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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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8. Wiesen und Weiden mittlerer Standorte<br />

Wiesen und Weiden mittlerer Standorte 77<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Der Charakter dieser Grünlandgesellschaften wird weniger durch den Standort als durch die intensive<br />

Bewirtschaftung (häufiger Schnitt, starke Beweidung, starke Düngung) geprägt. Bei Wiesennutzung<br />

bilden wenige hochwüchsige Obergrasarten zusammen mit Doldenblütlern dichte Bestände. Bei<br />

Weidenutzung prägen wenige trittfeste, regenerationskräftige Arten das Erscheinungsbild. Dieser<br />

Grünlandtyp ist im <strong>Planung</strong>sraum in intensiv bewirtschafteten Gebieten und auch in <strong>Bereich</strong>en, die<br />

wegen ungünstiger Standortbedingungen für den Ackerbau nicht geeignet sind, weit verbreitet.<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

Glatthaferwiesen (Arrhenatherion)<br />

hochwüchsige Wiesen 192 mit Stickstoffzeigern Arrhenatheretum 193<br />

Fettweiden (Cynosurion)<br />

colline Weiden 194<br />

Gefährdung und Beeinträchtigungen<br />

Lolio-Cynosuretum (Weidelgras-Weißkleeweiden)<br />

Die Gefährdungssituation dieses Grünlandtyps ist im <strong>Planung</strong>sraum als gering einzustufen, da er<br />

zuungunsten der Magerwiesen zunimmt. Hohe Gaben an mineralischem oder organischem Dünger<br />

(Gülle) in Verbindung mit längerer Nutzung und kürzeren Nutzungsrhythmen (Mähumtriebsweide- bzw.<br />

Vielschnittnutzung, z. B. Silagewirtschaft) führen jedoch zu strukturellen Veränderungen. Die<br />

bestehenden Unterschiede (Ausprägungen) zwischen den Grünlandtypen, v. a. zwischen eigentlichen<br />

Wiesen und Weiden werden zunehmend verwischt; es entstehen monotone Kulturrasen (vgl. WEGENER<br />

& REICHHOFF 1989). Insbesondere in der Kaiserslauterer Senke und im Zweibrücker Westrich werden<br />

zunehmend Fettwiesen in Grasäcker umgewandelt. Dabei gehen auch die für die Fauna wichtigen<br />

Strukturelemente verloren.<br />

Biotop- und Raumansprüche<br />

baum- und straucharme Grünlandflächen bevorzugt<br />

feucht-kühler Standorte<br />

Wiesenpieper: Bedingt durch die zur Brutzeit fast<br />

ausschließliche Bodenaktivität werden offene, in<br />

ihrer Gesamtheit ausreichend Deckung bietende,<br />

jedoch nicht zu dichte Grünlandflächen benötigt,<br />

die ein Nebeneinander von höherwüchsigen Vegetationsstrukturen<br />

als Nisthabitat und niedrigwüchsigen,<br />

lockeren Vegetationsstrukturen unter 20 cm<br />

Höhe als Nahrungshabitat aufweisen (GLUTZ von<br />

BLOTZHEIM & BAUER 1985) 195 .<br />

192<br />

Zwei- bis dreischürige Wiesen, vielfach nachbeweidet sowie Mähweiden; regelmäßig reichlich gedüngt.<br />

193<br />

Heute infolge Vielschnittnutzung und regelmäßiger Beweidung meist nur Rumpfgesellschaften, die z. T. kaum mehr von<br />

Weidelgras-Weißkleeweiden zu unterscheiden sind.<br />

194<br />

Umtriebs- und Standweiden mit gelegentlicher Mahd, z. T. intensive Mähumtriebsweiden - regelmäßig gut gedüngt.<br />

195<br />

Verbreitungsschwerpunkt des Wiesenpiepers im <strong>Planung</strong>sraum sind die Feuchtgrünlandgebiete der Westpfälzer Moor-

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