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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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28 Entstehung und Entwicklung der Kulturlandschaft<br />

Mähweiden, 7,1 % als sonstige Weiden und 1,9 % als Hutungen. Anderen Kulturen (Obstanlagen und<br />

Baumschulen) dienten 0,05 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Die insgesamt 9.659 ha große<br />

Dauergrünlandfläche setzt sich zu 61,7 % aus Wiesen, 15,6 % aus Mähweiden, 17,9 % aus sonstigen<br />

Weiden und zu 4,8 % aus Hutungen zusammen.<br />

Im Vergleich zu den übrigen <strong>Landkreis</strong>en des Regierungsbezirkes Rheinhessen-Pfalz 17 zeichnet sich der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> hinsichtlich der Anteile der land- und forstwirtschaftlichen Nutzfläche durch<br />

einen weit über dem Durchschnitt liegenden Anteil an Waldflächen aus. Besonders die Anteile des<br />

<strong>Landkreis</strong>es am Pfälzerwald tragen zum relativen Waldreichtum der Gesamtfläche bei. Umgekehrt ist<br />

der <strong>Landkreis</strong> derjenige im Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz mit dem geringsten relativen Anteil der<br />

landwirtschaftlich genutzten Fläche.<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts betrug das Flächenverhältnis zwischen Wiesen und Äckern in den Bezirksämtern<br />

Pirmasens 1 : 4,4 (ca. 14.000 ha Wiesen, 62.000 ha Ackerflächen) und in Zweibrücken<br />

1 : 5,4 (ca. 16.600 ha Wiesen und 90.000 ha Ackerflächen) 18 (MÜLLER 1967).<br />

1955 betrug dieses Verhältnis ca. 1 : 1,6; bis heute hat sich hieran nichts geändert. Jedoch nahm die<br />

absolute Fläche im <strong>Planung</strong>sraum bei den Äckern zwischen 1955 und 1991 um 10.560 ha und beim<br />

Grünland um 6.585 ha ab.<br />

Tab. 3: Veränderung der landwirtschaftlichen Bodennutzung zwischen 1955 und 1991 im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Südwestpfalz</strong> (Flächenangaben in Hektar)<br />

Jahr Äcker Obst Wein Baums. Wiesen Mähw. Weiden Hutung Wald 19<br />

1955 25.157 105 5 5 11.597 - 896 3.480 52.374<br />

1965 - - - - - - - - 52.677<br />

1969 22.773 1 - 14.230 20<br />

- - - 60.155<br />

1979 16.065 17 - 13 5.978 1.614 2.545 387 64.036<br />

1991 14.597 7 - 6 5.958 1.503 1.728 469 63.190<br />

Aus Tab. 3 wird deutlich 21 , daß innerhalb eines gut 40jährigen Zeitraums Entwicklungen in der<br />

landwirtschaftlichen Bodennutzung abgelaufen sind, die auch aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes<br />

zu einschneidenden Veränderungen geführt haben. Zwischen 1955 und 1991 nahm die landwirtschaftlich<br />

genutzte Fläche von ca. 37.650 ha um 13.864 ha auf 23.786 ha ab. Hiervon war in erster Linie die<br />

ackerbaulich genutzte Fläche betroffen. Im Gegensatz dazu waren die Grünlandflächen, nachdem sie<br />

Ende der 60er Jahre deutlich zugenommen hatten, gegen Anfang der 90er Jahre nur auf etwa 80 % der<br />

Fläche von 1955 geschrumpft. Innerhalb des Grünlandes gab es eine Verschiebung zulasten der Wiesen,<br />

die gegenüber 1955 auf etwa 50 % zurückgingen. Zwischen 1979 und 1991 blieb der absolute Anteil der<br />

Mähweiden zwar konstant, jedoch nahm er relativ zu, da die Fläche der eigentlichen Weiden deutlich<br />

zurückging. Erheblich war der Rückgang der Hutungen, die von 1955 bis 1979 auf etwa ein Zehntel ihrer<br />

ursprünglichen Fläche geschrumpft waren; in den achtziger Jahren scheint jedoch wieder eine leichte<br />

Zunahme der Hutungen bzw. Brachflächen erfolgt zu sein. Die Entwicklung der Waldfläche ist nur mit<br />

Vorsicht zu interpretieren, da zur von Wald bedeckten Bodenfläche des <strong>Landkreis</strong>es keine durchgängig<br />

interpretierbaren Zahlen vorliegen. Zwischen 1965 und 1979 nahm die Waldfläche um 11.359 ha zu;<br />

auch wenn dieser Wert evtl. nicht ganz exakt ist, so zeigt er doch, daß ein Großteil der landwirt-<br />

17<br />

Ohne Berücksichtigung der Kreisfreien Städte.<br />

18<br />

Der Bezirk Zweibrücken umfaßte damals auch große Teile des südöstlichen Saarlandes.<br />

19<br />

Die Angaben zum Wald beruhen auf der statistischen Kategorie der "Nutzung der Bodenfläche".<br />

20<br />

Dauergrünland ohne Unterscheidung zwischen Wiesen und Weiden.<br />

21<br />

Die Interpretation der statistischen Daten zum <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> wird durch voneinander abweichende Erhebungsmethoden<br />

und Flächenklassifizierungen von 1955 und 1991 erschwert, so daß die angegebenen Zahlenwerte nur als Tendenz der<br />

Landschaftsentwicklung interpretiert werden dürfen.

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