09.01.2013 Aufrufe

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

64 Röhrichte und Großseggenriede<br />

seicht überschwemmte, basen- und nährstoffarme<br />

Niedermoortorfe<br />

basenarme, oft nährstoffreiche im Untergrund<br />

staunasse Sandböden<br />

Caricetum lasiocarpae (Fadenseggenried) 145<br />

Carex brizoides-Gesellschaft (Seegrasseggenwiese) 146<br />

auf nährstoffreichen, feuchten Böden Carex acutiformis-Gesellschaft (Gesellschaft der<br />

Sumpfsegge) 147<br />

Randbereich verlandeter Teiche und Tümpel<br />

sowie Naßwiesen und Quellmoore<br />

Pioniergesellschaft im flachen Wasser auf<br />

nährstoffreichen, oft kalkhaltigen Böden<br />

Gefährdung und Beeinträchtigungen<br />

Caricetum rostratae (Schnabelseggenried) 148<br />

Caricetum vesicariae (Blasenseggenried) 149<br />

Eleocharis palustris-Gesellschaft (Sumpfbinsen-<br />

Gesellschaft) 150<br />

Viele Großseggenriede werden durch Grundwasserabsenkung bzw. Dränierung von Wiesen gefährdet.<br />

Durch Verfüllen von Mardellen gingen zahlreiche kleinflächige Großseggenriede verloren. Teilweise<br />

wurden die Großseggenriede nach der Entwässerung durch Düngung in Grünlandgesellschaften überführt.<br />

Kulturbedingte Seggenriede in Naßwiesen (v. a. das Caricetum gracilis) sind zum Weiterbestand<br />

auf gelegentliche Mahd (Streuwiesennutzung) angewiesen.<br />

Weitere Gefährdungsursachen sind die Aufforstung und die Anlage von Teichen. Kleinflächig ausgebildete<br />

Schilfbestände auf gewässerfernen Standorten werden häufig unmittelbar im Rahmen der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung oder der Mahd von Böschungen vernichtet. Negative Wirkungen (u. a. Trittschäden)<br />

gehen auch von Anglern oder von lagernden Erholungssuchenden (v. a. in der Verlandungszone von<br />

Gewässern) aus.<br />

Biotop- und Raumansprüche<br />

(großflächige) Schilf- oder Rohrkolbenröhrichte<br />

Teilweise hochspezialisierte Arthropodenarten, u. a.<br />

sogenannte Schilfeulen (Schmetterlinge): Gattungen<br />

Archanara und Nonagria, Calamia, Calaena,<br />

Chilodes oder Rhizedra (s. SCHÄFER 1980;<br />

VOGEL 1984).<br />

Unter den Schilfkäfern (Donaciinae) kommen v. a.<br />

Donacia vulgaris, D. simplex und D. cinerea an<br />

Typha sp. vor (NIEHUIS 1991).<br />

Bruthabitat der Rohrweihe 151 .<br />

145<br />

Die auch als Zwischenmoorgesellschaft ausgebildete Gesellschaft (vgl. Biotopsteckbrief 6: Hoch- und Zwischenmoore)<br />

kommt in Weihern, Teichen, Gräben und Torfstichen in der Kaiserslauterer Senke und im Pfälzerwald vor.<br />

146<br />

Die sonst in feuchten Wäldern vorkommende Seegras-Segge bildet auf meist brachgefallenen Feuchtwiesen (SAUER 1993)<br />

oder Teichufern (PAUL 1989) in der Kaiserslauterer Senke häufig artenarme Bestände.<br />

147<br />

Diese Gesellschaft ist mit 91 kartierten Vorkommen im gesamten <strong>Planung</strong>sraum verbreitet.<br />

148<br />

Das Schnabelseggenried ist eine im Pfälzerwald und der Kaiserslauterer Senke sehr häufige Gesellschaft. SCHÄFER-<br />

GUIGNIER (1987) beschreibt die Gesellschaft von oligotrophen Sohlen und Mardellen. In dystrophen Stillgewässern bildet sie<br />

bisweilen Schwingrasen und vermittelt zur Zwischenmoorvegetation (vgl. Biotopsteckbrief 6: Hoch- und Zwischenmoore).<br />

149<br />

Das Blasenseggenried wurde im <strong>Planung</strong>sraum 44mal kartiert. Verbreitungsschwerpunkte sind die Kaiserslauterer Senke und<br />

der Zweibrücker Westrich. SCHÄFER-GUIGNIER (1987) beschreibt die Bestände in den Sohlen und Mardellen.<br />

150<br />

Diese Gesellschaft kommt im <strong>Planung</strong>sraum vorwiegend an Flachufern von Weihern und Teichen sowie an Gewässerufern<br />

von Steinbrüchen und Sand- und Kiesgruben vor. Die Biotopkartierung nennt acht Vorkommen.<br />

151<br />

Im Zuge einer allgemeinen Bestandszunahme der Rohrweihe hat offensichtlich auch die Besiedlung des <strong>Planung</strong>sraums<br />

eingesetzt, auch wenn gesicherte Brutnachweise noch ausstehen. Brutzeitfeststellungen liegen aus den Feuchtbiotopkomplexen<br />

des Stockborner Bruchs in den Unteren Lauterhöhen und aus dem Scheidelberger Woog in der Westpfälzer Moorniederung seit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!