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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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2 Zielsetzung<br />

2. Die <strong>Planung</strong> <strong>Vernetzter</strong> <strong>Biotopsysteme</strong> ist als eigenständige und umfassende <strong>Planung</strong> des Arten- und<br />

Biotopschutzes konzipiert. Ausgehend von den naturräumlichen Gegebenheiten werden im einheitlichen<br />

Maßstab die relevanten Daten zusammengefaßt, beurteilt und darauf aufbauend lebensraumbezogene,<br />

naturschutzfachliche Ziele abgeleitet. Sie berücksichtigt in besonderer Weise die funktionalen<br />

Beziehungen zwischen den Lebensräumen, Lebensgemeinschaften und Populationen. Über sie werden<br />

Systeme schutzwürdiger Biotope entwickelt, deren Glieder nicht vereinzelt inmitten der<br />

Produktionsflächen liegen, sondern als funktionsfähiges Ganzes in die Umgebung integriert sind und<br />

einen räumlichen Verbund erreichen.<br />

Wie bereits dargelegt sollen durch die <strong>Planung</strong> <strong>Vernetzter</strong> <strong>Biotopsysteme</strong> auf Naturraumebene die<br />

Voraussetzungen für einen langfristigen Erhalt und eine umfassende Entwicklung natürlicher Lebensbedingungen<br />

für Tier- und Pflanzenpopulationen aller Arten landesweit formuliert werden.<br />

Die <strong>Planung</strong> enthält daher insbesondere Aussagen<br />

� zur Sicherung der noch vorhandenen naturnahen Lebensräume und ihrer Lebensgemeinschaften<br />

als grundlegende Voraussetzung für die Erreichung der Entwicklungsziele<br />

� zur Entwicklung großflächiger Kernbereiche als Voraussetzung für den Erhalt ausreichend großer,<br />

langfristig überlebensfähiger Populationen und zur Sicherung von Wiederbesiedlungsprozessen<br />

� zur Entwicklung großräumiger Verbundzonen und vernetzender Biotope als Voraussetzung für die<br />

dauerhafte Sicherung vielfältiger Austauschprozesse<br />

� zur naturgerechten Nutzung aller Teile der Landschaft, die Gefährdungen des Naturhaushaltes<br />

ausschließt, als Voraussetzung für die Sicherung aller Arten und zur Vermeidung negativer Einflüsse<br />

auf naturnahe Lebensräume aus dem Umfeld.<br />

Die Biotopsystemplanung macht - entsprechend ihrem <strong>Planung</strong>smaßstab - keine räumlich konkreten<br />

Aussagen zu kleinstflächigen "Trittsteinbiotopen" und schmalen, linearen Korridoren. Sie ist jedoch<br />

Voraussetzung für die sinnvolle Einordnung dieser ergänzenden Kleinstrukturen in den gesamträumlichen<br />

Kontext.<br />

3. Die <strong>Planung</strong> <strong>Vernetzter</strong> <strong>Biotopsysteme</strong> stellt umfassende, lebensraumbezogene Erfordernisse des<br />

Arten- und Biotopschutzes dar. Die Zielvorstellungen schließen - in unterschiedlicher Intensität - alle<br />

genutzten Flächen ein. Zur Umsetzung der Ziele reicht der begrenzte Gebietsschutz als klassische<br />

Strategie des Naturschutzes nicht aus. Ein dauerhafter, effektiver Arten- und Biotopschutz ist darauf<br />

angewiesen, daß seine Ziele von den Nutzern der Landschaft aufgegriffen werden und sowohl in die<br />

räumliche Gesamtplanung als auch in die verschiedenen Fachplanungen Eingang finden.<br />

Für die vorliegende <strong>Planung</strong> gilt daher:<br />

� Sie ermöglicht die Koordination der verschiedenen Aktivitäten im <strong>Bereich</strong> des Arten- und Biotopschutzes.<br />

Sie ist insbesondere Grundlage für die Durchführung aller biotoporientierten Maßnahmen<br />

im Naturschutz, wie z. B. Unterschutzstellung, Ankauf und Pacht, Pflege und Entwicklung<br />

schutzwürdiger <strong>Bereich</strong>e.<br />

� Sie liefert Vorgaben, die es ermöglichen, den Arten- und Biotopschutz betreffende Förderprogramme<br />

ausreichend differenziert zu gestalten und regional angepaßt einzusetzen.<br />

� Sie bildet eine Grundlage zur Beurteilung von Eingriffen und stellt diese in den gesamträumlichen<br />

Zusammenhang. Sie bindet die <strong>Planung</strong> von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in eine langfristige<br />

Zielkonzeption ein.<br />

� Sie stellt die fachlichen Ziele des Arten- und Biotopschutzes zusammenfassend dar und ermöglicht<br />

es anderen Fachplanungen, diese Ziele aufzugreifen und zu berücksichtigen. Flurbereinigung,<br />

Forsteinrichtung und <strong>Planung</strong>en der Wasserwirtschaft kommen beim Erhalt und der Entwicklung<br />

naturnaher Lebensräume besondere Bedeutung, aber auch besondere Verantwortung zu.<br />

� Sie stellt einen Beitrag zur Landesplanung einschließlich der Regionalplanung dar, indem sie die<br />

zu erhaltenden Lebensräume aufzeigt und die <strong>Bereich</strong>e abgrenzt, in denen die Entwicklungsziele<br />

zu verwirklichen sind.

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