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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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186 Westlicher Pfälzer Wald<br />

deutlich in der Bestandsituation charakteristischer Tierarten in der <strong>Planung</strong>seinheit aus. Die Übersichtskartierung<br />

der Tagfalter erbrachte lediglich einen Fundort des Braunfleck-Perlmutterfalters östlich<br />

von Merzalben. Im Rodalbtal bei Münchweiler liegen Angaben zum Vorkommen der Kurzflügligen<br />

Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) vor, die an hochwüchsige Vegetationsbestände gebunden ist.<br />

Die vorliegenden Daten zur Avifauna verdeutlichen Defizite hinsichtlich der Strukturierung der Feuchtund<br />

Naßwiesen in der <strong>Planung</strong>seinheit. ROTH (1994) ermittelte keine Brutreviere des Braunkehlchens<br />

mehr, während die Biotopkartierung u. a. noch Vorkommen aus dem Rodalbtal meldet. Ebenso fehlen<br />

aktuelle Hinweise auf Vorkommen des Wiesenpiepers.<br />

Die Situation für Arten mäßig feuchter, magerer Grünlandbiotope ist in der <strong>Planung</strong>seinheit offensichtlich<br />

noch etwas günstiger als die der eigentlichen Feucht- und Naßwiesenbewohner. Darauf weisen<br />

die Vorkommen spezialisierter Tagfalterarten wie Dukatenfeuerfalter, Violetter Feuerfalter oder Großer<br />

Perlmutterfalter hin, die an Übergänge zu weniger feuchten Magerwiesen und -weiden bzw. zu<br />

Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden gebunden sind, z. B. im Mosisbruch, am Krötenbächl westlich<br />

von Merzalben und an der Merzalbe östlich von Merzalben.<br />

� Berücksichtigung der Lebensräume gefährdeter Tierarten mit mittleren Raumansprüchen wie<br />

Wiesenpieper, Braunkehlchen und verschiedene Tagfalterarten.<br />

� Ausschöpfen des Standortspotentials zur Entwicklung von Naß- und Feuchtwiesen bzw. Biotopkomplexen<br />

mit anderen Biotoptypen.<br />

� Sicherung eines vielfältigen Nutzungsmosaiks innerhalb der Naß- und Feuchtwiesen.<br />

➔ Vor allem im unteren Schwarzbachtal sind auf frischen bis feuchten Gley- und Pseudogley-<br />

Standorten großflächig Entwicklungsmöglichkeiten für den Biotoptyp, z. T. im Wechsel mit<br />

Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte, gegeben.<br />

➔ Im Mosisbruch nördlich von Hofstätten sind Feucht- und Naßwiesen als Bestandteil nährstoffarmer<br />

Grünlandkomplexe mit Niedermoorcharakter zu entwickeln.<br />

➔ Auf frischen oder wechselfeuchten Standorten der Bachauen und deren Randbereiche sind<br />

Feucht- und Naßwiesen als Teile eines Vegetationskomplexes mit vielfältigen Übergängen zu<br />

Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte und zu Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden<br />

zu entwickeln.<br />

� Entwicklung linearer Vernetzungsachsen.<br />

➔ Vor allem in den Talräumen von Schwarzbach, Merzalbe und Rodalb mit planungseinheitenübergreifender<br />

Vernetzungsfunktion sind Naß- und Feuchtwiesen als wesentlicher Bestandteil<br />

möglichst durchgängiger Offenlandbiotopkomplexe zu sichern.<br />

2) Erhalt von Röhrichten und Großseggenrieden (vgl. Kap. E.2.2.1.b, c).<br />

Auf feuchten bis nassen Standorten der Bachauen sind stellenweise Röhrichte und Großseggenriede<br />

vorhanden. Diese treten im allgemeinen im Komplex mit Feucht- und Naßwiesen auf. Großflächiger<br />

kommt der Biotoptyp nur im Rodalbtal zwischen Münchweiler und Rodalben und oberhalb von<br />

Ruppertsweiler vor.<br />

Zumeist tritt der Biotoptyp in der Ausbildung als typisches Großseggenried (Magnocaricion) auf. Dies<br />

drückt sich u. a. im Fehlen charakteristischer Tierarten der Schilfröhrichte, wie z. B. des<br />

Teichrohrsängers und der Rohrammer in der <strong>Planung</strong>seinheit aus. Aufgrund der inselartigen und zumeist<br />

kleinflächigen Ausbildung des Biotoptyps sind nur biotoptypische Arten mit geringem Raumanspruch<br />

wie die Sumpfschrecke entlang der feuchten Bachauen weiter verbreitet.

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