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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Zweibrücker Hügelland 177<br />

2) Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Zustandes aller Fließgewässersysteme (vgl. Kap.<br />

E.2.4.2).<br />

� Ökologische Verbesserung von Gestalt und Verlauf des Gewässerbetts sowie der Überflutungsauen<br />

und der Quellbereiche.<br />

� Verbesserung der Wasserqualität.<br />

� Förderung der natürlichen gewässertypischen Vegetation und Fauna.<br />

➔ Sowohl im Hinblick auf das rezente Artenpotential als auch die angestrebte Entwicklung der<br />

Bachauen haben die Fließgewässer in der <strong>Planung</strong>seinheit eine zentrale Bedeutung. Gewässerund<br />

Strukturqualität sind zu analysieren und im Hinblick auf ein vollzähliges Artenpotential<br />

(u. a. über Fisch- oder Libellenarten abzuleiten) zu optimieren.<br />

Von sehr hoher Bedeutung ist das Hornbach-Fließgewässersystem inkl. Felsalbe und Blümelbach,<br />

dem eine hohe Vernetzungsfunktion im südlichen und westlichen Teil der <strong>Planung</strong>seinheit<br />

zukommt. Der Schwarzbach hat eine wesentliche Vernetzungsbedeutung im Norden des<br />

Zweibrücker Hügellandes und planungseinheitenübergreifend zur Sickinger Höhe.<br />

Stillgewässer<br />

Die Anzahl der von der Biotopkartierung erfaßten Stillgewässer ist in keinem rheinland-pfälzischen<br />

<strong>Landkreis</strong> höher als in dieser <strong>Planung</strong>seinheit; nach SCHÄFER-GUIGNIER (1987) sind etwa 200<br />

Mardellen (vgl. Biotopsteckbrief 3) auf der Westricher Hochfläche bekannt, die meist nur wenige<br />

Quadratmeter klein sind. Oft liegen diese Mardellen inmitten des Waldes, teilweise aber auch in der<br />

Ackerflur. Ihre ökologische Bedeutung wurde v. a. aus vegetationskundlicher Sicht belegt. In vielen der<br />

zahlreichen Mardellen in der <strong>Planung</strong>seinheit haben sich Röhrichte und Großseggenriede ausgebildet, die<br />

von eutrophen Gewässern bis zu zwischenmoorähnlichen Verlandungsgewässern mit Carex rostrata<br />

(Schnabelsegge) und Potentilla palustris (Sumpfblutauge) reichen. Weiterhin hebt SCHÄFER-<br />

GUINGIER (1987) die floristisch vielfältig aufgebauten Kleinseggenriede in den Mardellen hervor.<br />

Faunistisch sind die Mardellen der <strong>Planung</strong>seinheit nur sehr unzureichend untersucht. In der<br />

Biotopkartierung werden meist verschiedene Amphibien und Schneckenarten als charakteristische<br />

Tierarten hervorgehoben. Wie die Untersuchungen von EISINGER (1996) im Saarland zeigen, können<br />

Mardellen aber u. a. eine herausragende Bedeutung als Lebensraum hochspezialisierter Käferarten<br />

haben. Typische Libellenart der saarländischen Mardellen ist die Glänzende Binsenjungfer (Lestes dryas)<br />

(vgl. DIDION 1996), die u. a. auch bei Vinningen im <strong>Bereich</strong> von Mardellen festgestellt wurde.<br />

Von hoher Artenschutzbedeutung sind die Vorkommen der Speer-Azurjungfer an Stillgewässern im Tal<br />

der Felsalbe; ebenso wie der Kleine Blaupfeil westlich von Pirmasens, der v. a. flachere Gewässer<br />

besiedelt, zählt die Speer-Azurjungfer zu den regional seltenen Arten, die, neben den Maaren in der<br />

Eifel, im Pfälzerwald einen Verbreitungsschwerpunkt hat. Auch die Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia<br />

aenea), die an einer Mardelle südöstlich von Winzeln vorkommt, zählt regional zu den selteneren<br />

Libellenarten. Dies gilt weiterhin für das Vorkommen des Großen Granatauges östlich von Eppenbrunn<br />

und die Torfmosaikjungfer südwestlich von In vielen der zahlreichen Mardellen in der <strong>Planung</strong>seinheit<br />

haben sich Röhrichte und Großseggenriede ausgebildet, die von eutrophen Gewässern bis zu<br />

zwischenmoorähnlichen Verlandungsgewässern mit Carex rostrata (Schnabelsegge) und Potentilla<br />

palustris (Sumpfblutauge) reichen. Weiterhin hebt SCHÄFER-GUINGIER (1987) die floristisch<br />

vielfältig aufgebauten Kleinseggenriede in den Mardellen hervor.<br />

Eppenbrunn, die für die Wooge charakteristisch ist. Besonders herauszustellen ist das Vorkommen des<br />

Zwergtauchers in einem inmitten des Waldes gelegenen Stillgewässer nordwestlich von Gersbach.<br />

Die meisten der im Hauptschluß der Bäche liegenden Teiche sind als problematisch zu bewerten, da sie<br />

die Biotopfunktionen des Fließgewässers beeinträchtigen.<br />

Eine Gefährdung der Mardellen geht im Offenland v. a. durch Verfüllungen und einem hohen<br />

Nährstoffeintrag aus. Waldmardellen dagegen sind zum Teil stark von Bäumen beschattet, oder es<br />

wurden u. a. (Blau-)Fichten im Uferrandbereich gepflanzt.

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