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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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158 Sickinger Höhe<br />

Die Seltenheit des Feuersalamanders ist möglicherweise auf die Beeinträchtigungen seines Lebensraumes<br />

im Quellbereich der Bäche durch Fichtenaufforstungen zurückzuführen. Deshalb<br />

sind alle Fichten systematisch aus dem Umfeld von Quellbiotopen und aus den Bachauen zu<br />

entfernen.<br />

Stillgewässer und Abgrabungsflächen<br />

Auf der Sickinger Höhe fehlen (größere) Stillgewässer von Natur aus. An einigen Bächen sind kleinere<br />

Fischteiche angestaut worden, die vereinzelt Bedeutung als Lebensraum für typische Stillgewässerarten<br />

haben.<br />

Grundsätzlich sind Teiche im Hauptschluß eines Fließgewässers als ökologische Störgröße anzusehen.<br />

Jedoch ist gerade im <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> und v. a. im <strong>Bereich</strong> des Pfälzerwaldes zu berücksichtigen,<br />

daß durch den Triftbetrieb in den vergangen Jahrhunderten erhebliche Eingriffe in die Fließgewässer<br />

erfolgten, und vielen Woogen heute eine überragende Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz in<br />

Rheinland-Pfalz zukommt.<br />

Deshalb ist es grundsätzlich wünschenswert, Stillgewässer aus dem Hauptschuß eines Fließgewässers zu<br />

entfernen, andererseits aber vorhandene Gewässer für den Arten- und Biotopschutz zu optimieren und<br />

zusätzlich auch in Abhängigkeit von den standörtlichen Voraussetzungen in den Bachauen (z. B. in stark<br />

verbrachten Naßwiesen) neue Weiher anzulegen. Vor allem für Flora, Amphibien und Libellen kommt<br />

dem <strong>Landkreis</strong> eine rheinland-pfälzische Bedeutung zum Erhalt von Arten ausgedehnter Verlandungszonen<br />

auf anmoorigen Standorten zu.<br />

Eine Besonderheit innerhalb dieser <strong>Planung</strong>seinheit (und der südlich angrenzenden) sind die Mardellen,<br />

die u. a. nordwestlich von Oberauerbach oder nördlich von Thaleischweiler-Fröschen ausgebildet sind.<br />

Hierbei handelt es sich um kleine, runde Vertiefungen, die mit Wasser gefüllt sind (vgl. Biotopsteckbrief<br />

4).<br />

Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

1) Erhalt und Entwicklung aller Stillgewässer (vgl. Kap. E.2.5.1).<br />

Im Moosalbgebiet (im Nordosten der <strong>Planung</strong>seinheit) ist die Anzahl der Teiche und Weiher, die von der<br />

Biotopkartierung erfaßt wurden, höher als in anderen <strong>Bereich</strong>en der <strong>Planung</strong>seinheit. Viele dieser Teiche<br />

dürften in ihrem Ursprung auf den Triftbetrieb an der Moosalbe (vgl. Kap. B) zurückzuführen sein.<br />

Jedoch zeigt eine Analyse der Libellen- und Amphibienfauna (vgl. Daten der Biotopkartierung), daß<br />

diese Gewässer eher als strukturarm eingestuft werden müssen.<br />

Von der ornithologischen Kartierung (ROTH 1994) wurde das Teichhuhn west- und südwestlich von<br />

Wiesbach kartiert. Die Gemeine Smaragdlibelle, eine Art mit höheren Ansprüchen an die Strukturierung<br />

eines Gewässers, kommt in einem Teich im <strong>Bereich</strong> des Zusammenflusses von Wallhalbe und<br />

Schauerbach vor.<br />

� Sicherung von strukturreichen Stillgewässern u. a. als Lebensraum von Libellen und Amphibien.<br />

� Förderung der natürlichen gewässertypischen Vegetation und Fauna.<br />

� Extensivierung der Nutzung an fischerei- oder angelsportlich genutzten Stillgewässern.<br />

� Freistellung von Mardellen, die inmitten dicht geschlossener Wälder liegen.<br />

2) Erhalt und Entwicklung von Biotopen in Abgrabungsflächen (vgl. Kap. E.2.6.1)<br />

In der Tongrube bei Mörsbach im Westen der <strong>Planung</strong>seinheit kommen viele Amphibien- (u. a. Geburtshelferkröte,<br />

Gelbbauchunke, Kreuzkröte, Kammolch) und Libellenarten (Großes Granatauge,<br />

verschiedene Heidelibellenarten), die Strukturreichtum anzeigen, vor. Nach überschlägiger Auswertung

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