwiesen sowie die weidelgrasreichen Fettweiden werden dagegen im<br />

Biotopsteckbrief 8 abgehandelt.<br />

176<br />

Eine mäßig trockene bis wechseltrockene Ausbildung, die zu den Halbtrockenrasen überleitet, wird von Wiesensalbei (Salvia<br />

pratensis), Aufrechter Trespe (Bromus erectus), Pyramiden-Schillergras (Koeleria pyramidata), Fiederzwenke (Brachypodium<br />

pinnatum) und Dost (Origanum vulgare) bestimmt. Sie kommen in den Muschelkalkgebieten des Zweibrücker Hügellandes und<br />

im Nordpfälzer Bergland vor.<br />

177<br />

Ein- bis zweischürige Wiesen, z. T. im Wechsel nur gelegentlich beweidet bzw. brachliegend, nicht oder nur schwach und<br />

unregelmäßig gedüngt.<br />

178<br />

Berg-Glatthaferwiesen kommen innerhalb des Pfälzerwaldes und im Dahn-Annweiler Felsenland vor und ersetzen hier<br />

teilweise auch die Tal-Glatthaferwiesen.<br />

179<br />

Der Goldhafer bildet dominante Bestände in den mageren Wiesen im Muschelkalkgebiet des Zweibrücker Hügellandes und<br />

im Nordpfälzer Bergland aus. In den Buntsandsteingebieten des Pfälzerwaldes fehlt die Art (vgl. LANG & WOLFF 1993,<br />

SAUER 1993).<br />

180<br />

Der Wald-Storchenschnabel wird sehr selten in Wiesen im südlichen Pfälzerwald nachgewiesen (LANG & WOLFF 1993).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!