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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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108 Laubwälder mittlerer Standorte und ihre Mäntel<br />

15. Laubwälder mittlerer Standorte und ihre Mäntel<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Diese Wälder wachsen auf Standorten, die hinsichtlich ihrer Wasser- und Nährstoffversorgung sowie<br />

Bodenstruktur und -gründigkeit im mittleren <strong>Bereich</strong> liegen. Neben Hochwäldern, in denen ausschließlich<br />

die Buche dominiert, und artenreichen Eichen-Hainbuchen-Hochwäldern werden dem<br />

Biotoptyp auch Niederwälder aus Traubeneiche, Birke und Hasel zugerechnet. Diese sind niedrigwüchsig,<br />

licht und heterogen strukturiert. Die typische Bestandsstruktur entstand durch die lokal bis<br />

heute andauernde Brennholzgewinnung mit kurzen Umtriebszeiten bzw. die ehemalige Wald-Feldbau-<br />

Weidenutzung (Rott- und Lohwirtschaft). Diese lichten Wälder werden vielfach durchdrungen von<br />

Gebüschgesellschaften, Staudensäumen und Pflanzengemeinschaften der Schläge.<br />

Es werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

colline bis montane Buchenwälder (Fagion sylvaticae)<br />

auf kalkfreien, basenarmen Silikatverwitterungsböden<br />

mit geringem Nährstoffgehalt<br />

auf nährstoff- und meist basenreichen Böden<br />

in colliner bis submontaner Lage<br />

flachgründige, basenreiche Böden über Karbonatgestein<br />

Eichen-Hainbuchenwälder (Carpinion)<br />

meist gut basen- und nährstoffversorgte, z. T.<br />

auch saure, tiefgündige, lehmige, stau- oder<br />

grundwasserbeeinflußte Böden in colliner bis<br />

submontaner Lage<br />

Waldmäntel- / Waldverlichtungsgebüsche und Staudensäume<br />

Luzulo-Fagetum (bodensaurer Hainsimsen-Buchenwald)<br />

307<br />

Melico-Fagetum (Perlgras-Buchenwald) 308<br />

Melico-Fagetum lathyretosum (Platterbsen-Perlgras-Buchenwald)<br />

309<br />

Stellario-Carpinetum (Sternmieren-Stieleichen-<br />

Hainbuchenwald) 310<br />

mittlere, meist lehmige Standorte Carpino-Prunetum (Hainbuchen-Schlehen-Gebüsch)<br />

307<br />

Der Hainsimsen-Buchenwald ist die im <strong>Planung</strong>sraum am weitesten verbreitete Waldgesellschaft. Verbreitungsschwerpunkt<br />

sind der Pfälzerwald und das Dahn-Annweiler Felsenland. Ob die Tanne (Abies alba) in den Buchenwäldern des südlichen<br />

Pfälzerwaldes, wie in den angrenzenden Vogesen, ein natürliches Vorkommen hat, ist noch umstritten (vgl. HÄUPLER &<br />

SCHÖNFELDER 1989, LANG & WOLFF 1993).<br />

308<br />

Der Perlgras-Buchenwald ist im <strong>Planung</strong>sraum aufgrund des überwiegend anstehenden basenarmen Buntsandsteines nur sehr<br />

selten ausgebildet. Die potentiellen Standorte auf Muschelkalk im Zweibrücker Westrich unterliegen überwiegend<br />

landwirtschaftlicher, kleinflächig auch forstlicher Nutzung. Die potentiellen Standorte im Nordpfälzer Bergland sind mit<br />

Nadelforsten bestockt, durch Niederwaldwirtschaft in Eichen-Hainbuchen-Niederwälder umgewandelt oder entwaldet. Die<br />

Biotopkartierung gibt für den <strong>Landkreis</strong> Kaiserslautern keinen Fundort an. Die wenigen Fundorte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong><br />

befinden sich fast ausschließlich an eutrophierten Standorten in der Umgebung von Burgen des Pfälzerwaldes.<br />

309<br />

Die Gesellschaft ist im <strong>Planung</strong>sraum sehr selten und nur fragmentarisch in den Kalkgebieten des Zweibrücker Hügellandes<br />

ausgebildet, da die potentiellen Standorte überwiegend landwirtschaftlich genutzt, mit Kiefern aufgeforstet oder in Eichen-<br />

Hainbuchen-Mittelwälder umgewandelt sind. Als potentielle Standorte für Halbtrockenrasen besitzen sie eine hohe Bedeutung<br />

für den Arten- und Biotopschutz.<br />

310<br />

Die Gesellschaft wurde auf natürlichen Standorten in den Bachauen des Pfälzerwaldes kartiert. Im Nordpfälzer Bergland sind<br />

Eichen-Hainbuchenwälder auf potentiellen Buchenwaldstandorten durch Niederwaldwirtschaft entstanden (MANZ 1994) und<br />

relativ häufig.

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