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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Zweibrücker Hügelland 175<br />

� Entwicklung vielfältiger Biotopmosaike aus Fels- und Magerbiotopen.<br />

➔ Die typischen Standortfaktoren von Felsbiotopen wie Vegetationsarmut, Spaltenreichtum,<br />

nachrieselndes Feinmaterial, starke Mikroklimaschwankungen oder Wasserarmut (vgl. FICHT et<br />

al. 1995) haben Anpassungen von verschiedenen Tier- und Pflanzenarten an Felsbiotope bedingt.<br />

Für oben genannte Arten dürften Felsen die Primärlebensräume sein.<br />

Deshalb sind die Existenzbedingungen der Felsspezialisten zu verbessern, indem u. a. die Felsen<br />

von hochwüchsigen Bäumen wieder freigestellt werden, damit v. a. xerothermophile Tier- und<br />

Pflanzenarten optimale Existenzbedingungen vorfinden.<br />

Dies gilt für sämtliche Felsbiotope in der <strong>Planung</strong>seinheit.<br />

2) Erhalt und Entwicklung von Biotopmosaiken aus Pionierfluren und Ruderalvegetation sowie<br />

Halbtrockenrasen (vgl. Kap. E.2.6.2).<br />

Die von der Biotopkartierung angegebenen Pflanzengesellschaften oder Pflanzenarten der Pionier- und<br />

Ruderalfluren weisen oft höhere Anteile von Arten der Halbtrockenrasen auf. Solche Biotopmosaike mit<br />

Halbtrockenrasen und Pionierfluren und Ruderalvegetation haben in den <strong>Bereich</strong>en mit standörtlichen<br />

Entwicklungsmöglichkeiten für Halbtrockenrasen (Melico-Fagetum lathyretosum) eine hohe<br />

Artenschutzbedeutung, v. a. für Pionierarten der Flora oder der Fauna von frühen Sukzessionsstadien<br />

(u. a. Laufkäfer).<br />

� Berücksichtigung der Lebensräume spezialisierter Tier- und Pflanzenarten mit Bindung an offene<br />

Böden.<br />

� Erhalt und Entwicklung von vielfältigen Vegetationskomplexen aus offenen Bodenstandorten und<br />

Pionierfluren und Ruderalvegetation.<br />

➔ Im <strong>Bereich</strong> der A 8 südöstlich von Zweibrücken, östlich des Landeplatzes Zweibrücken im<br />

Komplex mit u. a. Trockenwäldern und am Weihertalkopf südlich von Dellfeld bestehen Mosaike<br />

oder Komplexe von Pionierfluren und Ruderalvegetation. Diese Komplexe sind zum Teil<br />

in weitere extensiv genutzte Biotopkomplexe mit extensiv genutzen Ackerflächen oder Grünlandbiotopen<br />

integriert. Sie ermöglichen eine hohe Artenvielfalt.<br />

� Entwicklung extensiv genutzter Offen- und Halboffenlandbiotope im Umfeld der Abgrabungen zur<br />

Pufferung und als Vernetzungselemente zwischen den Einzelflächen.<br />

➔ Dieses Ziel ist vorrangig im <strong>Bereich</strong> der Abgrabungsflächen östlich des Landeplatzes Zweibrücken<br />

zu realisieren.<br />

3) Sicherung von Pionierfluren und Ruderalvegetation.<br />

Von der Grünlandkartierung wurde ebenfalls der Biotoptyp Pionierfluren und Ruderalvegetation kartiert.<br />

Hierbei handelt es sich aber meist um Abraumflächen (die wahrscheinlich überwiegend auf den Bau der<br />

A 62 Richtung Pirmasens zurückzuführen sind). Floristisch sind diese Flächen meist interessant<br />

(KIEBEL, mdl. Mitt.), jedoch ist ihre Lage, d. h. die Ablagerung des Abraummaterials in Bachtälern<br />

(vgl. auch <strong>Planung</strong>seinheit 1) nicht unkritisch zu sehen. In der Umgebung von Zweibrücken<br />

(Schwarzbachaue und A 8) und von Pirmasens existieren weitere Ausbildungen dieses Biotoptyps.<br />

Rezent haben solche Flächen für spezialisierte Tierarten (u. a. Kreuzkröte, verschiedene Heuschrekkenarten,<br />

Mauereidechse u. a.) eine hohe Bedeutung; mittelfristig dürften die meisten Flächen aufgrund<br />

der natürlichen Sukzession bzw. der Mülldeponieerweiterung (Pirmasens), der Überbauung mit<br />

Gewerbe- oder Industrieanlagen wieder verloren gehen. Im Rahmen der Landschaftsplanung auf der<br />

Ebene des Flächennutzungsplans müssen Konzepte entwickelt werden, wie sich Lebensräume für Arten<br />

der frühen Sukzessionsstadien kleinräumig sichern lassen; aufgrund einer hohen Anpassungsleistung<br />

(Kreuzkröte) und/oder kleiner Lebensraumansprüche (Mauereidechse) müßten solche Arten dauerhaft in<br />

einer Region zu erhalten sein.

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