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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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156 Sickinger Höhe<br />

� Entwicklung von Biotopmosaiken aus Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden und Mageren Wiesen<br />

und Weiden mittlerer Standorte.<br />

➔ Aufgrund der großflächigen Standortpotentiale ergeben sich an zahlreichen Stellen innerhalb der<br />

<strong>Planung</strong>seinheit großflächig Entwicklungsmöglichkeiten für Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden.<br />

Im Nordwesten der <strong>Planung</strong>seinheit grenzen Standorte des Luzulo-Fagetum typicum unmittelbar<br />

an Standorte des Melico-Fagetum lathyretosum, das die Entwicklung von Halbtrockenrasen<br />

zuläßt. In diesem <strong>Bereich</strong> (v. a. um Bechhofen und Rosenkopf) sind große Biotopkomplexe bzw.<br />

-mosaike aus basenarmen und basenreichen Biotoptypen entwickelbar.<br />

An den Hängen vieler Bachtäler lassen sich Biotopmosaike aus (Mageren) Wiesen und Weiden<br />

mittlerer Standorte und Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden entwickeln. Viele dieser Biotopkomplexe<br />

sind in enger räumlicher Nachbarschaft zu den Naß- und Feuchtwiesen, den mageren<br />

Wiesen oder Großseggenrieden der Bachauen zu entwickeln. Dies gilt für die Talsysteme<br />

der Fließgewässer westlich der Moosalbe. Zentrale Bedeutung kommt dabei dem Biotopkomplex<br />

zwischen Wallhalben und Herschberg aufgrund des rezenten floristischen Potentials (s. o.) zu.<br />

Auch den Biotopkomplexen nordwestlich von Höheinöd und zwischen Thaleischweiler-Fröschen<br />

und Waldfischbach-Burgalben kommen aufgrund ihrer potentiell hohen Biotopvielfalt eine<br />

wesentliche Bedeutung bei der Entwicklung artenreicher Lebensräume zu.<br />

3) Erhalt und Entwicklung von Halbtrockenrasen und Weinbergsbrachen (vgl. E.2.3.1).<br />

Halbtrockenrasen sind in der <strong>Planung</strong>seinheit nur kleinflächig ausgebildet; zum Teil sind sie durch<br />

Verbuschung, Aufforstung mit Fichten oder Verbrachung stark beeinträchtigt. Die ehemaligen<br />

Weinberge wurden zu Obstbaumkulturen umgewandelt, die ihrerseits heute in den meisten Fällen in ihrer<br />

Nutzung aufgegeben worden sind. Viele Flächen sind inzwischen verbuscht, oder sie wurden<br />

aufgeforstet.<br />

Dem Biotopkomplex zwischen Winterbach und Battweiler kommt in der <strong>Planung</strong>seinheit eine zentrale<br />

Bedeutung zu. Hier bilden Tierarten der Mageren Wiesen und Weiden (Blutströpfchen-Widderchen:<br />

Zygaena filipendulae, Steinklee-Widderchen: Z. meliloti, Senfweißling: Leptitea sinapis), der reichstrukturierten<br />

Halboffenlandbiotope (Brombeer-Zipfelfalter: Callophrys rubi, Großer Perlmutterfalter:<br />

Mesoacidalia aglaja, Turteltaube, Gartenrotschwanz, Neuntöter, Wendehals, Rebhuhn, Grünspecht) und<br />

der Halbtrockenrasen (Mattscheckiger Braundickkopffalter: Thymelicus acteon, Flußtal-Widderchen: Z.<br />

transalpina, Hainveilchen-Perlmutterfalter: Clossiana dia, Ehrenpreis-Scheckenfalter: Mellicta aurelia)<br />

eine Artenvielfalt wie an keiner anderen Stelle der <strong>Planung</strong>seinheit aus.<br />

� Erhalt und Entwicklung der Halbtrockenrasen.<br />

➔ Entsprechend der standörtlichen Möglichkeiten sind Wiesen und Weiden sowie verbuschte <strong>Bereich</strong>e<br />

in Halbtrockenrasen umzuwandeln.<br />

� Entwicklung von Biotopkomplexen aus Halbtrockenrasen, Mageren Wiesen und Weiden mittlerer<br />

Standorte, Obstwiesen und (kleinräumig) extensiv genutzten Äckern.<br />

➔ Die extensiv genutzten Biotope sind zu einem System von Trittsteinbiotopen bzw. zu einem<br />

ökologischen Funktionsraum zusammenzufassen, wobei die randlich angrenzenden Streuobstwiesen<br />

und auch die Wälder des Auerbacher Berges zu integrieren sind. Die standörtlich dem<br />

Melico-Fagetum lathryetosum zuzurechnenden Waldbereiche sind aufzulichten, und eine Entwicklung<br />

zu kleinflächigen Halbtrockenrasen am Waldrand oder in den stärker aufgelichteten<br />

Baumbeständen ist zu fördern. Die zwischen den Grünlandbiotopen liegenden <strong>Bereich</strong>e sind<br />

möglichst extensiv ackerbaulich zu nutzen, damit sich einerseits Ackerwildkrautfluren einstellen<br />

können, andererseits aber die Barrierewirkung der Äcker zwischen den Grünlandbiotopen<br />

möglichst gering ist.

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