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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Naß- und Feuchtwiesen, Kleinseggenriede 61<br />

Der Kiebitz besiedelt wenig geneigte (Feuchtgrünland-)Biotopflächen mit niedriger Vegetationsstruktur,<br />

einer Mindestgröße von 5 ha (GLUTZ von BLOTZHEIM et al. 1975) und einem Mindestabstand von<br />

100 m zu randlichen dichten Gehölzstrukturen (SMOLIS in HARFST & SCHARPF 1987) 138 .<br />

Nach DETZEL (1991) liegt der Flächenanspruch der Sumpfschrecke bei mehreren 100 m². MALKUS<br />

(1997) ermittelte bei Männchen der Sumpfschrecke eine maximale Mobilität von ca. 600 m, bei Weibchen<br />

von 140 m. Im Regelfall liegen die zurückgelegten Distanzen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen<br />

bei etwa 25 m. Bei Mahd des Habitats weichen die Sumpfschrecken in angrenzende Wiesen aus, von wo<br />

aus sie die ursprünglichen Lebensräume wieder besiedeln können (MALKUS 1997). Eine wichtige Bedeutung<br />

für die Vernetzung von durch M. grossus besiedelbaren Kleinseggenrieden und Naßwiesen können<br />

- höchstens einmal jährlich gemähte - Grabenränder haben, die von der Art als Ausbreitungsleitlinie<br />

genutzt werden (DETZEL 1991, eig. Beob.) (weitere Details zur Auswirkung der Mahd auf M. grossus<br />

vgl. MALKUS 1997).<br />

Zusammenfassende Bewertung<br />

Die biotoptypische Tierwelt ist in erster Linie<br />

abhängig von<br />

Vernetzungsbeziehungen besonderer funktionaler<br />

Bedeutung bestehen mit<br />

� einem ungestörten Wasser- und Nährstoffhaushalt<br />

� einer geringen, aber strukturerhaltenden Nutzungsintensität<br />

� einem vielfältigen Mosaik unterschiedlich<br />

strukturierter Naß- und Feuchtwiesentypen<br />

� einer großflächigen Ausdehnung des Feuchtgrünlandes.<br />

� Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte,<br />

Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden<br />

(Nahrungsbeziehungen, Teillebensräume)<br />

� Quellen und Quellbächen, Röhrichten und<br />

Großseggenrieden (Vernetzung von stärker<br />

aquatisch mit stärker terrestrisch geprägten<br />

Lebensräumen; Nahrungsbeziehungen)<br />

� gehölzbestimmten Biotoptypen der Auen und<br />

Sümpfe (v. a. Bachuferwälder, Moor- und<br />

Bruchwälder) (primäre Teil-/Lebensräume)<br />

� sonstigen mesophilen Laubwäldern (Nahrungsbiotop<br />

für waldbewohnende Arten).<br />

138 Günstig sind ebene Offenlandbereiche von mehr als 1 bis 1,5 km Durchmesser, während lange, stark eingeschnittene Täler<br />

unter einer Sohlenbreite von 800 m nicht mehr besiedelt werden (vgl. GLUTZ von BLOTZHEIM et al. 1975).

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