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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Biotop- und Raumansprüche<br />

Tümpel, Weiher und Teiche 51<br />

Tümpel, auch beschattete Tümpel Gesamtlebensraum von Muschelkrebsen der<br />

Gattung Cypris oder Candona. Arten der Köcherfliegengattung<br />

Limnephilus, die durch eine lange<br />

sommerliche Lebensphase als erwachsene Insekten<br />

außerhalb des Gewässers sowie ein besonderes Eiablageverhalten<br />

an (mehrmonatig) trockenfallende<br />

Tümpel angepaßt sind (WICHARD 1989).<br />

gut besonnte, flache Offenlandtümpel, kleine<br />

Tümpel in Abgrabungen oder Steinbrüchen<br />

fischfreie Weiher und größere, tiefere Tümpel<br />

mit dichter Vegetation<br />

Pionierarten, wie z. B. Plattbauch (Libellula<br />

depressa), Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum)<br />

oder Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio)<br />

können hohe Abundanzen erreichen.<br />

Kreuzkröte 86 , Wechselkröte 87 , Knoblauchkröte 88 ,<br />

Geburtshelferkröte 89 , Gelbbauchunke.<br />

Teich-, Berg- und Kammolch, in höheren, beschatteten<br />

Lagen auch der Fadenmolch 90 .<br />

flache, teilweise dicht bewachsene Gewässer Vögel: an Gewässern mit dichten Verlandungsgesellschaften,<br />

Röhrichtzonen, geringer Wassertiefe<br />

(0,3-1,2 m) und klarem Wasser kann der Zwergtaucher<br />

91 brüten (WÜST 1981).<br />

Gewässer mit gut ausgebildeten Sparganium-Röhrichten<br />

sind Lebensraum verschiedener Schilfkäferarten<br />

(Donaciinae) (vgl. NIEHUIS 1991).<br />

86<br />

Als Laichgewässer bevorzugt die Kreuzkröte temporäre Kleinstgewässer, während die Wechselkröte (z. B. in den gemeinsamen<br />

Vorkommen im Mittelrheinischen Becken) besonnte Kleinweiher ("dauerhafte Tümpel") mit einer Wassertiefe von<br />

15-30 cm benötigt (GRUSCHWITZ 1981). Zum Aufbau einer Metapopulation der Kreuzkröte im Bonner Raum vgl. SINSCH<br />

(1992), zum Orientierungsverhalten (Auffinden geeigneter Fortpflanzungsgewässer) vgl. SINSCH (1990). Interessant ist die<br />

Tatsache, daß mehr als 90 % der reproduzierenden Männchen eine lebenslange Ortstreue zu dem Gewässer, wo sie sich erstmals<br />

verpaart hatten, zeigen, während die Weibchen diese Ortstreue nicht aufweisen (SINSCH 1992).<br />

87<br />

Die <strong>Landkreis</strong>e <strong>Südwestpfalz</strong> und Kaiserslautern liegen außerhalb des zusammenhängenden Verbreitungsareals der Art in<br />

Rheinland-Pfalz (GRUSCHWITZ 1981). Ein einziges, weitgehend isoliertes Vorkommen im <strong>Planung</strong>sraum wird von der<br />

Biotopkartierung für die "Teiche bei Pirmasens" (6811-2005) angegeben.<br />

88<br />

Ein vom Verbreitungsschwerpunkt im Oberrheingebiet völlig isoliertes Vorkommen ist aus der Sandgrube am "Etesrech" bei<br />

Schrollbach in den Unteren Lauterhöhen bekannt.<br />

89<br />

Die Vorkommen im <strong>Planung</strong>sraum schließen im wesentlichen an die regionalen Verbreitungszentren im Nordpfälzer Bergland<br />

an (GRUSCHWITZ 1981) und erstrecken sich südwärts bis an den Nordrand von Sickinger Höhe und Pfälzerwald. Die<br />

Biotopkartierung nennt 10 Vorkommen aus diesem Raum, nur 3 Meldungen beziehen sich auf die südlichen <strong>Bereich</strong>e des<br />

<strong>Planung</strong>sraums. Von der Verbreitung der Art weitgehend ausgenommen sind die Sand- und Moorböden der Kaiserslauterer<br />

Senke.<br />

90<br />

Die Käferfauna von Mardellen im angrenzenden Bliesgau wird von EISINGER (1996) beschrieben. Bemerkenswert sind v. a.<br />

die Vorkommen des Laufkäfers Badister dilatatus und des Kurzflügelkäfers Atheta vilis, die zwischen den nassen Carex-Blättern<br />

leben; beide Arten sind regional sehr selten.<br />

Die Libellenfauna von Mardellen im Saarland wurde von DIDION (1996) untersucht. Hier dominieren überwiegend die<br />

ubiquitär vorkommenden Arten, jedoch kommt die regional seltene Glänzende Binsenjungfer (Lestes dryas), die an Kleingewässer<br />

mit stark schwankendem Wasserstand ("sommertrockene Gewässer") gebunden ist, dominant an allen untersuchten<br />

Mardellen vor. Auch im Zweibrücker Hügelland (<strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong>) wurde diese Art an Mardellen angetroffen (vgl.<br />

Thematische Deckfolie).<br />

91<br />

Der Zwergtaucher ist im <strong>Planung</strong>sraum bzw. der deutsch-französischen Grenzregion selten. ROTH (1994) stellt drei besiedelte<br />

Gewässer im <strong>Landkreis</strong> Kaiserslautern fest: Jagdhausweiher im Aschbachtal, Sandgrube am Etesrech bei Schrollbach und<br />

Teichanlagen unterhalb der Mückenmühle. ROTH (1994) fand die Art nur dreimal im <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong>; jedoch scheint<br />

diese Art etwas häufiger zu sein, da sie in einigen Pflege- und Entwicklungsplänen für Naturschutzgebiete im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Südwestpfalz</strong> als Brutvogel angeführt wird. MULLER (1997) kennt im Biosphärenreservat Nordvogesen fünf Brutvorkommen<br />

des Zwergtauchers. Von der Biotopkartierung werden insgesamt 28 Gewässer mit Vorkommen des Zwergtauchers angegeben,<br />

wobei der Schwerpunkt der Besiedlung im <strong>Bereich</strong> der Stauteiche des Pfälzerwaldes liegt.

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