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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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144 Allgemeine Ziele<br />

D.2 Ziele im <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> und der Kreisfreien Städte Zweibrücken und<br />

Pirmasens<br />

D.2.1 Allgemeine Ziele<br />

In Kapitel A werden die Intentionen für die <strong>Planung</strong> <strong>Vernetzter</strong> <strong>Biotopsysteme</strong> und die Methodik der<br />

Zielableitung ausführlich dargelegt. Für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> und die Kreisfreien Städte<br />

Zweibrücken und Pirmasens ergeben sich folgende Ziele:<br />

1. Sicherung der Vorkommen der Halbtrockenrasen und Weinbergsbrachen, der Trockenwälder, der<br />

altholzreichen Wälder 423 , besonders der Eichenaltholzwälder, der Borstgrasrasen- und Zwergstrauchheiden,<br />

der Naß- und Feuchtwiesen, der Röhrichte und Großseggenriede, der<br />

nährstoffarmen Tümpel, Weiher und Teiche und der Fließgewässer.<br />

2. Sicherung aller weiteren landesweit bestandsgefährdeten Biotoptypen.<br />

3. Sicherung der landschaftsprägenden Lebensräume; herauszuheben sind v. a. die großflächig entwickelten<br />

Magerbiotopkomplexe aus Streuobstwiesen und Mageren Wiesen und Weiden mittlerer<br />

Standorte und der extensiven Agrarlandschaft (<strong>Planung</strong>seinheit 1 und 2 sowie Rodungsinseln im<br />

Osten des <strong>Landkreis</strong>es).<br />

4. Sicherung eines landesweit bedeutenden Arteninventars, im besonderen der Populationen von<br />

Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum), Kleiner Moosjungfer (Leucorrhinia dubia), Grüner<br />

Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia), Warzenbeißer (Decticus verrucivorus), Gefleckte Keulenschrecke<br />

(Myrmeleotettix maculatus), Violettem Feuerfalter (Heodes alciphron), Hainveilchen-<br />

Perlmutterfalter (Clossiana dia), Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), Weißem<br />

Waldportier (Brintesia circe), Gelbbindiger Mohrenfalter (Erebia meolans), Moosbeeren-<br />

Scheckenfalter (= Hochmoor-Perlmutterfalter; Boloria aquilonaris), Schwarzblauer und Großem<br />

Moorbläuling (Maculinea nausithous, M. telejus), Bekassine und Mauereidechse.<br />

Unter den zu sichernden Pflanzenarten sind v. a. die Besiedler der Felsstandorte, die Orchideen der<br />

Halbtrockenrasen, die Flora der Zwischenmoore und speziell Daphne cneorum und Osmunda regalis<br />

hervorzuheben.<br />

Auf der Ebene der <strong>Planung</strong>seinheiten werden die Ziele der <strong>Planung</strong> <strong>Vernetzter</strong> <strong>Biotopsysteme</strong> konkretisiert.<br />

Die räumliche Festlegung orientiert sich dabei an den Vorkommen gefährdeter Arten und<br />

Lebensräume und den standörtlichen Voraussetzungen für die Entwicklung von Beständen gefährdeter<br />

Biotoptypen.<br />

Aus der Sicht des Arten- und Biotopschutzes ist im <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> in einigen Fällen, v. a. in<br />

<strong>Bereich</strong>en, die zur Entwicklung von Lebensräumen für das Auerhuhn 424 oder Tier- und Pflanzenarten der<br />

lichten Waldinnen- und -außenränder vorgesehen sind, eine Veränderung der Wald-Feldgrenze lokal<br />

erforderlich. Auch im Falle der Sicherung der Lebensgemeinschaften von Halbtrockenrasen,<br />

423<br />

Vgl. hierzu die Zusammenstellungen zu den Funden seltener Käfer in der Pfalz, die in der Zeitschrift Pfälzer Heimat<br />

publiziert worden sind (NIEHUIS et al. div. Publ.) oder SCHIMMEL (1989).<br />

424<br />

Im Rahmen der Diskussion der <strong>Planung</strong> <strong>Vernetzter</strong> <strong>Biotopsysteme</strong> für den <strong>Bereich</strong> der <strong>Südwestpfalz</strong> sei hier festgestellt, daß<br />

die für das Auerhuhn vorgeschlagenen Flächen Potentialflächen sind, die sich aufgrund verschiedener Kriterien als geeignet<br />

herauskristalisiert haben. Sollte ein Wiederansiedlungsprojekt bzw. ASP Auerhuhn zukünftig verfolgt werden, sind v. a.<br />

innerhalb dieser Flächen Waldbestände zu erwarten, die zur Entwicklung von Auerhuhnlebensräumen geeignet sind.<br />

Flächenkonkret lassen sich die Wälder erst durch speziell auf das Auerhuhn abgestellte Habitatpotential-Kartierungen ermitteln<br />

(vgl. u. a. TEEGELBEKKERS 1994).<br />

In gleichem Maße können die nachfolgend für das Auerhuhn in den Karten (s. Abb. 6, Thematische Bestandskarten) abgegrenzten<br />

<strong>Bereich</strong>e aber auch der Entwicklung von Lebensräumen für lichtliebende Tier- und Pflanzenarten der Wälder dienen.<br />

Auch hierbei ist zu berücksichtigen, daß nicht in jedem Falle der großzügigen Flächenabgrenzung vollumfänglich entsprochen<br />

werden muß, und daß es immer wieder innerhalb dieser <strong>Bereich</strong>e Flächen geben kann, die aus forstwirtschaftlichen Gründen<br />

nicht lichtgestellt werden können.

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