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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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4. Naß- und Feuchtwiesen, Kleinseggenriede<br />

Naß- und Feuchtwiesen, Kleinseggenriede 55<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Naß- und Feuchtwiesen sowie Kleinseggenriede sind Grünlandgesellschaften unterschiedlicher Struktur<br />

und Nutzungsintensität auf staufeuchten bis dauerhaft nassen und z. T. quelligen Standorten 104, 105 . Es<br />

handelt sich um:<br />

- ehemals ein- bis zweischürige, regelmäßig gedüngte Futterwiesen in den flacheren Talmulden der<br />

Senken sowie auf der Talsohle der meisten der größeren Bachauen des <strong>Planung</strong>sraumes,<br />

- einschürige, kaum oder nicht gedüngte Futter- und Streuwiesen in quellig-sumpfigen Bachtälern (v. a.<br />

im Pfälzerwald und Dahn-Annweiler Felsenland) oder ehemaligen Mooren (in der Kaiserslauterer<br />

Senke).<br />

Durch anhaltende Nutzungsaufgabe haben sich aus der standörtlich und kulturhistorisch bedingten großen<br />

Vielfalt der Grünlandgesellschaften feucht-nasser Standorte vielfach einheitliche, hochwüchsige Mädesüß-Hochstaudenfluren<br />

oder Großseggenriede entwickelt; diese haben die übrigen Naß- und Feuchtwiesentypen<br />

verdrängt und sind heute im <strong>Planung</strong>sraum weit verbreitet.<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

Mädesüß-Hochstaudenfluren (Filipendulion)<br />

Hochstaudensäume und großflächige Brachestadien<br />

aufgelassener Feuchtwiesen auf nährstoffreichen,<br />

vorzugsweise basenarmen Standorten<br />

Sumpfdotterblumenwiesen (Calthion)<br />

Feuchtwiesen auf sauren und nur mäßig<br />

nährstoffreichen, überwiegend nicht gedüngten<br />

Standorten in kühler Klimalage 107<br />

colline bis submontane Feuchtwiesen auf<br />

nährstoffreichen, regelmäßig gedüngten<br />

Standorten 108<br />

Valeriano-Filipenduletum (Baldrian-Mädesüß-Flur)<br />

und Filipendula ulmaria-Gesellschaft (Mädesüß-<br />

Bestände) 106<br />

Deschampsia cespitosa-Polygonum bistorta-Gesellschaft<br />

(Rasenschmielen-Knöterich-Feuchtwiesen)<br />

Angelico-Cirsietum oleracei (Kohldistel-Feuchtwiesen)<br />

109<br />

104<br />

Auf Mineral- und Anmoorböden sowie seltener auf Torfböden (Pseudogleye, Naß- und Anmoorgleye, Niedermoor) eutropher<br />

bis oligotropher Standorte.<br />

105<br />

Naß-, Feuchtwiesen und Kleinseggenriede kommen schwerpunktmäßig in der Kaiserslauterer Senke, im Pfälzerwald und dem<br />

Dahn-Annweiler Felsenland vor. Im Zweibrücker Westrich und Nordpfälzer Bergland sind die Vorkommen weitgehend an die<br />

größeren Bachtäler gebunden und weniger verbreitet.<br />

106<br />

Die ibero-atlantisch verbreitete Rostrote Weide (Salix atrocinerea) ist floristisch im <strong>Planung</strong>sraum von besonderem Interesse.<br />

Ihr nordöstliches Areal reicht bis in den Raum Fischbach (WOLFF 1994). Sie kommt meist in alten Naßwiesenbrachen der<br />

Bachtäler vor, wo sie nach den Vermutungen von WOLF von einer zunehmenden Nutzungsaufgabe der Wiesentäler profitiert<br />

hat.<br />

107<br />

Im allgemeinen jüngere Brachestadien.<br />

108<br />

Im allgemeinen noch regelmäßig bewirtschaftet (Mahd, Nachweide).<br />

109<br />

Die Gesellschaft kommt im <strong>Planung</strong>sraum v. a. in den Bachtälern des Nordpfälzer Berglandes und des Zweibrücker<br />

Westrichs vor.

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