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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

Zweibrücker Hügelland 161<br />

1) Erhalt und Entwicklung von Wäldern mittlerer Standorte mit besonderer Bedeutung für den Naturschutz<br />

(vgl. Kap. E.2.1.1).<br />

Von der Biotopkartierung wurden im Osten der <strong>Planung</strong>seinheit nur wenige, zumeist aber recht<br />

großflächige Waldbestände (Buchen- und Hainbuchenwälder) erfaßt. Nach Westen hin werden die<br />

biotopkartierten Wälder kleinflächiger, jedoch nehmen die Biotopkomplexe aus Wäldern mittlerer<br />

Standorte und Trockenwäldern zu.<br />

Im Zweibrücker Hügelland existieren nur jedoch wenige Altholzbestände. Im äußersten Nordwesten der<br />

<strong>Planung</strong>seinheit liegen Hinweise der Forsteinrichtung auf einen kleinflächigen Wald mit 80jährigen<br />

Buchen und 100jährigen Eichen vor, der vom Grauspecht, einer in der <strong>Planung</strong>seinheit seltenen<br />

Waldvogelart, besiedelt wird.<br />

Nördlich von Wattweiler wurden in einem Bestand mit kleinflächigen Buchenalthölzern (80 bzw. 120<br />

Jahre alt) zwei Hohltaubenpaare festgestellt.<br />

Im Conrädchenforst südwestlich von Hornbach brüten Hohltaube und Schwarzspecht in einem<br />

Waldkomplex, in dem ein über 5 ha großer 80jähriger Buchenwald und zwei kleine 100jährige Eichenwälder<br />

eingelagert sind. Westlich und südöstlich von Großsteinhausen sind über 5 ha große<br />

80jährige Buchenwälder ausgebildet; weiterhin exitieren hier auch zwei kleine 100jährige Eichenwälder.<br />

Schwarzspecht und v. a. Grün- und Mittelspecht zeigen eine etwas lichtere Waldstruktur an.<br />

Nördlich von Dellfeld sind ein 5 ha großer 80jähriger Buchenwald und zwei kleinere 150jährige<br />

Buchenbestände ausgebildet, die von Hohltaube sowie Schwarz- und Grauspecht besiedelt werden.<br />

Vom Raum Rieschweiler-Mühlbach im Norden bis nach Kröppen im Süden sind v. a. im <strong>Bereich</strong> der<br />

auch von der Biotopkartierung erfaßten Waldbestände bis zu 25 ha große 80jährige Buchen und<br />

100jährige Eichenwälder ausgebildet. Diese werden meist von mehreren Paaren der Hohltaube und des<br />

Schwarzspechtes besiedelt. Hier entwickeln sich zur Zeit ältere Hochwälder mit einem typischen<br />

Vogelarteninventar. Nordwestlich von Rieschweiler-Mühlbach besteht ein weiteres Mittelspechtvorkommen<br />

in der <strong>Planung</strong>seinheit.<br />

Im äußersten Süden der <strong>Planung</strong>seinheit (<strong>Bereich</strong> Eppenbrunn) nimmt die Altersklassenheterogenität zu.<br />

Dominiert wird der <strong>Bereich</strong> von jeweils drei über 5 ha großen Beständen 150jähriger Buchen und<br />

Eichen. Hinzu kommen v. a. weitere kleinere 150jährige Buchenbestände. Jedoch wurden hier nur je<br />

einmal Hohltaube und Schwarzspecht festgestellt.<br />

Im Rahmen der ornithologischen Kartierung wurden typische Altholzbesiedler in weiteren Waldbeständen<br />

des Zweibrücker Hügellandes erfaßt, obwohl für solche Waldbestände weder Hinweise der<br />

Biotopkartierung noch der Forsteinrichtung auf Altholzbestände vorliegen. Besonders herauszustellen ist<br />

der Wald zwischen Zweibrücken und Contwig, wo mehrere Brutpaare von Hohltaube und Schwarzspecht<br />

und der Mittelspecht vorkommen. Weiterhin wird die Heterogenität dieses Waldbestandes auch durch<br />

das Vorkommen von Trauerschnäpper und Pirol dokumentiert.<br />

Weitere Vorkommen von Hohltaube und Schwarzspecht wurden 1994 in den Wäldern westlich der<br />

Bickenalb festgestellt, wo auch Trauerschnäpper, Pirol und Grünspecht in den Waldrandbereichen<br />

vorkommen. Besonders erwähnenswert ist auch die Feststellung der Waldschnepfe im Dörrenbachwald<br />

südwestlich von Mittelbach, die nur hier und nördlich von Windsberg (westlich von Pirmasens) erfaßt<br />

werden konnte; in beiden Waldbeständen müssen lichte <strong>Bereich</strong>e mit Waldwiesen existieren.<br />

Auch in den übrigen Wäldern des mittleren <strong>Bereich</strong>es der <strong>Planung</strong>seinheit wurden von ROTH (1994)<br />

regelmäßig Schwarzspecht, Hohltaube oder Trauerschnäpper (nordwestlich von Falkenbusch auch der<br />

Mittelspecht) kartiert, so daß sich ein insgesamt erstaunlich positives Bild für Waldvogelarten im<br />

Zweibrücker Hügelland abzeichnet, das wegen der vereinzelten Lage vieler Wälder und des geringen von<br />

Biotopkartierung und Forsteinrichtung erfaßten Altholzanteils nicht erwartet worden war. Hier macht<br />

sich mit einiger Wahrscheinlichkeit die hohe Grenzliniendichte positiv bemerkbar; durch die relativ<br />

kleinflächigen Waldbestände entstehen einerseits zur Revierabgrenzung günstige Waldeinheiten,<br />

andererseits profitieren gerade Vogelarten der Saumstrukturen und lichten Waldrandbereiche wie<br />

Trauerschnäpper und Pirol von den vielfältigen Übergängen zu Offenland- und Halboffenlandbiotopen.<br />

Nahezu sämtliche Vorkommen des Pirols im <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> und in den Kreisfreien Städten<br />

Zweibrücken und Pirmasens konzentrieren sich auf das Zweibrücker Hügelland.<br />

Im Rahmen des Artenschutzprojektes Wildkatze kristallisierte sich die Bedeutung der Wälder nördlich<br />

und südöstlich von Pirmasens als "Kernraum" des Verbreitungsgebietes der Wildkatze im Pfälzerwald<br />

heraus.

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