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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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D. 2.2.4 <strong>Planung</strong>seinheit Bergland der oberen Lauter<br />

Bergland der oberen Lauter 193<br />

Leitbild der <strong>Planung</strong>: Das Bergland der oberen Lauter ist nahezu flächendeckend bewaldet. Lediglich<br />

die breiteren Bachauen und die Rodungsinseln sind waldfrei.<br />

In den offenen Bachauen sind Biotopkomplexe aus Röhrichten und Großseggenrieden, Naß- und<br />

Feuchtwiesen und Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte mit vielfältigen Übergängen und<br />

Verzahnungen zwischen den verschiedenen Biotoptypen ausgebildet. Auch sind diese Grünlandbestände<br />

eng mit naturnahen Fließgewässerbiotopen verzahnt. In den Verlandungszonen der aufgestauten Weiher<br />

und Teiche sind Zwischenmoorbiotope entwickelt, die Lebensraum für hochspezialisierte Libellen- und<br />

Tagfalterarten, u. a. den Moosbeeren-Scheckenfalter, bieten.<br />

Die kleinen Offenlandbereiche auf mittleren Standorten werden von Magerbiotopen eingenommen, in<br />

denen Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden dominieren. Über lichte Wälder und aufgelockerte<br />

Waldränder bilden sich oft tief gestaffelte, nahtlose Übergänge vom Offenland zum Wald. Diese Biotope<br />

sind Lebensraum von Ziegenmelker, Heidelerche oder Weißem Waldportier. Vor allem wärmeliebende<br />

Tier- und Pflanzenarten leben in vergleichbaren Biotopen, die entlang der felsigen Steilhanglagen<br />

ausgebildet sind.<br />

Die laubholzreichen, lokal stärker mit Kiefern durchmischten Waldbestände sind Lebensraum der<br />

Spechte, von Luchs, Wildkatze und zahlreichen alt- und totholzbewohnenden Insektenarten. In<br />

Teilbereichen des Berglands der oberen Lauter bestehen großflächig zusammenhängende Buchen- und<br />

Eichenwälder mit urwaldähnlichem Charakter. Entlang der Kuppenlagen und Höhenzüge nehmen lichte,<br />

heidelbeerreiche Kiefernwälder, potentielle Lebensräume des Auerhuhns, größere Flächen ein.<br />

Wälder<br />

Die <strong>Planung</strong>seinheit ist zu ca. 95 % mit Wald bedeckt. Offenlandbiotope erstrecken sich - nahezu<br />

ausschließlich - bandartig entlang der Bachauen; kleinere Rodungsbereiche mit flächigen Biotopausbildungen<br />

existieren zwischen Salzwoog und Hinterweidenthal sowie südöstlich von Lemberg.<br />

Weite <strong>Bereich</strong>e der <strong>Planung</strong>seinheit werden von Kiefernwäldern dominiert. Regional konzentrieren sich<br />

im Nordosten überwiegend Buchenbestände, während im Süden und Südwesten der <strong>Planung</strong>seinheit die<br />

Eiche die dominierende Laubbaumart ist. Besonders im Gebiet östlich von Hinterweidenthal und im<br />

Raum um Glashütte treten Laubholzbestände aber deutlich hinter die Kiefernbestände zurück.<br />

Die ehemals sehr lichten Waldbestände, die unter dem Einfluß intensiver menschlicher Nutzung (u. a.<br />

Waldweide und Streunutzung) entstanden, wurden in den vergangenen Jahrzehnten systematisch zu<br />

geschlossenen Wäldern umgewandelt. Dies führte zum starken Rückgang bzw. dem Erlöschen von<br />

Vorkommen ehemals typischer Tierarten des Pfälzerwaldes.<br />

Trockenwälder sind in diesem Teil des Pfälzerwalds nur an wenigen Stellen entwickelt. Sie treten dabei<br />

ausschließlich im Komplex mit Felsbiotopen auf.<br />

In einigen der kleineren Bachtäler sind Bruch- und Sumpfwälder entwickelt, die teilweise Vegetationskomplexe<br />

mit Feucht- und Naßwiesen bilden und als Sukzessionsstadien ehemals offener<br />

Feuchtbiotope zu betrachten sind.<br />

Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

1) Erhalt und Entwicklung von alten Laubwäldern mittlerer Standorte mit besonderer Bedeutung für den<br />

Naturschutz.<br />

In vielen Gebieten der <strong>Planung</strong>seinheit nehmen alte Laubholzbestände nur geringe Flächenanteile ein.<br />

Besonders gilt dies für die <strong>Bereich</strong>e östlich von Hinterweidenthal, zwischen Wieslauter und Salzbach<br />

und die Umgebung von Glashütte, wo beträchtliche Defizite hinsichtlich der Laubholzbestände bestehen.<br />

Daneben gibt es aber auch <strong>Bereich</strong>e, die durch eine hohe Dichte an Buchen- und Eichen-Altbeständen<br />

gekennzeichnet sind. Solche Räume liegen zum einen im Norden der <strong>Planung</strong>seinheit, im <strong>Bereich</strong> des<br />

oberen Lautertals, wo die Buche vorherrscht, und zum anderen im Südwesten zwischen Ludwigswinkel<br />

und Eppenbrunn, wo die Eiche dominiert. Auch in den zentralen <strong>Bereich</strong>en des Berglands der oberen<br />

Lauter nehmen alte Laubholzbestände stellenweise größere Flächen ein.

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