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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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17. Strauchbestände<br />

Strauchbestände 121<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Strauchbestände sind flächen- oder linienhafte Ausprägungen von Gehölzen in der offenen Landschaft<br />

auf überwiegend mittleren Standorten. Sie weisen im Randbereich einen Krautsaum auf. Hinsichtlich<br />

Struktur, Aufbau und Artenzusammensetzung sind sie den Mantel- und Verlichtungsgebüschen der<br />

Wälder mittlerer Standorte sehr ähnlich (s. Biotopsteckbrief 15).<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

Ersatzgesellschaften von Wäldern mittlerer<br />

Standorte<br />

Gefährdung und Beeinträchtigungen<br />

Rubo fruticosi-Prunetum spinosae (Brombeer-<br />

Schlehen-Gebüsch) 353<br />

Sarothamnetum (Besenginster-Gesellschaft) 354<br />

Sambuco-Salicion caprae (Holunder-Salweiden-<br />

Vorwald) 355<br />

Die Gefährdung der flächenhaften Strauchbestände in <strong>Bereich</strong>en, die keinem unmittelbaren Nutzungsdruck<br />

unterliegen, ist eher gering einzuschätzen. Strauchbestände entwickeln sich bei Ungestörtheit<br />

langfristig zu Laubwäldern zurück. Hecken, die vielfach innerhalb landwirtschaftlicher Nutzungsflächen<br />

liegen, sind dagegen stärker durch regelmäßige, intensive Eingriffe (z. B. Abschlagen in kürzeren Zeitabständen<br />

356 , Brennen) bzw. vollständige Beseitigung gefährdet. Solche Hecken können wegen ihres oft<br />

nur ein- bis zweireihigen, wenig strukturierten Aufbaus und des fehlenden Krautsaumes ihre Lebensraumfunktion<br />

nur in eingeschränktem Maß erfüllen.<br />

Biotop- und Raumansprüche<br />

abwechslungsreiche Gebüschbestände in Verbindung<br />

mit größeren kurzrasigen Magerwiesen,<br />

Magerweiden und vegetationsarmen Flächen<br />

Neuntöter 357 : als Bruthabitate werden Hecken und<br />

offene Gebüschflächen in oder am Rande von<br />

nahrungsreichen, extensiv genutzten Viehweiden<br />

(optimale Nahrungshabitate) und süd-, ost-, v. a.<br />

aber südostexponierte Hänge bevorzugt (BRAUN et<br />

al. 1991).<br />

Baumweißling (Aporia crataegi): die Raupe lebt an<br />

Schlehe, Weißdorn und Rosen sowie Prunus-Arten<br />

(u. a. Kirsche, Zwetsche).<br />

353 Die teilweise den gemäßigten Trockengebüschen nahestehenden Schlehen-Liguster-Gebüsche auf verbuschten Halbtrockenrasen<br />

werden hier ebenfalls zu den Gebüschen mittlerer Standorte gezählt.<br />

354<br />

Die Gesellschaft wird von OBERDORFER (1992b) mit dem Schlehengebüsch im Pruno-Rubion fruticosi zusammengefaßt.<br />

Besenginsterbestände sind häufig nur Pionierstadien, die sich zu Brombeer-Schlehen-Gebüschen weiterentwickeln<br />

(OBERDORFER 1992b).<br />

355<br />

Die Gesellschaft kommt in aufgelassenen Steinbrüchen vor und leitet hier die Wiederbewaldung ein.<br />

356<br />

Das ordnungsgemäße "Auf-den-Stock-setzen" der Hecke auf kurzen Teilstrecken fördert dagegen die Strukturvielfalt und<br />

trägt durch den Verjüngungseffekt zum Erhalt der Hecke bei.<br />

357<br />

Der Neuntöter ist eine der häufigsten Indikatorarten innerhalb des <strong>Planung</strong>sraumes. Er konzentriert sich stark auf die<br />

Agrarlandschaft im Westen und die Rodungsinseln im Pfälzerwald bzw. dessen Randbereiche (ROTH 1994).

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