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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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174 Zweibrücker Hügelland<br />

tenpotentials, u. a. der Lebensräume der Grauammer, gelegt werden. Aufgrund der sich auf bzw.<br />

im Umfeld des Landeplatz Zweibrücken abzeichnenden Entwicklungen ist es notwendig, andere<br />

<strong>Bereich</strong>e innerhalb der <strong>Planung</strong>seinheit als Lebensraum für die Grauammer zu entwickeln bzw.<br />

zu optimieren.<br />

Nordwestlich von Vinningen sind die Kleinstrukturen zu sichern, die ein Vorkommen von Arten<br />

wie dem Kiebitz nachhaltig garantieren.<br />

8) Biotoptypenverträgliche Nutzung der Wiesen und Weiden mittlerer Standorte und der ackerbaulich<br />

genutzten <strong>Bereich</strong>e (vgl. Kap. E.2.2.5).<br />

Felsen, Abgrabungsflächen und Pionierfluren<br />

Felsbiotope kommen in dieser <strong>Planung</strong>seinheit v. a. am westlichen Rand des Pfälzerwaldes vor. Meist<br />

handelt es sich um Einzelerscheinungen oder um Biotopmosaike mit verschiedenen Waldtypen.<br />

Von der Biotopkartierung werden Pionierfluren u. a. für ehemalige Steinbrüche angegeben; oft sind<br />

solche Biotope eng mit Halbtrockenrasen verzahnt.<br />

Größere Flächenanteile nehmen v. a. die Biotope des Biotoptyps "Pionierfluren und Ruderalvegetation"<br />

ein, die v. a. im Randbereich der Städte Zweibrücken und Pirmasens ausgebildet sind. Westlich von<br />

Pirmasens kommen u. a. Kamm- und Bergmolch, Kreuzkröte und Kleiner Blaupfeil (Orthetrum<br />

coerulescens) in einer offensichtlich reichstrukturierten Abgrabungsfläche mit Kleingewässern vor.<br />

Auch nicht von Biotop- oder Grünlandkartierung erfaßte Lebensräume (sog. Sekundärbiotope) können<br />

für Biotopspezialisten eine hohe Lebensraumbedeutung haben: so werden in Thaleischweiler-Fröschen<br />

die Gleisanlagen von Schlingnatter, Mauereidechse und Blauflügliger Ödlandschrecke besiedelt. In<br />

Rieschweiler-Mühlbach kommt die Mauereidechse in einem Gewerbegebiet vor, während mitten in<br />

Pirmasens die Blauflüglige Ödlandschrecke und die in Rheinland-Pfalz extrem seltene und vom Aussterben<br />

bedrohte Blauflüglige Sandschrecke (Spingonothus caerulans) ausreichende Lebensbedingungen<br />

vorfinden. In der <strong>Planung</strong>seinheit werden weitere siedlungsnahe <strong>Bereich</strong>e bzw. Ruderalstandorte von<br />

thermophilen Tierarten besiedelt.<br />

Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

1) Erhalt und Entwicklung von Felsbiotopen (vgl. Kap. E.2.3.2 und E.2.7.2).<br />

Felsbiotope kommen in der <strong>Planung</strong>seinheit nur kleinflächig vor, so z. B. im Biotopmosaik mit verschiedenen<br />

Waldgesellschaften westlich von Eppenbrunn im Hilstbachtal oder östlich und südlich von<br />

Obersimten (Haspelfelsen).<br />

Zum Teil handelt es sich bei den Felsen um markante Einzelerscheinungen (u. a. Feierabendfelsen<br />

westlich von Pirmasens) oder um Lebensräume wärmeliebender Tierarten wie der Ameisenjungfer<br />

Euroleon nostras, die westlich von Pirmasens am Kugelfelsen vorkommt (Biotopkartierung).<br />

Die Bedeutung der Felsbiotope liegt v. a. in ihrer Funktion als Wuchsorte von Kryptogamen (u. a. des<br />

Schwarzstieligen Streifenfarns, Asplenium trichomanes) oder - im Falle von Sandsteinfelsen - in den<br />

kleinflächigen, mikroklimatisch herausfallenden Sonderbedingungen, die Hautflüglern (Wildbienen),<br />

Ameisenjungfern (Netzflügler) oder Heuschreckenarten (im Westlichen Pfälzer Wald: Mymeleotettix<br />

maculatus, Chorthippus vagans, Oedipoda caerulescens) Lebensmöglichkeiten bieten. Auch kommt u. a.<br />

die Mauereidechse (beispielsweise in der <strong>Planung</strong>seinheit Westlicher Pfälzer Wald) an solchen<br />

Sandsteinfelsen vor, die zu den Primärhabitaten dieser Art im <strong>Landkreis</strong> gehören dürften; sonst wurde<br />

die Mauereidechse eher in Sekundärhabitaten wie Bahnanlagen, Ruderalfluren oder Trockenmauern<br />

angetroffen. SINGER (schriftl. Mitt. 3.7.97) verweist auf die hohe Bedeutung des Schloßfelsen bei<br />

Eppenbrunn als Brutbiotop des Wanderfalken.<br />

In der <strong>Planung</strong>seinheit bestehen Entwicklungspotentiale für Felsbiotope an den Standorten zur Entwicklung<br />

von Trockenwäldern (s. d., s. o.).<br />

� Erhalt von Felsbiotopen.

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