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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Fließgewässer<br />

Sickinger Höhe 157<br />

Die <strong>Planung</strong>seinheit wird von vielen überwiegend in Nord/Süd-Richtung verlaufenden Fließgewässern<br />

gegliedert; sie werden im Regelfall von Wäldern gesäumt. In den Bachauen haben sich meist große<br />

Biotopkomplexe bzw. -mosaike aus Naß- und Feuchtwiesen oder Röhrichten und Großseggenrieden<br />

ausgebildet, die jedoch überwiegend brach gefallen sind. Auch sind viele Quellbereiche oder Bachauen<br />

durch Aufforstung mit Fichten in ihren Landschaftsfunktionen erheblich beeinträchtigt: Neben der<br />

unmittelbaren Zerstörung von Biotopen auf Sonderstandorten wird auch vielerorts die Durchgängigkeit<br />

und damit die Verbundfunktion von Bachtälern gestört.<br />

Aufgrund der meist artenreich ausgebildeten Bachauen-Grünlandgesellschaften wurden viele Bachtäler<br />

von der Biotopkartierung erfaßt. Jedoch ist die Gewässergüte der Gewässer auf großen Strecken<br />

verbesserungswürdig. Nur kürzere Fließstrecken von Moosalbe, Schwarz-, Schauer-, Stuhl-, Winter- und<br />

Bundenbach weisen die Gewässergüteklasse I-II auf.<br />

Der Schwarzbachbereich südwestlich von Waldfischbach-Burgalben wird durch ökologisch anspruchsvolle<br />

Fischarten wie Bachneunauge, Äsche, Elritze, Bachschmerle, Groppe, Quappe,<br />

gekennzeichnet. Am Suhlbach nördlich von Wallhalben und dem namenlosen Bach nordöstlich von<br />

Geiselberg und Heltersberg wird die Blauflügel-Prachtlibelle von der Biotopkartierung angegeben . Hier<br />

kommen zusätzlich auch Wasseramsel und Gebirgsstelze vor. An der Moosalbe bei Steinalben wurden<br />

beide Prachtlibellenarten (Calopteryx virgo und C. splendens) gemeldet (Angaben der Biotopkartierung).<br />

Die Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) flog am Schwarzbach oberhalb von<br />

Waldfischbach-Burgalben.<br />

Wasseramseln wurden von ROTH (1994) an der Moosalbe, am Schauerbach und dem Wallhalbe-<br />

Unterlauf nachgewiesen; der Eisvogel wurde im Unterlaufbereich des Schauerbaches sowie an Mar- und<br />

Wiesbach festgestellt. Gebirgsstelzen kommen an den meisten Bächen in mittlerer Dichte vor.<br />

Feuersalamandernachweise "konzentrieren" sich auf das Bachsystem des Schauerbaches westlich von<br />

Höheinöd und die Moosalbe oberhalb von Waldfischbach-Burgalben.<br />

Geringe Fundortdichte und Artenarmut signalisieren eine relativ geringe Bedeutung bzw. Lebensraumqualität<br />

der Bäche auf der Sickinger Höhe für spezialisierte Tierarten. Aus ökologischer Sicht ist die<br />

Situation der Bäche in der <strong>Planung</strong>seinheit als unbefriedigend einzuschätzen.<br />

Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

1) Erhalt aller naturnahen Strecken, Auen und Quellbereiche der Fließgewässer einschließlich ihrer<br />

Lebensgemeinschaften (vgl. Kap. E.2.4.1).<br />

� Erhalt der typischen Lebensgemeinschaften der Fließgewässer.<br />

� Erhalt der Restpopulationen bedrohter Pflanzen- und Tierarten als Wiederausbreitungszentren zur<br />

Renaturierung ökologisch beeinträchtigter Fließgewässerabschnitte.<br />

2) Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Zustandes aller Fließgewässersysteme (vgl. Kap.<br />

E.2.4.2).<br />

� Ökologische Verbesserung von Gestalt und Verlauf des Gewässerbetts sowie der Überflutungsauen<br />

und der Quellbereiche.<br />

� Verbesserung der Wasserqualität.<br />

� Förderung der natürlichen, gewässertypischen Vegetation und Fauna.<br />

➔ Aufgrund der starken Verbrachung vieler Bachtäler und der Fichtenaufforstungen ist es notwendig,<br />

die Durchgängigkeit der Bachauen zu verbessern, damit möglicherweise gestörte Vernetzungsbeziehungen<br />

wiederhergestellt werden können. Durch eine kleinteilige Nutzung der<br />

Grünlandvegetation ist die strukturelle Vielfalt in den Bachauen zu erhöhen; hierdurch wird die<br />

(Teil-)Lebensraumfunktion der Vegetation im Habitat vieler Tierarten gefördert.

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