09.01.2013 Aufrufe

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

180 Westlicher Pfälzer Wald<br />

D.2.2.3 <strong>Planung</strong>seinheit Westlicher Pfälzer Wald<br />

Leitbild der <strong>Planung</strong>: Der Westliche Pfälzer Wald ist zum überwiegenden Teil bewaldet; nur die<br />

breiteren Bachauen und die Rodungsinseln um die Ortschaften, wo lehmige Braunerden eine landwirtschaftliche<br />

Nutzung ermöglichen, sind waldfrei.<br />

In den Bachauen, v. a. in den breiter ausgedehnten, werden die Fließgewässer von vielfältig strukturierten<br />

Biotopkomplexen aus Feucht- und Naßwiesen, Röhrichten und Großseggenrieden und Mageren<br />

Wiesen und Weiden mittlerer Standorte begleitet. Strukturvielfalt und Gewässergüte bieten vielen<br />

Wasserinsektenarten optimale Lebensmöglichkeiten, die optisch besonders durch das Vorkommen der<br />

Libellen, u. a. der Prachtlibellen, deutlich werden. Braunkehlchen und Wiesenpieper sowie zahlreiche<br />

Heuschrecken- und Tagfalterarten nutzen die extensiv bewirtschafteten Feuchtgrünlandkomplexe als<br />

Lebensraum.<br />

In den Rodungsinseln nutzen Tier- und Pflanzenarten der siedlungsnahen, extensiv genutzten Biotope die<br />

extensiv bewirtschafteten Ackerflächen, Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte und Borstgrasrasen<br />

und Zwergstrauchheiden als Lebensräume. Eingestreute Strauch- und Streuobstbestände ermöglichen<br />

auch Tierarten des Halboffenlandes, wie Neuntöter und Grünspecht, günstige Existenzbedingungen.<br />

Im Randbereich der Rodungsinseln sowie an einigen Abschnitten der Talränder bilden sehr lichte,<br />

eichenreiche Wälder tief gestaffelte Übergänge von den Offenlandbiotopen zu den geschlossenen<br />

Wäldern der mittleren und oberen Hangbereiche. Die Krautschicht dieser weidewaldartigen Bestände<br />

wird durch Pflanzenarten der Zwergstrauchheiden, Borstgras- und Sandrasen bestimmt. Hier liegen u. a.<br />

die Lebensräume wärmeliebender Tagfalterarten mit Bindung an stark aufgelockerte Waldstrukturen,<br />

wie z. B. Weißer Waldportier, Rostbinde und Gelbbindiger Mohrenfalter.<br />

In den Kuppen-, Plateau- und Oberhanglagen - v. a. im Osten des Westlichen Pfälzer Waldes - leben<br />

Auerhuhn, Ziegenmelker und Heidelerche in den lichten, heidelbeerreichen Kiefernalthölzern und vielfältig<br />

strukturierten, grenzlinienreichen Biotopkomplexen mit (kleineren) unbewirtschafteten Laubholzbeständen.<br />

Die laubholzreichen, lokal stärker mit Kiefern durchmischten Waldbestände sind Lebensraum der<br />

Spechte, von Luchs, Wildkatze und zahlreichen alt- und totholzbewohnenden Insektenarten. In<br />

Teilbereichen des Westlichen Pfälzer Waldes bestehen wegen der fehlenden forstwirtschaftlichen<br />

Nutzung großflächig zusammenhängende naturnahe Buchen- und Eichenwaldbestände.<br />

Wälder<br />

Etwa 85 % der <strong>Planung</strong>seinheit sind mit Wald bedeckt. Waldfrei sind die Ortschaften und ihre<br />

Ortsrandlagen; daneben wird die geschlossene Waldfläche lediglich durch die grünlandgeprägten<br />

Bachauen unterbrochen.<br />

Der Waldbestand setzt sich zum größten Teil aus Nadelforsten zusammen, wobei die Kiefer die<br />

vorherrschende Baumart ist. Die Fläche der Buchen- und Eichenbestände bleibt insgesamt leicht hinter<br />

der der Nadelholzbestände zurück. Die räumliche Verteilung von Laub- und Nadelholz ist jedoch<br />

uneinheitlich, so daß neben weitgehend durch Koniferen geprägten Waldbereichen auch Gebiete mit<br />

vorherrschenden Laubwäldern bestehen. Sehr lichte, zur Weide und Streugewinnung genutzte Wälder,<br />

wie sie noch bis zur letzten Jahrhundertwende im Pfälzerwald vorkamen, sind heute nahezu vollständig<br />

verschwunden (s. Kap. B.3), was sich im starken Rückgang bzw. im völligen Verschwinden charakteristischer<br />

Tierarten - stellvertretend dafür steht das Auerhuhn - ausdrückt.<br />

Trockenwälder kommen in der <strong>Planung</strong>seinheit nur vereinzelt und kleinflächig in felsigen Steilhanglagen<br />

vor und bilden hier Biotopmosaike mit Wäldern mittlerer Standorte und Felsbiotopen.<br />

Bruch- und Sumpfwälder sind im Westlichen Pfälzer Wald nur in wenigen kleineren Beständen an<br />

quelligen, sickernassen Hangbereichen entwickelt; rezent werden in den Bachauen alle potentiellen<br />

Bruch- und Sumpfwaldstandorte von feuchten und nassen Offenlandbiotopen eingenommen.<br />

Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

1) Erhalt und Entwicklung von alten Laubwäldern mittlerer Standorte mit besonderer Bedeutung für den<br />

Naturschutz.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!