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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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146 Sickinger Höhe<br />

D.2.2 Ziele in den <strong>Planung</strong>seinheiten<br />

D.2.2.1 <strong>Planung</strong>seinheit Sickinger Höhe<br />

Leitbild der <strong>Planung</strong>: Die Sickinger Höhe wird durch den Wechsel von relativ ebenen Hochflächen mit<br />

tief eingeschnittenen Tälern geprägt. Nur östlich der Moosalbe im Übergangsbereich zum Pfälzerwald<br />

überwiegen relativ großflächige Waldflächen. Im übrigen <strong>Bereich</strong> der Sickinger Höhe bestimmen<br />

Ackerflächen die Plateaulagen. Die Biotopkomplexe aus (Mageren) Wiesen und Weiden mittlerer<br />

Standorte und der Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden der Plateauränder vermitteln zu den<br />

Waldbeständen, die die Talhänge als nahezu ununterbroches Band säumen. In den Tälern der naturnahen<br />

Bäche und in Quellmulden sind schmale Bänder von Feucht- und Naßwiesen sowie Großseggenriede<br />

entwickelt. Die Grünlandflächen an den Hängen sind mit Mageren Wiesen und Weiden mittlerer<br />

Standorte, Strauch- und Streuobstbestände und zum Teil Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden<br />

durchsetzt. Die Nutzung der Biotopmosaike ist durch eine kleinräumig wechselnde Biotopvielfalt<br />

geprägt; nur in wenigen <strong>Bereich</strong>en sind homogene Biotopbestände ausgebildet. Es überwiegen die<br />

Biotopmosaike mit vielen Übergängen und Saumbereichen, was in den Ortsrandlagen durch die zum Teil<br />

ausgedehnten Obstwiesen unterstrichen wird.<br />

In der westlichen Hälfte der Sickinger Höhe sind artenreiche Halbtrockenrasenbiotope ausgebildet, die<br />

kleinräumig vielfältig mit Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte, mit Borstgrasrasen und<br />

Zwergstrauchheiden, Obstbaumbeständen und Wäldern trockener Standorte vernetzt sind. Die an<br />

Halbtrockenrasen angrenzenden Ackerflächen werden zum Teil extensiv genutzt und zeichnen sich<br />

deshalb durch eine große Anzahl kalkliebender Ackerwildkräuter aus.<br />

Die vielfältig miteinander vernetzten Biotopmosaike mit zahlreichen Säumen und Übergangsbereichen<br />

werden von typischen Arten der offenen und halboffenen Agrarlandschaft besiedelt. Unter den<br />

Vogelarten dominieren vor allem die Arten der Streuobstwiesen wie Steinkauz, Gartenrotschwanz,<br />

Grünspecht und Wendehals, und auch Wiedehopf und Rotkopfwürger besiedeln einige der wärmebegünstigen<br />

Obstwiesen. Die Tagfalter der Halbtrockenrasen fallen vor allem im Frühsommer als<br />

dominierende Tierarten der Magerrasenkomplexe auf. Auch die Biotopmosaike der Bachauen sind durch<br />

Tierarten wie Braunfleck- und Violetter Perlmutterfalter charakterisiert und bieten im Sommer<br />

Heuschreckenarten wie der Sumpfschrecke oder dem Sumpfgrashüpfer Lebensraum. Die Bäche weisen<br />

eine hohe Wassergüte auf; viele Wasserinsekten profitieren von den zahlreichen Übergängen und<br />

Verzahnungen zwischen den wasser- und landdominierten Biotopen der Talauen.<br />

Viele der altholzreichen Wälder, vor allem im <strong>Bereich</strong> der Talhänge, bilden mit Trockenwäldern lichte<br />

Waldkomplexe, die für wärmeliebende Waldpflanzen- und -tierarten eine hohe Bedeutung haben.<br />

Wälder<br />

Die <strong>Planung</strong>seinheit ist zu ca. 40 % bewaldet. Mit zunehmender Nähe zum Pfälzerwald nimmt die<br />

Großflächigkeit der Wälder zu. Große Wälder sind in erster Linie an den Hängen der Bäche (v. a.<br />

Lamsbach, Ohm-/Marbach, Wallhalbe/Schauerbach-System, Moosalbe) und flächendeckend im<br />

Nordosten der <strong>Planung</strong>seinheit (Moosalbetalgebiet) ausgebildet. Insgesamt sind die Wälder fast<br />

vollständig auf die steileren Hanglagen der Taleinschnitte beschränkt, während die Hochflächen nahezu<br />

waldfrei sind.<br />

Wälder auf Sonderstandorten sind in dieser <strong>Planung</strong>seinheit sehr selten. Im Tal des Wiesbaches kommt<br />

ein kleinflächiger Bruch- und Sumpfwald vor.<br />

Die Biotopkartierung erfaßte nur wenige Waldbestände auf mittleren Standorten, die meist klein sind<br />

und sich v. a. auf die Talhänge der Bäche (v. a. im Wallhalbe/Schauerbach-System) konzentrieren.<br />

Die Standortpotentiale zur Entwicklung von Wäldern auf Sonderstandorten sind meist nur kleinflächig<br />

ausgebildet (v. a. Trockenwälder); aktuell sind auf den Sumpfwald-Standorten (u. a. des Ribeso-<br />

Fraxinetum) die Ersatzgesellschaften der Naßwiesen oder Röhrichte ausgebildet.

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