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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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140 Ruinen, Stütz- und Trockenmauern<br />

von ca. 0,5 ha durch die Mauereidechse für möglich; jedoch sind solche Populationen durch umliegende<br />

Nutzungen permanent stark gefährdet. BENDER (1995) und HILDEBRAND et al. (1995) halten Trokkenmauerkomplexe<br />

von Gesamtlängen über 200 m (ca. 300 m² Fläche) für notwendig, um dauerhaft,<br />

d. h. in einem <strong>Planung</strong>szeithorizont von ca. 30 Jahren, eine Mauereidechsenpopulation am Leben zu<br />

halten 422 .<br />

Bei der Mauereidechse müßten lineare, felsig-steinige Strukturen (Felsbänder, geschotterte Straße,<br />

Bahndämme, Weinbergsmauern) eine Vernetzung zwischen den Populationen sicherstellen. DEXEL<br />

(1985) fand zwei benachbarte, durch einen Bahndamm miteinander verbundene Populationen in 1.200 m<br />

Entfernung.<br />

Wildbienen legen ihre Bauten bevorzugt in der Nähe ihrer Nahrungspflanzen an; oft beträgt die<br />

Entfernung zwischen Pollenquelle und Nest weniger als 1 m. Einige Arten fliegen wenige hundert Meter<br />

zur Nahrungssuche. Wahrscheinlich fliegen kleine Arten weniger weit als größere Arten (vgl.<br />

WESTRICH 1989a, 1989b).<br />

Entscheidend für ein Vorkommen des "standorttreuen" Braunauges (WEIDEMANN 1988) ist eine enge<br />

Nachbarschaft xerothermer offener Entwicklungshabitate an Mauern und Felsen und blütenreichen<br />

offenlandbestimmten Biotoptypen als Nahrungshabitate der Imagines.<br />

Zusammenfassende Bewertung<br />

Die biotoptypische Tierwelt ist in erster Linie<br />

abhängig von<br />

Vernetzungsbeziehungen besonderer funktionaler<br />

Beziehungen bestehen mit<br />

Zielgrößen der <strong>Planung</strong><br />

� der Besonnung<br />

� dem Nischenreichtum<br />

� Material unterschiedlicher Festigkeit in den<br />

Mauerfugen<br />

� einer partiellen Vegetationsarmut<br />

� dem Vorhandensein von Rohbodenstandorten<br />

� einem guten Nahrungspflanzenangebot.<br />

� reichstrukturierten, blütenreichen offenlandbestimmten<br />

Biotoptypen<br />

� Waldsäumen (Weich- und Hartholzaue)<br />

� Trockenrasen, Felsen und Trockengebüschen<br />

� Halbtrockenrasen und Weinbergsbrachen.<br />

Mauern können für Insekten auch in kleinflächigen Ausprägungen eine hohe Bedeutung erlangen. Im<br />

Biotopkomplex kommt Mauern, v. a. im <strong>Bereich</strong> der Trocken- und Magerbiotope, eine hohe lineare Vernetzungsfunktion<br />

zu.<br />

NIEKISCH 1983); in suboptimal ausgebildeten Mauerbiotopen werden pro Revier ca. 40 m² benötigt (ZIMMERMANN 1989).<br />

422<br />

HILDEBRANDT et al. (1995) errechneten für eine 200 m lange, gut ausgebildete Trockenmauer eine durchschnittliche<br />

Überlebenszeit einer Mauereidechsenpopulation von 36 Jahren. Würde der Trockenmauerkomplex insgesamt 600 m Länge<br />

erreichen, läge die Überlebensdauer bei ca. 700 Jahren.

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