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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte 75<br />

Beim Braunkehlchen kann eine Mindestrevierfläche in Optimalhabitaten von ca. 1,5 ha angenommen<br />

werden, die selten unterschritten wird. In der Regel sind die Reviere jedoch größer (MILDENBERGER<br />

1984). In gut besetzten Braunkehlchengebieten ergibt sich eine durchschnittliche Reviergröße von ca.<br />

4 ha (REBSTOCK & MAULBETSCH 1988).<br />

In der Eifel hatten (vier) von Melitaea cinxia beflogene Biotope eine durchschnittliche Größe von 8,5 ha<br />

(3,5-17,5 ha) (LfUG & FÖA 1994b).<br />

Schwarzblauer und Großer Moorbläuling kommen in räumlich eng begrenzten Populationen vor, die<br />

lokal sehr hohe Dichten erreichen können. Zur Populationsbildung reichen offensichtlich schon sehr<br />

kleine Minimalareale von weniger als 0,5 bis 1,5 ha Größe aus (vgl. ELMES & THOMAS in SBN 1987,<br />

THOMAS 1984, FIEDLER 1990, eig. Beob.). Auf Mähwiesen ist die Individuendichte von M.<br />

nausithous am geringsten, während die höchsten Populationsdichten in Biotopen mit brachgefallenen<br />

Teilbereichen erreicht werden (eig. Beob.).<br />

Vor allem für den Schwarzblauen Moorbläuling können schmal-lineare Wiesensäume mit großem Wiesenknopf<br />

entlang von Bächen und Gräben wesentliche Vernetzungselemente zwischen größeren Populationen<br />

in flächenhaften Biotopausbildungen sein; die relativ mobile Art scheint in der Lage zu sein,<br />

in solchen Strukturen kurzfristig existenzfähige kleine Populationen aufzubauen und dabei für die Art<br />

geeignete Biotopflächen über Distanzen von 2-3 km hinweg zu besiedeln (vgl. GEISSLER & SETTELE<br />

1990, SETTELE & GEISSLER 1988) 191 .<br />

Zusammenfassende Bewertung<br />

Die biotoptypische Tierwelt ist in erster Linie<br />

abhängig von<br />

Vernetzungsbeziehungen besonderer funktionaler<br />

Bedeutung bestehen mit<br />

� einer extensiven Nutzung ohne regelmäßige<br />

Düngung, einem ersten Mahdtermin in der<br />

Regel nicht vor Mitte bis Ende Juni und einem<br />

evtl. zweiten Mahdtermin erst ab Ende September<br />

� einem lockeren, blütenreichen Vegetationsaufbau<br />

� einer kleinparzellierten Nutzungsweise, die die<br />

Ausbildung einer Vielzahl von Saumlebensräumen<br />

sowie temporären Brachen zuläßt<br />

� einem Mosaik kleinräumig wechselnder Standortverhältnisse.<br />

� Hecken- und Strauchbeständen, Wäldern, Bachuferwäldern<br />

(Nahrungsbeziehungen)<br />

� Naß- und Feuchtwiesen, Borstgrasrasen, Halbtrockenrasen,<br />

mittleren Wiesen und Weiden<br />

(Nahrungsbeziehungen, Teillebensräume).<br />

191 Die Autoren konnten bei ihren Untersuchungen im Filderraum zahlreiche Flächenwechsel von M. nausithous bis zu einer<br />

Entfernung von maximal 3.740 m feststellen. Im Oberwesterwald wurden wiederholt Einzelindividuen in einer Entfernung von<br />

300 bis 700 m von einem festgestellten Koloniezentrum auf (trockenen) Magerwiesen und in Mädesüß-Hochstaudenfluren<br />

beobachtet (LfUG & FÖA 1991b).

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